Welches Nahrungsergänzungsmittel eignet sich zum Muskelaufbau bei Pferden?
Viele Pferdebesitzer möchten ihrem Pferd gerne beim Muskelaufbau helfen, insbesondere bei jungen Pferden oder Tieren, die eine Weile nicht trainiert wurden. Andere Menschen wollen vor allem verhindern, dass Muskelabbau stattfindet. Dies ist häufiger der Fall bei älteren Pferden oder Pferden mit Erkrankungen oder Verletzungen. Wie unterstützt man die Muskeln seines Pferdes?
Magnesium
Silizium
Vitamin E
31 Januar '23 • 4 Min Lesezeit
Muskeln bestehen aus Muskelzellen
Muskeln bestehen aus Muskelzellen, die durch den Körper ernährt und gepflegt werden. Du kannst Muskeln aufbauen und wachsen lassen durch gezieltes Training sowie durch die richtige Ernährung und Nahrungsergänzungsmittel. Beide Faktoren sind wichtig! Das eine kann nicht ohne das andere existieren.
Vitamine und Mineralien
Einige Vitamine und Mineralien sind essenziell für gesundes Muskelgewebe. Wenn dein Pferd zu wenig dieser Mineralien und Vitamine erhält, kann das zu Steifheit oder einem geringeren Trainingseffekt führen. Magnesium sorgt für eine gute Übertragung der Nervenimpulse auf die Muskeln und hilft zudem, die Muskeln nach der Arbeit zu entspannen. Magnesiumchelat und Magnesiumcitrat sind die am besten aufgenommenen Formen von Magnesium. Das Mineral Silicium ist wichtig für den Aufbau von Muskeln, Sehnen, Bindegewebe, Knorpel und Gelenken. Also für das gesamte Bewegungsapparat. Silicium wird nur gut aufgenommen, wenn du es in flüssiger, hydrolysierter Form gibst. Auch Vitamin E ist von großer Bedeutung für die Muskelgesundheit. Wenn dein Pferd den ganzen Tag auf der Weide steht, musst du dieses Vitamin nicht zusätzlich geben. Frisches Gras enthält ausreichend Vitamin E. Wenn dein Pferd jedoch in einer Paddock oder auf einer kargen Weide steht, ist es ratsam, dies zu überprüfen. Wähle ein Supplement, das RRR-α-Tocopherol enthält, da dies die am besten aufnehmbare Form von Vitamin E ist. Ein wenig Traubenkernöl, Lachsöl oder Leinsamenöl im Futter sorgt zudem dafür, dass Vitamin E besser aufgenommen wird.
Eiweiße und Aminosäuren für den Muskelaufbau des Pferdes
Für die Erhaltung und den Aufbau von Muskeln ist es wichtig, dass das Futter deines Pferdes aufnehmbares Eiweiß und ausreichende essentielle Aminosäuren enthält. Aminosäuren sind die Bausteine, aus denen Pferde selbst Eiweiße herstellen können. Muskelzellen bestehen größtenteils aus Eiweißen. Raufutter enthält immer aufnehmbares Eiweiß und Aminosäuren, aber die Mengen variieren stark. Manchmal ist es ausreichend für dein Pferd, manchmal nicht. Das hängt vom Boden, der Art des Raufutters und den Bedingungen ab, unter denen das Raufutter geerntet wurde. Natürlich kannst du eine Analyse durchführen lassen, um dies herauszufinden, aber du kannst auch dein Pferd beobachten. Ein junges Pferd, das gerade in Training kommt, muss mehr Muskeln aufbauen als ein erwachsenes Pferd. Und ein älteres Pferd, das eine weniger effiziente Verdauung hat, wird manchmal Muskelgewebe abbauen, um seinen Energiebedarf zu decken. Auch tragende und säugende Stuten benötigen mehr Eiweiß, da sie ein Fohlen oder Embryo ernähren müssen. Wenn dein Pferd nicht gut Muskeln aufbaut, obwohl du effektiv trainierst, oder wenn dein Pferd sogar Muskeln zu verlieren scheint, dann ist es Zeit, etwas an der Ernährung zu ändern. Für die meisten (Sport-)Pferde ist es ausreichend, eine eiweißreiche Raufutterergänzung wie Agrobs Myo Protein Flakes zu geben oder ein Kokosprodukt wie Cool Stance Copra hinzuzufügen, das eine breite Palette von Aminosäuren für den Muskelaufbau enthält. Für tragende und säugende Stuten gibt es spezielle Stutenmüsli mit mehr Eiweiß und Mineralien. Wenn dein Pferd Muskelabbau durch Krankheiten wie PSSM1 oder PSSM2 hat, ist eine Lösung mit eiweißreichem Raufutter jedoch nicht immer ausreichend. In diesen Fällen können Ergänzungen mit Aminosäuren und/oder hochwertigem Eiweiß (wie Erbseneiweiß oder Reisprotein) eine Lösung bieten.
Training nicht vergessen!
Um Muskelaufbau zu erreichen, musst du nicht nur gut füttern, sondern auch verantwortungsbewusst trainieren. Das bedeutet nicht, dein Pferd jeden Tag hart arbeiten zu lassen, aber auch nicht, es nur im Paddock stehen zu lassen. Muskeln benötigen einen Trainingsreiz, um wachsen zu können. Sie müssen gelegentlich (kräftig) beansprucht werden. Dabei entstehen leichte Beschädigungen. Wenn du deinem Pferd danach einen Tag "aktive Erholung" gibst, erholen sich die Muskeln und werden sogar stärker als zuvor. Trainiere nicht so intensiv, dass dein Pferd stark übersäuert, da dies zu viel Schaden anrichtet. Aber lass es arbeiten, mit Pausen zum Durchatmen und um aufgebautes Milchsäure in den Muskeln abzubauen. Wechsel schwerere Trainingstage mit Tagen ab, an denen dein Pferd nur auf der Weide steht, einen Spaziergang macht oder leicht longiert wird. Trainiere nicht immer das gleiche, variiere und wiederhole nicht endlos. Das führt zu Verletzungen. Mach einmal mehr Ausdauertraining, zum Beispiel ein längeres Galoppieren während eines Ausritts. Und ein anderes Mal mehr Krafttraining, zum Beispiel mit Stangen oder durch anspruchsvollere Dressurübungen. Denke immer an ein gutes Aufwärmen und Abkühlen. Beobachte außerdem stets dein Pferd und taste täglich seine Muskeln und Sehnen ab, damit du Steifheit und warme Stellen sofort bemerkst.
Viel Spaß beim Training!