Bei älteren Pferden solltest du auf einige Dinge achten. Zuerst das Gebiss, das abnutzt und Kauprobleme verursachen kann. Ein guter Zahnarzt, der regelmäßig Kontrollen durchführt, ist für ein älteres Pferd daher sehr wichtig. Auch die Verdauung eines älteren Pferdes verändert sich. Ab etwa 20 Jahren wird die Verarbeitung von Futter weniger effizient. Auch Organe wie Leber und Nieren beginnen, schlechter zu funktionieren. Ältere Pferde können daher weniger gut Energie, Eiweiß, Vitamine und Mineralien aus ihrer Nahrung aufnehmen. Es ist daher wichtig, dass sie genügend dieser Stoffe erhalten und dass diese Stoffe gut aufgenommen werden.

Achte auf dein Pferd!

Jedes Pferd ist anders. Sorge zuerst dafür, dass das Gebiss deines älteren Pferdes in Ordnung ist, und schaue dann weiter. Wenn dein Pferd Anzeichen von Hufrehe oder PPID zeigt, lass es von deinem Tierarzt überprüfen. Viele ältere Pferde haben hormonelle Veränderungen, daher ist ein Bluttest für ein mageres oder lustloses älteres Pferd oft keine überflüssige Luxus. Was du einem älteren Pferd genau füttern solltest, hängt sehr davon ab, was los ist. Manche Pferde sind viel später „alt“ und können noch lange mit „normalem“ Futter auskommen. Wähle also immer maßgeschneiderte Lösungen!

Gebiss und die Rolle des Kauens

Beim Kauen von Fasern aus Heu und anderem Raufutter produziert ein Pferd viel Speichel. Wenn das Gebiss abnutzt oder wenn dein Pferd schmerzhafte Zahnprobleme wie EOTRH entwickelt, wird es schlechter kauen. Es wird dann weniger Speichel produziert und das Raufutter wird nicht gut vorverdaut, bevor es in den Magen gelangt. Das bedeutet, dass auch der Rest der Verdauung schlechter verläuft, da die Kauphase für ein Pferd sehr wichtig ist. Ein älteres Pferd sollte mindestens einmal jährlich – besser noch halbjährlich – von einem Pferdezahnarzt kontrolliert werden. Du kannst sehen, ob dein Pferd schlecht kaut, wenn es Futterklumpen macht oder wenn unverdaute Raufutterstücke im Kot sind. Auch Abmagerung kann ein Zeichen für ein schlechtes Gebiss sein.

Raufutter anders anbieten

Wenn dein älteres Pferd tatsächlich schlechter kauen kann, ist es ratsam, das Raufutter entsprechend anzupassen. Gut, faserreiches Raufutter ist die Grundlage der Fütterung für jedes Pferd. Wenn dein Pferd normales Heu nicht mehr gut verarbeiten kann, wähle weicheres Heu, gehäckseltes Raufutter und vor allem auch Weidegang. Ältere Pferde können Gras oft noch gut verdauen, während Heu oder Silage eine Herausforderung darstellen. Wenn du kein Gras zur Verfügung hast, zum Beispiel im Winter, können eingeweichte Grasbrocken eine gute Alternative sein.

Abmagerung

Da Senior-Pferde schlechter verdauen können, müssen sie oft mehr fressen. Gib also unbegrenzten Zugang zu Raufutter oder Weidegang. Wenn dein Pferd weiterhin abnimmt und das Gebiss in Ordnung ist, kann es eine gute Idee sein, etwas Öl zum Futter hinzuzufügen. Lachsöl enthält viele essentielle Fettsäuren und wird von Pferden oft als sehr schmackhaft empfunden. Außerdem fördert es den Appetit und sorgt für einen stabilen Blutzuckerspiegel. Es ist auch gut für das Immunsystem. Achte auch darauf, dass dein älteres Pferd im Winter nicht zu kalt hat. Die Verdauung von Raufutter hilft deinem Pferd, warm zu bleiben, aber wenn das nicht mehr so effizient funktioniert, kann es hilfreich sein, ihm mit einer Decke zu helfen.

Muskelverlust

Du kannst auch Eiweiße zur Fütterung hinzufügen. Das hilft, die Muskelmasse aufrechtzuerhalten. Ältere Pferde verlieren oft Muskelmasse, insbesondere entlang der Oberlinie. Extra Eiweiße kannst du in Form von Luzerne oder spezieller Futtermittel oder Nahrungsergänzungsmitteln geben. Achte jedoch bei Nierenproblemen auf: Wenn dein Pferd eine schlechte Nierenfunktion hat, kann es die zusätzlichen Eiweiße möglicherweise nicht verarbeiten. Auch Aminosäuren sind wichtig. Ein Pferd baut Eiweiße nämlich auch selbst aus Aminosäuren auf. Die essentiellen Aminosäuren, die für den Aufbau von zusätzlicher Muskelmasse notwendig sind, sind: Lysin, Methionin und Threonin. Diese Stoffe muss dein Pferd in seiner Nahrung erhalten. Es gibt spezielle Pellets, die diese Stoffe enthalten, aber du kannst sie auch einzeln kaufen. Vitamin E-Ergänzungen enthalten oft auch Lysin.

Höherer Vitaminbedarf

Ältere Pferde haben einen höheren Bedarf an Vitaminen und Mineralien. Pferde stellen beispielsweise selbst Vitamin C in der Leber her, aber dies nimmt im Alter ab. Vitamin C ist wichtig für das Immunsystem. Auch der Bedarf an Zink, Kupfer und Selen ist höher. Außerdem sind Vitamin B und Vitamin K Punkte, auf die du achten solltest. Hydrolysiertes Silicium unterstützt die Muskeln, Bänder, Sehnen und das Bindegewebe und sorgt zudem dafür, dass Knorpel und Knochen so gesund wie möglich bleiben. Silicium sorgt dafür, dass die natürliche Glucosaminproduktion deines Pferdes aufrechterhalten bleibt. Auch andere Mineralien solltest du am besten in flüssiger Form ergänzen, da sie so am besten aufgenommen werden und deine Ergänzung am effektivsten ist.

Spezielles Seniorenfutter?

Wenn dein Pferd schlecht kaut oder weiterhin abnimmt, sind spezielle Futterprodukte für Senioren ebenfalls eine Option. Achte darauf, dass dieses Futter nicht zu viele Zucker, Stärke und Ballaststoffe enthält. Normales Kraftfutter oder Sportpellets sind für ältere Pferde nicht geeignet, da sie in der Regel zu viel Stärke enthalten, die nicht gut verdaut wird. Spezielles Seniorenfutter enthält normalerweise mehr Fasern, um die schlechte Aufnahme von Raufutter auszugleichen. Achte immer darauf, welches Futter am besten zu deinem Pferd passt.