Pferd 24/7 draußen und immer noch Stalleschienen?
Letztes Jahr haben wir bereits über Stalleschienen gesprochen. Selbstverständlich war die am häufigsten genannte Antwort, dass die Lösung darin besteht, ein Pferd nicht im Stall zu halten, sondern es 24/7 draußen mit einem Unterstand zu haben. Und für die meisten Pferde mit Stalleschienen ist dies tatsächlich die beste Lösung. Aber aus einigen Rückmeldungen ergab sich, dass dies nicht immer die Lösung ist. Auch Pferde, die nicht im Stall stehen, können Stalleschienen bekommen. Was kann man also tun, um sicherzustellen, dass ein Pferd, das 24/7 freie Bewegung hat, keine Stalleschienen mehr bekommt? Lesen Sie die Tipps weiter in diesem Blog!
Brennessel
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4 Januar '22 • 2 Min Lesezeit
Was sind Stalleschienen?
Durch eine verminderte Durchblutung sammelt sich Flüssigkeit in den Beinen an. Dadurch schwellen die Beine an und die Pferde werden steif. Oft tritt dies aufgrund von langem Stehen in einer kleinen Umgebung, wie zum Beispiel im Stall, auf. Bewegung führt dazu, dass die Durchblutung wieder in Gang kommt und die Flüssigkeit abfließt. Daraus ergibt sich, dass sobald die Pferde aus dem Stall kommen, die Stalleschienen durch Bewegung schnell wieder nachlassen. Stalleschienen treten normalerweise nur in den Hinterbeinen auf, können aber auch in den Vorderbeinen auftreten.
Aber mein Pferd ist schon 24/7 draußen!
Leider gibt es Pferde, die trotz 24/7 im Freien und somit ausreichend Bewegungsmöglichkeiten haben, Stalleschienen bekommen. Auch dann können bei Pferden Stalleschienen auftreten. Oft haben diese Pferde eine gestörte Durchblutung und/oder Verletzungen im Bein, wodurch sich Flüssigkeit weiterhin ansammelt. Und auch wenn Pferde 24/7 draußen sind, bedeutet das nicht, dass sie tatsächlich bewegen. Es gibt Pferde, die sich in der Nähe des Futterplatzes aufhalten und nicht viel laufen, und diese Pferde können dennoch Stalleschienen bekommen.
Für Pferde mit gestörter Durchblutung oder Verletzungen im Bein ist Bewegung besonders wichtig und diese Pferde müssen noch stärker zur Bewegung angeregt werden. Hier sind einige Tipps, um die Bewegung bei 24-7 draußen zu fördern:
- Mehrere Futterplätze über das Gebiet verteilen
- Wassertröge von den Futterplätzen entfernt platzieren
- Äste auf der Koppel verteilen (z.B. Weidenäste)
- Passive Physio anwenden: Baumstämme, Heunetze auf verschiedenen Höhen, verschiedene Untergründe, Hügel in der Koppel usw.
- Ausreichend Koppelgenossen zum Kuscheln, Spielen usw.
- Gegebenenfalls täglich mindestens 30 Minuten spazieren gehen
Kräuter können auch bei der Unterstützung von Stalleschienen helfen
Manchmal reicht allein die Bewegung nicht aus, um Stalleschienen loszuwerden. Besonders wenn der Boden im Winter zum Beispiel gefroren ist und die Pferde daher weniger aktiv sind, kann eine Unterstützung mit Kräutern definitiv hilfreich sein. Schafgarbe und Brennnessel sind für ihre entwässernden Eigenschaften bekannt. Pferde, die anfällig für Stalleschienen sind, können daher mit diesen Kräutern unterstützt werden. Planen Sie jedoch alle 6-8 Wochen eine Pause bei der Kräutergabe!
Wenn Sie Brennnessel geben möchten, wählen Sie idealerweise flüssige Brennnesselextrakt. Dies hat eine stärkere Wirkung als getrocknete Brennnessel.
Mehr Bewegung ist das Schlüsselwort
Pferde mit Stalleschienen benötigen vor allem mehr Bewegung. Eine 24/7-Unterbringung ist ideal, aber selbst dort müssen einige Pferde zur Bewegung angeregt werden. Das ständige Stehen an einem Ort von beispielsweise 30m2 birgt immer noch das Risiko von Stalleschienen. Es geht um tatsächliche Bewegung, die man stimulieren kann, indem man dem Pferd Herausforderungen und Bereicherungen wie oben beschrieben bietet. Dadurch wird die Blutzirkulation angeregt und Flüssigkeitsansammlungen verhindert. Sie können dies bei Bedarf mit Kräutern wie Brennnessel und Schafgarbe als zusätzliche Unterstützung ergänzen.