Arthrose und Zahnprobleme: Unterstützen Sie Ihr Pferd beim Älterwerden
Wenn dein Pferd ein Senior wird, kann es Alterskrankheiten entwickeln. Als Besitzer merkst du das manchmal nicht sofort. Kein Wunder, denn es sind langsame Prozesse. Teil des Älterwerdens ist, dass die Gelenke und auch das Gebiss deines Pferdes beginnen, abzunutzen. Was kannst du tun, um sicherzustellen, dass dein Pferd so lange wie möglich beweglich bleibt und gut kauen kann?
Cannabinoide
Gelenke
Nelke
Silizium
Vitamin E
Schwarzkümmel
19 August '22 • 4 Min Lesezeit
Welches Alter ein Pferd erreicht, um als „Senior“ zu gelten, variiert je nach Rasse und Pferd. Allgemein spricht man jedoch von Pferden ab etwa 18 bis 20 Jahren. Dann beginnen die ersten Alterserscheinungen aufzukommen.
Gelenke: Steifheit und Arthrose
Bei älteren Pferden ist oft eine gewisse Abnutzung der Gelenke zu beobachten. Auch die Bildung von Knorpel verläuft bei älteren Pferden langsamer, wodurch der „federn“ wirkende Knorpel zwischen den Gelenken langsam, aber sicher immer dünner wird. Knorpel und Gelenkschmiere (Synovialflüssigkeit) sorgen zusammen für die geschmeidige Bewegung der Gelenke. Wenn der Knorpel dünner wird und weniger Schmiermittel (Synovialflüssigkeit) vorhanden ist, wird dein Pferd steifer und benötigt länger zum Aufwärmen. Arthrose beginnt oft mit kleinen Schäden an den Gelenken, Formveränderungen und Entzündungen. Zu den Symptomen der Arthrose gehören unter anderem steife Bewegungen, Lahmheit und Schwierigkeiten beim Anlaufen. Es ist meist schlimmer bei kaltem und nassem Wetter. Nachdem dein Pferd eine gute Aufwärmung hatte, läuft es meist geschmeidiger.
Unbehagen bei Steifheit und Arthrose vorbeugen
Auch wenn du die Abnutzung der Gelenke und Steifheit im Alter nicht vollständig verhindern kannst, gibt es einige Dinge, die du tun kannst, um dein Pferd so lange wie möglich geschmeidig und gesund zu halten.
Tipp 1: Kein Übergewicht
Wenn dein Pferd zu schwer ist, werden seine Gelenke und Sehnen überlastet. Auch die Gelenkverschleiß wird schneller voranschreiten und die Arthrose kann sich schneller ausbreiten. Halte dein Pferd also auf einem gesunden Gewicht.
Tipp 2: Bewegung
Ältere Pferde werden oft weniger trainiert und stehen länger im Stall. Das ist schlecht für die Beweglichkeit von Muskeln und Gelenken. Ein älteres Pferd profitiert von viel leichter, freier Bewegung. Lass dein Pferd also länger draußen und mache leichte Aktivitäten mit ihm, wie Spaziergänge oder Bodenarbeit. Berücksichtige eine längere Aufwärm- und Abkühlphase.
Tipp 3: Hufe pflegen
Schlechte Hufe und abweichende Beinstellungen verschlimmern Arthrose und verursachen Schmerzen und weniger Bewegungsdrang. Lass regelmäßig den Hufschmied kommen und sorge dafür, dass dein älteres Pferd immer gut auf den Hufen steht.
Tipp 4: Silizium geben
Um den Knorpel so gesund wie möglich zu halten, ist Silizium ein ausgezeichnetes Ergänzungsmittel. Silizium ist nur in hydrolysierter, flüssiger Form gut für Pferde verwertbar. Silizium ist der Baustoff für alle Bindegewebe und fördert die Bildung körpereigener Glucosamine. Silizium sorgt für eine erhöhte Produktion der Gelenkschmiere und „schmiert“ die Gelenke. Es ist auch gut für Sehnen, Muskeln, Knochenbildung und Hufwachstum. Durch frühzeitigen Einsatz von Silizium kann die Entstehung (oder Verschlechterung) von Arthrose verzögert werden.
