Ergänzung von Mineralien: Balancer, Elektrolyte oder Mineralergänzung?
Wenn es warm ist, verliert dein Pferd viele Salze und Mineralien über seinen Schweiß. Aber wie ergänzt man das am besten? Mineralien sind doch auch in Heu, Gras, Kraftfutter und Balancer-Müsli enthalten? Ist ein Elektrolyt-Ergänzungsfutter dann wirklich notwendig? Und wie sieht es bei Pferden aus, die zuckerarm fressen müssen, zum Beispiel aufgrund von Hufrehe, Sommerekzem oder EMS?
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Ernährung
9 Juni '22 • 4 Min Lesezeit
Pferde benötigen eine ganze Reihe von Mineralien, um gut zu funktionieren. Einige dieser Mineralien werden in größeren Mengen benötigt (Makroelemente), andere nur in sehr kleinen Mengen (Spurenelemente). Mineralien können im Pferdekörper nicht langfristig gespeichert werden. Das bedeutet, dass diese wichtigen Stoffe über die Nahrung aufgenommen werden müssen, sei es über Gras, Heu, Kraftfutter, Mineralfutter oder Ergänzungsfutter.
Was sind die wichtigsten Mineralien?
Die wichtigsten Mineralien, die Makroelemente, sind: Natrium, Chlor, Kalium, Calcium und Magnesium. Wenn dein Pferd viel schwitzt oder verdunstet, musst du diese Mineralien ergänzen. Kalium ist wichtig für die Wasseraufnahme von Organen, Knochen und Muskeln. Natrium reguliert die Nerven- und Muskelkontraktionen. Chlor hilft bei einer guten Verdauung. Alle drei sind wichtig für das Flüssigkeitsgleichgewicht im Pferdekörper und die Regulierung des pH-Werts. Calcium ist für die Muskelarbeit notwendig und auch Magnesium ist dafür wichtig. Kurz gesagt, Calcium sorgt für die Anspannung und Magnesium für die Entspannung der Muskelfasern. Auch Phosphor und Schwefel sind wichtig für die Funktion eines Pferdes, das Knochenwachstum und die Fruchtbarkeit.
Was sind Spurenelemente?
Von den Spurenelementen benötigt ein Tier nur sehr geringe Mengen. Spurenelemente sind zum Beispiel Silizium, Zink, Chrom, Mangan und Kupfer. Spurenelemente sind manchmal in Kraftfutter und Mineralfutter enthalten und manchmal nicht. Bevor du diese Stoffe ergänzen möchtest, solltest du darauf achten: In einigen Fällen kann ein Überschuss an Spurenelementen sogar giftig für Pferde sein. Ein Beispiel dafür ist Selen. Es ist ein notwendiges Element, aber eine Dosis von achtmal dem Bedarf ist giftig. Viele niederländische Heuarten sind arm an Selen, aber nur ein guter Heutest wird hier Klarheit bringen. Selen musst du normalerweise nicht zusätzlich ergänzen, wenn dein Pferd bereits ein Vitamin- und Mineralfutter (Balancer) erhält.
Der Nutzen eines Mineral- und Vitamin-Balancers
Neben unbegrenztem Raufutter von guter Qualität (am besten getestet) ist es wichtig, täglich die Grundbedürfnisse deines Pferdes an Mineralien und Vitaminen zu decken. Dies kann durch einen Balancer erfolgen. Diese Vitamin- und Mineralfutter enthalten normalerweise wenig oder keinen Zucker. Unter normalen Bedingungen deckt ein Balancer die täglichen Mineralstoffmängel wieder ab.
Was ist der Unterschied zwischen Mineralien und Elektrolyten?
Mineralien sind nicht-lebende Elemente. Oft findest du Mineralien in Verbindungen mit zum Beispiel Chlor-, Schwefel- und/oder Sauerstoffatomen. Denk zum Beispiel an Natriumchlorid (Kochsalz), Manganoxid oder Magnesiumsulfat. Elektrolyte sind gelöste, flüssige Mineralien, die in Ionen gespalten sind, wodurch die Lösung oder Flüssigkeit elektrischen Strom leiten kann. In der Pferdewelt bezieht sich der Begriff „Elektrolyte“ hauptsächlich auf die Mineralien, die Pferden fehlen, wenn sie stark schwitzen, sei es bei Anstrengung oder Wärme. Das sind die oben genannten Makroelemente Natrium, Chlor, Kalium, Calcium und Magnesium. Diese kannst du leicht mit einem flüssigen isotonen Ergänzungsfuttermittel ergänzen, dem oft auch etwas Dextrose zugesetzt ist. Ein flüssiges Ergänzungsfuttermittel mit Elektrolyten gibst du also bei warmem Wetter und viel Schwitzen durch Training.
Zuckerfreies Diät?
Für Pferde, die keinen Zucker vertragen, sind Mineralien aus dem Beringmeer eine Alternative zu Elektrolyten. So vermeidest du die Dextrose, die in vielen anderen Ergänzungsfuttern enthalten ist, und gibst dennoch die Mineralien, die bei starkem Schwitzen benötigt werden. Praktisch!
Selbst wählen?
Für alle Pferde kannst du Mineralien aus dem Beringmeer als Option in einem Trinkwasserbehälter neben dem normalen Trinkwasser anbieten. Sie wählen dann selbst, was sie benötigen. Pferde können das in der Regel gut selbst entscheiden. Auf diese Weise decken sie auch die Spurenelemente ab.
Fazit: Mineralien, Elektrolyte und Balancer
Mineralien werden nicht gespeichert, daher muss ein Pferd sie regelmäßig über die Nahrung aufnehmen. Auf jeden Fall sollten Natrium, Chlor, Calcium, Magnesium und Kalium täglich ergänzt werden. Zudem sind auch einige Spurenelemente wichtig, die in den meisten Balancern enthalten sind, wie Kupfer und Zink. Die Mineralien in einem Ergänzungsfutter sollten gut für dein Pferd verfügbar sein. An heißen Tagen und bei intensiver Arbeit ist ein isotonisches Elektrolytergänzungsfutter ratsam. Du gibst dies zwei Tage vorher bis kurz nach der Anstrengung (oder Hitzewelle). Als Alternative kannst du für zuckerempfindliche Pferde flüssige Mineralien aus dem Beringmeer verwenden.
Bronnen:
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https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/11547892
Maughan, R.J., J.B. Leiper, S.M. Shirreffs. 1997. Factors influencing the restoration of fluid and electrolyte balance after exercise in the heat. British Journal of Sports Medicine.
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https://journals.physiology.org/doi/abs/10.1152/ajplegacy.1957.191.1.108?journalCode=ajplegacy
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