8 Tipps, um Stallebenen bei deinem Pferd zu vermeiden

Im Winter bekommen viele Pferde leider etwas weniger Bewegung. Sie stehen öfter in der Box und besonders während der Feiertage wird weniger trainiert. Das kann Stauungsbeine verursachen: dickere, geschwollene (Hinter)beine, die nicht warm sind. Was ist das genau, ist es schädlich und was kannst du dagegen tun? Wir geben dir acht nützliche Tipps!

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8 Dezember '21 6 Min Lesezeit

Hier ist die Übersetzung:


Pferde sind von Natur aus darauf ausgelegt, den ganzen Tag über leicht in Bewegung zu sein. Wenn das Herz während dieser Bewegung härter pumpt, verbessert sich auch die Durchblutung in den Beinen. Dies geschieht unter anderem durch den Hufmechanismus: das Ausdehnen des Hufs bei jedem Schritt, wodurch das Blut durch das Unterschenkel und den Huf gepumpt wird.

Was sind Stauungsbeine?

Mit "Stauungsbeinen" meinen wir: Flüssigkeitsansammlung in den Unterschenkeln, wenn das Pferd längere Zeit in der Box steht. Wenn ein Pferd längere Zeit stillsteht, verringert sich die Durchblutung in den Beinen. Der Blut- und Lymphfluss stagniert und Flüssigkeit sammelt sich an. Die Hinterbeine neigen eher zu diesen Flüssigkeitsansammlungen, da ein Pferd diese "abschalten" kann, wenn es stillsteht. Die Vorderbeine sind immer etwas in Bewegung und werden daher seltener dick.

Ist es wirklich Stauungswasser?

Stauungsbeine treten normalerweise an beiden Hinterbeinen auf. Bei Stauungsbeinen sind die Beine nicht warm. Im Grunde genommen sind Stauungsbeine nicht gefährlich oder problematisch, höchstens ist dein Pferd beim "Anspringen" etwas steif. Aber Achtung! Wenn nur ein Bein geschwollen ist oder wenn die Beine warm und schmerzhaft sind, könnte etwas anderes vorliegen. Virusinfektionen können auch zu geschwollenen, warmen und schmerzhaften Beinen führen. Herzprobleme können zu vier geschwollenen Beinen führen. Wenn nur ein Bein geschwollen ist, könnte die Ursache wahrscheinlich eine Entzündung durch eine Verletzung oder eine Sehnenverletzung an diesem Bein sein. Wenn dein Pferd warme und schmerzhafte Beine hat, solltest du immer einen Spezialisten hinzuziehen.

Bewegung ist entscheidend!

Langes Stehen ist für Pferde nicht natürlich und kann zu geschwollenen Beinen führen. Lasse dein Pferd nicht zu lange in der Box stehen, auch nicht im Winter. Freie Bewegung ist für die Gesundheit deines Pferdes sehr wichtig, sowohl physisch als auch mental. Ältere Pferde haben im Allgemeinen oft eine schlechtere Zirkulation, wodurch sie schneller Stauungsbeine bekommen. Stauungsbeine vermeidest du, indem du dein Pferd bewegst. Auch für ein Pferd, das bereits Stauungsbeine hat, ist Bewegung die Lösung. Wenn du den Blut- und Lymphfluss wieder in Gang bringst, werden die Beine schnell wieder schlanker. Aber was ist, wenn du dein Pferd im Winter - und besonders während der Feiertage - aufgrund von nassen Paddocks oder Feuerwerkskörpern zwangsläufig öfter in der Box halten musst?

Hier sind sechs nützliche Tipps:

Tipp 1 - Mehrmals täglich herausnehmen

Mindestens 8 Stunden täglich freie Bewegung auf einem Paddock / Weide ist immer vorzuziehen. Noch besser ist ein Paddock-Paradies, bei dem ein Pferd selbst wählen kann, ob es draußen oder in seinem Unterstand sein möchte. Wenn dein Pferd während der dunklen Tage nur kurze Zeit draußen stehen kann, ist es eine gute Idee, es zwischendurch extra aus der Box zu holen. Selbst wenn es nur darum geht, eine Runde auf dem Platz oder Hof spazieren zu gehen. Wenn es morgens draußen steht, nachmittags spazieren geht und abends von dir geritten wird, kann das schon viel ausmachen. Ein Laufband könnte gegebenenfalls auch eine Lösung sein, wenn es vorhanden ist, aber das ist nie die bevorzugte Methode. Überlege eventuell mit Stallkollegen, einen Plan zu erstellen, um gegenseitig die Pferde regelmäßig herauszubringen. Ein Snackspaziergang ist ebenfalls eine sehr gute Idee.

Tipp 2 - Achte auf den Proteingehalt im Futter

Pferde, die viel (mindere Qualität) Eiweiß zu sich nehmen, entwickeln manchmal auch geschwollene Beine. Es ist nicht wissenschaftlich bewiesen, aber viele Pferdebesitzer bemerken, dass Raufutter von stark gedüngtem Land, wie z.B. Silage, die eigentlich für Kühe gedacht ist, diese Probleme verursacht. Pferde im Wachstum oder solche, die Muskeln aufbauen müssen, profitieren jedoch von hochwertigem Eiweiß, das viele essentielle Aminosäuren enthält. Aber Pferde, die keinen erhöhten Bedarf an Eiweiß haben, können von eiweißreicher Nahrung überlastete Nieren bekommen. Ein Pferd, das anfällig für Stauungsbeine ist, gedeiht oft besser auf stängeligem Raufutter als auf Heulage. Vielleicht lohnt es sich auch für dein Pferd, es zu versuchen?