Tipp 5: Entzündungen dämpfen
Bei Arthrose entstehen oft kleine Entzündungen in den Gelenken. Dadurch kann das Bewegen schmerzhaft sein. Du kannst diese Entzündungen mit milden entzündungshemmenden Mitteln und Schmerzmitteln wie Teufelskralle bekämpfen. Wähle ein Ergänzungsmittel, das langfristig verabreicht werden kann. Von Teufelskralle ist bekannt, dass sie bei einigen Pferden Magenprobleme verursachen kann, daher suche ein Produkt, das zu deinem Pferd passt.
Zahnprobleme bei älteren Pferden
Auch Zahnprobleme treten bei älteren Pferden häufiger auf. Manchmal entstehen Entzündungen im Mund, zum Beispiel weil die Räume zwischen den Backenzähnen größer werden und sich dort Futter festsetzt. Auch die Zahnstellung kann sich ändern oder die Backenzähne können so weit abgenutzt sein, dass das Kauen schwieriger wird.
Symptome von Zahnproblemen:
- Gewichtsverlust durch schlechtes Kauen und verminderte Nahrungsaufnahme
- Kauen von Futter
- Endloses Arbeiten an Raufutter
- Schnappen nach Kraftfutter
- Speicheln
- Spielen mit Futter
- Speiseröhrenobstruktion, Husten beim Fressen, Futter fällt aus dem Mund
- Nasenausfluss während oder nach dem Fressen
- Mundgeruch
- Schwellungen im Kiefer oder an der Nase
Neben den genannten Zahnproblemen kann auch EOTRH (Equine Odontoclastic Tooth Resorption and Hypercementosis) bei älteren Pferden auftreten.
Zahnprobleme bei älteren Pferden im Griff behalten
Es ist ratsam, bei älteren Pferden mehr Augenmerk auf die Zähne zu legen. Je länger ein älteres Pferd selbst gut kauen kann, desto besser ist das für die Verdauung und Gesundheit des Pferdes. Auch unerkanntes Schmerzempfinden im Gebiss kann bei einem älteren Pferd viel Unbehagen verursachen. Bedenke, dass Pferde immer ihr Bestes tun, um zu verbergen, dass sie Schmerzen haben!
Tipp 1: Lass den Zahnarzt häufiger kommen
Für ältere Pferde wird empfohlen, zweimal im Jahr den Zahnarzt kommen zu lassen. So bist du schneller bei Entzündungen oder anderen Problemen. Du kannst Pferde mit Zahnproblemen nicht immer an abweichendem Fressverhalten erkennen. Leichte Mundentzündungen können mit Cannabinoiden gut behandelt werden.
Tipp 2: Gib genügend Mineralien
Ein älteres Pferd nimmt manchmal Vitamine und Mineralien schlechter auf. Sorge daher für ein Mineral- und Vitaminpellet in der richtigen Zusammensetzung und Menge für ältere Pferde. Flüssiges Silizium kann zur Knochen- und Zahnformation beitragen und Magnesium kann ebenfalls eine gute Ergänzung sein.
Tipp 3: Passe dein Futter an
Pferde, die nicht mehr so gut kauen, haben Schwierigkeiten, Heu und anderes Raufutter zu verarbeiten. Längsstängeliges Raufutter erfordert ein gutes Gebiss. Wenn dein Pferd schlecht kaut, kannst du sicherstellen, dass es ausreichend Fasern mit kurz gehacktem Raufutter oder zum Beispiel eingeweichtem Raufutter wie Rübenschnitzel oder eingeweichtem Grasbrocken aufnimmt. Wenn dein Pferd wirklich ein schlechtes Gebiss hat, kann dies weiter mit Kleie ergänzt werden.
Cushing?
Zuletzt ist es ratsam, auf PPID/Cushing wachsam zu sein. Diese hormonelle Erkrankung kann ebenfalls verschiedene Probleme verursachen, einschließlich Steifheit. Wenn du Zweifel hast, ob dein Pferd „normale“ Alterserscheinungen hat oder ob mehr dahintersteckt, lass deinen Tierarzt einen Test auf PPID durchführen.