Ist 24/7 im Freien für alle Pferde geeignet?

Paddock Paradises, Hit Aktivställe, Browsing Paddocks, Tracks und andere Methoden sind heutzutage total angesagt. Und das ist auch logisch, denn immer mehr Pferdebesitzer erkennen, dass es für die Gesundheit und das mentale Wohlbefinden der Pferde förderlich ist, viel draußen zu sein. Dennoch hört man oft Aussagen wie „mein Pferd will nicht draußen sein“ oder „mein Pferd fühlt sich im Stall so wohl“. Ist das 24/7-Draußensein für alle Pferde geeignet? In diesem Blog geben wir unsere Sichtweise dazu.

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6 Mai '22 4 Min Lesezeit

Ja, 24/7 draußen ist für alle Pferde geeignet, sofern…

Pferde stehen der Natur noch sehr nahe und in ihren Genen hat sich in dieser Hinsicht kaum etwas im Vergleich zum Urpferd verändert. Wir haben jedoch Pferde so gezüchtet, dass sie für den Sport geeignet sind oder eine besondere Farbe haben. An den Bedürfnissen des Pferdes hat sich jedoch kaum etwas geändert. Ein Pferd muss immer noch den Großteil des Tages damit verbringen, zu fressen und nach Futter zu suchen. Dafür muss das Pferd viele Kilometer am Tag zurücklegen und Schritt für Schritt fressen. Auch hat das Pferd von Natur aus das Bedürfnis nach sozialem Kontakt.

Also ja, prinzipiell ist jedes Pferd dafür geeignet, 24/7 draußen zu leben. Natürlich müssen die Lebensbedingungen dann auch zu dem Pferd passen.

Sorge dafür, dass die Lebensbedingungen stimmen

Wir merken, dass es eine Gruppe gibt, die gegen 24/7 draußen ist, und eine Gruppe, die dafür ist. In den sozialen Medien wird das oft sehr schwarz-weiß dargestellt. Aber es gibt ein großes graues Zwischengebiet. Ein Pferd um jeden Preis 24/7 bei Wind und Wetter im Schlamm draußen zu lassen, ist ebenfalls nicht wünschenswert. Im Gegensatz dazu sind maximal 2 Stunden am Tag draußen auch überhaupt nicht wünschenswert. Sorge daher dafür, dass die Lebensbedingungen stimmen, denn dann ist 24/7 draußen für jedes Pferd geeignet.

Woran denken bei 24/7 draußen?

24/7 draußen auf einem zu kleinen Platz, mit zu vielen Pferden? Das macht nicht alle Pferde glücklich. Manche Pferde brauchen mehr persönlichen Raum als andere. Nur Schlamm im Winter? Viele Pferde bekommen dadurch Beinprobleme (z.B. Mauke, Lymphprobleme) oder sogar Schlimmeres. Dein Pferd einfach 24/7 draußen zu lassen, ist keine Option und auch nicht unbedingt eine billigere Option 😉. Achte daher auf Folgendes:

  • Platz: Sorge dafür, dass genügend Platz für jedes Pferd vorhanden ist. Pferde müssen die Möglichkeit haben, einen ruhigen Ort aufzusuchen, wenn sie das wünschen.
  • Trockener Platz: Auch bei einem extrem nassen Winter muss es einen trockenen Platz geben, an dem die Pferde stehen und liegen können. Einen Ort, an dem die Pferde normal herumlaufen und die Wahl haben, trockene Füße zu behalten. Befestige beispielsweise einen Teil oder frage einen Lohnunternehmer, welche Sandart/Drainage am besten geeignet ist.
  • Ausreichende Futterstellen: Je mehr Pferde, desto mehr Futterstellen müssen vorhanden sein. Es darf kein Kampf/Stress entstehen, weil es zu wenige Futterstellen gibt, sodass das niedrigste Pferd in der Rangordnung keine Chance hat, in Ruhe zu fressen. Verteile daher die Futterstellen über das Gelände, damit alle Pferde in Ruhe fressen und genügend Heu bekommen.
  • Mehrere Trinkstellen: Es müssen mehrere Trinkstellen vorhanden sein. Manchmal stehen Pferde vor dem Tränkebecken, sodass die Pferde niedriger in der Rangordnung keine Möglichkeit haben, in Ruhe zu trinken. Lege beispielsweise einen Teich an, aus dem die Pferde trinken können. Dies kann auch direkt der tiefste Punkt sein, um überschüssiges Regenwasser aufzufangen.
  • Schutz: Es wird dich überraschen, wie oft und gerne Pferde im Schutz stehen. Nicht nur im Winter, um sich vor Regen und Wind zu schützen, sondern auch im Sommer, um der Sonne zu entkommen oder weniger von Fliegen und Stechinsekten belästigt zu werden. Sorge dafür, dass der Platz groß genug ist oder dass es mehrere Plätze über das Gelände verteilt gibt. Sorge auch für eventuell mehrere Eingänge, damit es mehrere "Fluchtrouten" gibt.
  • Wege breit genug: Möchtest du Wege anlegen, um die Pferde zu ermutigen, mehr zu laufen? Perfekt, sorge auch für "Kreisverkehre" und verbreiterte Abschnitte, auf denen Pferde liegen oder sich gegenseitig passieren können. Achte jedenfalls immer darauf, dass die Wege breit genug sind, damit die Pferde sich sicher passieren können.
  • Sichere Umzäunung: Begrenze dein Paddock/Weide/Tracks mit einer sicheren Umzäunung und überprüfe diese regelmäßig. Heutzutage musst du auch den Wolf berücksichtigen, passe deine Umzäunung gegebenenfalls darauf an.
  • Stabile Herde: Eine stabile Herde ist der Schlüssel für das Funktionieren eines 24/7-draußen-Systems. Neue Pferde müssen ruhig eingeführt werden, stelle sie eine Weile neben die Herde, anstatt sie direkt dazuzustellen. Das eine Pferd kann vielleicht nach 2 Tagen dazukommen, ein anderes Pferd braucht 6 Wochen. Versuche auch, Veränderungen in der Gruppe so weit wie möglich zu minimieren, denn je stabiler die Herde, desto besser funktioniert ein 24/7-System.

Fazit: Alle Pferde können 24/7 draußen sein, wenn die Bedingungen stimmen

Ein 24/7-draußen-System wird oft als billige und einfache Lösung angesehen. In Wirklichkeit ist 24/7 jedoch sehr arbeitsintensiv, kostet mehr Zeit und ist nicht unbedingt billiger, wenn es gut gemacht wird.

Alle Pferde können 24/7 draußen leben, sofern die Bedingungen erfüllt sind. Natürlich gibt es Ausnahmen, bei denen es aus gesundheitlichen Gründen manchmal besser sein kann, das Pferd nachts in den Stall zu stellen, z.B. alte Pferde mit spezieller Ernährung. Sportpferde können auch problemlos 24/7 draußen leben, solange genügend Platz vorhanden ist und die Herde stabil ist, wird dies keine zusätzlichen Verletzungen verursachen. Es kann sein, dass dein Pferd sich daran gewöhnen muss, wenn es nicht gewohnt ist, 24/7 draußen zu stehen, alte Muster müssen dann durchbrochen werden. Gib ihm dafür auch Zeit und gewöhne es langsam daran, wenn dein Pferd Schwierigkeiten mit dem Übergang hat.

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