Tipp 3 - Lymphdrainage

Vorbeugen ist immer besser als Heilen. Hast du schon einmal von manueller Lymphdrainage gehört? Dies ist eine spezielle Massagetechnik, die direkt auf das Lymphsystem wirkt. Dies erhöht die Entsorgung von Abfallstoffen, verbessert die allgemeine Abwehr und hilft bei der Genesung. Es hat auch eine positive Wirkung auf das Nervensystem, wie z.B. den Flüssigkeitshaushalt, die Blutzirkulation, die Atmung und die Organfunktionen. Es wird empfohlen, Pferden mehrmals im Jahr eine lymphdrainagebehandlung zu geben, aber besonders im Winter zur Vorbeugung von Stauungsbeinen. Schau im MLD-Register nach einem Therapeuten in deiner Nähe.

Tipp 4 - Weniger Extras geben

Leckerlis, Brot und andere Leckereien können das Verdauungssystem deines Pferdes unnötig belasten und zusätzliche Abfallstoffe verursachen. Das belastet die Leber und Nieren und kann auch zu Flüssigkeitsansammlungen in den Beinen führen. Ein Pferd, das regelmäßig Stauungsbeine hat, sollte daher keine (zuckerhaltigen) Extras bekommen.

Tipp 5 - Getreide und Zucker aus der Ernährung streichen

Getreide im Kraftfutter wird im Körper zu Glukose umgewandelt. Dies ist nicht förderlich für viele Prozesse im Körper. Zudem stören Kohlenhydratquellen (Getreide) den pH-Wert im Körper und machen den Körper saurer. Das Stoffwechselprodukt Phytinsäure aus Getreide raubt andererseits Mineralien, wodurch der Körper einen größeren Bedarf an Mineralien hat. Ist dein Pferd anfällig für Stauungsbeine? Stelle sicher, dass du auch das Getreide und die Zucker aus der Ernährung streichst.

Tipp 6 - Brennnessel und Klebkraut

Es gibt mehrere Kräuter, die die Zirkulation fördern und die Flüssigkeitsabfuhr aus den Lymphbahnen unterstützen. Brennnessel ist ein Beispiel dafür, vorzugsweise in konzentrierter Form, da frische und getrocknete Brennnessel in der Qualität schwanken können. Wusstest du, dass du auch einen extra Wasserbehälter mit flüssiger Brennnessel herstellen kannst? So kann dein Pferd Brennnessel je nach Bedarf aufnehmen. Auch Klebkraut ist für seine harntreibende Wirkung bekannt. Gib deinem Pferd im Winter etwas mehr Kräuter, um seine Beine schlank zu halten.

Tipp 7 - Keine Bandagen verwenden

Einige Pferde mit chronischen Stauungsbeinen tragen nachts Bandagen. Diese wirken wie Kompressionsstrümpfe. Nicht jeder unterstützt diese Option, da sie buchstäblich eine "Notlösung" ist, die die Ursache der geschwollenen Beine nicht beseitigt. Mehr (freie) Bewegung und harntreibende Kräuter sind vorzuziehen.

Tipp 8 - Ein wenig Entgiftung

Da die Flüssigkeitsansammlung in den Beinen deines Pfer

des auch ein Zeichen für eine Ansammlung von Abfallstoffen sein kann, kann es nützlich sein, im Winter eine niedrige Dosierung eines Reinigungsprogramms für Pferde zu geben, die schnell Stauungsbeine bekommen. Eine Entgiftung unterstützt die Nieren und die Leber und hilft dabei, Abfallstoffe schneller auszuscheiden. Wenn ein Pferd jedoch anfällig für Muskelerkrankungen oder Hufrehe ist, sollte keine Entgiftung durchgeführt werden. Bei einer Entgiftung werden Abfallstoffe freigesetzt, was für Pferde mit Hufrehe zu viel sein kann.

Fazit:

Stauungsbeine kannst du vermeiden, indem du dem Pferd viel (freie) Bewegung gibst. Langes Stehen in der Box erhöht leider das Risiko von Stauungsbeinen. Kräuter wie Brennnessel und Klebkraut können helfen, die Flüssigkeit besser abzuführen, aber viel Bewegung ist und bleibt die beste Option gegen Stauungsbeine. Suche daher nach Möglichkeiten, die Stallzeit deines Pferdes auf ein Minimum zu reduzieren. Kann dein Pferd länger draußen bleiben? Hast du Zeit für Spaziergänge? Gibt es Stallkollegen, die ab und zu auch mit deinem Pferd spazieren gehen können? Je weniger Zeit in der Box, desto näher an der Natur. Achte immer auf Getreide und Zucker im Futter und lass jährlich vorbeugend einen MLD-Therapeuten eine Lymphdrainage durchführen.

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