Wie kann ich meinem Pferd mit Gelenkproblemen helfen?
Es gibt viele Pferde mit Gelenkproblemen. Das kann durch Abnutzung, Verletzungen, ihre Konstitution oder weniger optimale Bedingungen in der Jugend verursacht werden. Was auch immer die Ursache ist, du als Pferdebesitzer hast damit zu kämpfen! Und dein Pferd ebenfalls. Was kannst du für dein Pferd mit Gelenkproblemen tun, zum Beispiel bei Arthrose, OCD und Kissing Spines?
Cannabinoide
Gelenke
Nelke
Silizium
6 Februar '23 • 4 Min Lesezeit
Gelenkprobleme treten in verschiedenen Arten und Schweregraden auf. Ein älteres Pferd, das etwas langsam in Gang kommt, hat vielleicht eine leichte Form von Arthrose an einigen Stellen der Beine. Das ist nicht ungewöhnlich, da wir Menschen in einem bestimmten Alter oft ähnliche Probleme haben. Aber ein junges Pferd mit Gelenkproblemen ist weniger logisch. In solchen Fällen denkt man eher an OC, Überlastung oder eine Verletzung.
Arthrose bei Pferden
Arthrose ist eine Erkrankung des Knorpels in den Gelenken und wird auch als „Gelenkverschleiß“ bezeichnet. Arthrose kann manchmal Schmerzen und Steifheit verursachen. Wenn ein Pferd älter wird, kann der Knorpel, der als eine Art Dämpfungskissen zwischen den Knochen in den Gelenken fungiert, abnutzen und dünner werden. Dies ist ein natürlicher Prozess. Bei jüngeren Pferden kann der Knorpel durch schiefe Belastung, Kompensation oder Mangel an bestimmten Mineralien dünner werden. Häufig ist bei Arthrose auch eine chronische Entzündung im betroffenen Gelenk vorhanden. Ein Pferd mit Arthrose in den Beinen kommt oft schwer in Gang und bewegt sich meist steif und kurz. Auch Arthrose im ISG-Gelenk (Iliosakralgelenk) kommt regelmäßig vor, häufig verursacht durch Kompensation für ein schiefes Becken oder schiefe Hüften. Diese Arthrose erkennt man oft erst, wenn das Pferd ungleichmäßige Schritte macht, eine Hüfte höher hebt als die andere oder sich nicht mehr biegen möchte. Arthrose im Hals tritt ebenfalls häufig auf, besonders bei Pferden, die in eine bestimmte Halsposition gezwungen werden. Dadurch kann Verschleiß an der dritten Halswirbel oder an der Übergangszone zwischen Brust und Hals entstehen. Auch bei Arthrose im Hals kann das Pferd unregelmäßig laufen, da der Hals nicht mehr richtig genutzt werden kann, um das Gleichgewicht zu halten.
OC und OCD bei Pferden
OC und OCD entstehen häufig bereits in der Fohlenzeit oder Aufzucht. Diese Erkrankungen haben eine genetische Komponente. Bei OC läuft etwas schief bei der Knochenbildung aus Knorpel, einem Prozess, der während des Wachstums des Pferdes stattfindet. Die Gelenke erhalten dann nicht die richtige Form, oft handelt es sich um „Abflachung“. Bei OCD geht dieser Prozess so weit, dass lose Knochenstücke (Chips) im Gelenk vorhanden sind. Diese Chips können Schmerzen und Entzündungen verursachen, wenn sie an falschen Stellen im Gelenk landen. Die Bildung von OC kann (teilweise) durch ausreichend freie Bewegung und ausreichende Mineralien in der Ernährung der tragenden Stute, des Fohlens und des jungen Pferdes entgegengewirkt werden.
Kissing Spines
Pferde haben an ihren Rückenwirbeln relativ lange Ausstülpungen, die sogenannten Dornfortsätze. Das sind die „Knochen“, die man entlang der Wirbelsäule des Pferdes fühlen kann. Normalerweise stehen diese Ausstülpungen einige Millimeter auseinander. Bei Kissing Spines berühren sich die Ausstülpungen, was zu Beschädigungen des Knochens, Reizungen und Schmerzen führen kann. Dies kann genetische Ursachen haben, aber auch falsche Körpernutzung und Training können Kissing Spines verursachen. Kissing Spines lassen sich mit Röntgenaufnahmen nachweisen. Man kann Kissing Spines nicht heilen, aber die Reizung reduzieren und verhindern, dass es schlimmer wird. Zudem ist geeignetes Training wichtig, bei dem das Pferd lernt, sich gut über den Rücken zu bewegen. Durch das Anspannen der Bauchmuskeln wölbt sich der Rücken auf und die Ausstülpungen stehen während der Bewegung weiter auseinander.
Kristallbildung in den Gelenken
Bei intensiver oder langanhaltender Belastung entstehen bei Sportpferden oft kleine Kristalle aus Harnsäure (Kristallisation) in den Gelenken, auch Stress kann dies verursachen. Diese Kristalle können schmerzhafte Entzündungen in den Gelenken sowie zwischen den Muskelschichten und Sehnenplatten hervorrufen. Harnsäure wird bei der Eiweißstoffwechsel freigesetzt, und wenn sie in großen Mengen freigesetzt wird, bildet diese Substanz scharfe Kristalle. Bei Menschen bezeichnet man diese Gelenkerkrankung als „Gicht“. Der Körper hat oft Schwierigkeiten, die Harnsäure und die Kristalle schnell abzubauen. Das führt zu Steifheit und einer geringeren Belastbarkeit des Pferdes. Kräuter können gegen diese Kristallbildung helfen. Auch ein besser abgestimmtes Trainingsschema kann Erleichterung bringen.
Unterstützung eines Pferdes mit Gelenkproblemen
Wenn dein Pferd Gelenkprobleme hat, gibt es verschiedene Möglichkeiten, ihm zu helfen. Was du tust, hängt natürlich davon ab, was genau mit deinem Pferd los ist. Ein Pferd mit einer Verletzung oder Überlastung sollte zunächst (aktive) Ruhe bekommen, in Absprache mit deinem Tierarzt. Zudem solltest du kritisch das Aufbaus- und Trainingsschema überprüfen. Da das Mineral Silicium eine enorm wichtige Rolle beim Aufbau von Knorpel, Gelenkflüssigkeit, Knochen, Kollagen, Muskeln, Sehnen und Bändern spielt, ist dies das erste, was du als Zusatz geben könntest, wenn dein Pferd Gelenkprobleme hat. Hydrolysiertes, flüssiges Silicium ist gut für Pferde absorbierbar, aber es dauert eine Weile, bis du die Wirkung dieses Supplements siehst. Wenn ein Pferd Arthrose oder andere Gelenkentzündungen hat, können Cannabinoide eine gute Ergänzung sein. Diese pflanzlichen Stoffe wirken entzündungshemmend und schmerzlindernd. Um Harnsäure in den Gelenken zu bekämpfen, kannst du eine Kur mit Pflanzenextrakten geben. Die Kräuter unterdrücken die Kristallbildung und fördern die Produktion von Gelenkflüssigkeit, dem Schmiermittel für die Gelenke. Geeignete Kräuter sind unter anderem Kurkuma, Boswellia, schwarze Johannisbeere, Schachtelhalm und Bambus. Ein Kräuterextrakt wirkt auch präventiv.