Bekommt dein Pferd keine Weidegang, was dann?
In den Niederlanden ist der Platz knapp. Deshalb ist es nicht immer möglich, deinem Pferd Weidegang zu ermöglichen. Wie gehst du damit um? Was musst du beachten, wenn dein Pferd keine Weidegang hat?
Minerale
Ernährung
13 April '23 • 3 Min Lesezeit
In der freien Natur läuft ein Pferd zusammen mit Herdenkollegen viele Stunden und Kilometer pro Tag, um seine Nahrung zu finden. Selbst bei unseren modernen Pferden ist der gesamte Körperbau und die Verdauung immer noch auf diese „Nasch-Schritt“-Lebensweise ausgelegt. Um dein Pferd gesund zu halten, möchtest du diesen Lebensstil so weit wie möglich nachahmen, auch wenn es manchmal etwas Kreativität erfordert.
Freie Bewegung und sozialer Kontakt
Freie Bewegung ist für die körperliche und geistige Gesundheit deines Pferdes unerlässlich. Die Gelenke, Sehnen, Bänder und Muskeln von Pferden bleiben in besserer Verfassung, wenn sie viele Stunden oder sogar rund um die Uhr draußen verbringen. Darüber hinaus ist sozialer Kontakt von großer Bedeutung. Ein Pferd ist ein Herdentier und steht gerne zusammen, spielt und kuschelt mit festen Freunden. Dies reduziert Stress und verbessert die mentale Widerstandsfähigkeit deines Pferdes. Selbst wenn du keine Weide hast, benötigt dein Pferd dennoch freie Bewegung, am besten mit Freunden, in einem Paddock oder einem Paddock-Paradies beispielsweise. Es ist wichtig sicherzustellen, dass dein Pferd nicht zu lange ohne Raufutter steht, da dies zu Magenproblemen, Langeweile und Sandfressen führen kann. Außerdem ist es schön, wenn es auch in der Paddock noch mehr zu tun gibt. Zum Beispiel mit einem Ball spielen, über verschiedene Oberflächen laufen oder an einem natürlichen Zaun aus essbaren Sträuchern und Bäumen knabbern.
Gegen Gras ist nicht anzukämpfen
Mit Ausnahme sehr robuster Rassen ist eine Weide mit kräuterreichem und faserigem Pferdegras eigentlich die ideale Futterquelle für die meisten Pferde. Insbesondere wenn sich auch Sträucher und Bäume am Rand befinden, von denen sie gelegentlich naschen können. Eine Weide, die mit Weidemineralien aus dem Beringmeer gedüngt wird, enthält Gras, das die Vitamine, Mineralien und Spurenelemente liefert, die dein Pferd benötigt. Frisches Gras enthält z.B. genug Vitamin E für die Muskeln, Fruchtbarkeit und das Nervensystem, und Pflanzen wie Brennnessel und Weide liefern Mineralien, darunter Magnesium und Silicium. Kurz gesagt: Gegen eine gute Pferdeweide ist nicht anzukämpfen. Wenn dein Pferd überhaupt keine Weidegang bekommt, musst du also darauf achten, dass die Ernährung stimmt. Viele Vitamine bauen sich nämlich ab, wenn das Heu lange gelagert wird. So ist im Frühjahr fast kein Vitamin E und Vitamin C mehr im Heu enthalten. Und Raufutter von ärmeren Böden ist ziemlich arm an Mineralien.
Mineralien und Vitamine zufüttern
Am einfachsten ist es, das Heu deines Pferdes mit einem speziellen Ausgleichsfutter zu ergänzen. Um genau zu wissen, was dein Pferd benötigt, kannst du das Heu testen lassen. Dann weißt du, was enthalten ist, und kannst eventuelle Mängel ausgleichen. Meistens musst du auf jeden Fall Vitamin E zufüttern, besonders bei Zuchttieren und Sportpferden. Stelle sicher, dass du Vitamin E immer in einer Form fütterst, die von Pferden gut aufgenommen wird. Das ist sehr wichtig: Die besten Formen von Vitamin E für Pferde sind d-α-Tocopherol und RRR-α-Tocopherol. Diese Formen werden auch als natürliches oder "natürliches" Vitamin E bezeichnet. Künstliches Vitamin E wird von Pferden viel schlechter aufgenommen, ist jedoch oft billiger. Du musst jedoch (viel) mehr davon füttern, um den gleichen Effekt zu erzielen. Ein gutes Vitamin-E-Supplement ist flüssig und enthält auch einige Fettsäuren. Traubenkernöl, ein starkes Antioxidans, verstärkt die Wirkung eines Vitamin-E-Supplements. Oft wird Vitamin E-Supplementen auch Selen zugesetzt, aber wenn dein Pferd einen hohen Bedarf an Vitamin E hat, ist das ein Risiko. Selen kann in moderaten Mengen bereits giftig sein. Für junge Pferde und Sportpferde ist das Mineral Silicium ebenfalls von entscheidender Bedeutung. Silicium hilft, starke Knochen, Sehnen, Muskeln und Bänder aufzubauen. Du gibst dieses Mineral am besten in Form von hydrolysiertem, flüssigem Silicium.
Lass dein Pferd wählen
Um deinem Pferd die Möglichkeit zu geben, eventuelle Mängel selbst auszugleichen, kannst du in deinem Paddock ein Mineralbuffet anbieten. Dabei handelt es sich um eine Reihe von Eimern mit Wasser und verschiedenen Zusätzen, wie Hagebutte (reich an Vitamin C), Brennnessel (leicht entgiftend) und einem Mineralzusatz aus Kräutern. Stelle auch immer frisches, zusatzfreies Trinkwasser bereit. Dein Pferd kann dann selbst wählen, wonach ihm der Sinn steht.