Elektrolyte geben: besser vor oder nach dem Training?
Da die Temperaturen wieder steigen und sowohl Pferde als auch Reiter nach dem Training verschwitzt sind, kann es sinnvoll sein, Mineralstoffmängel mit Elektrolyten auszugleichen. In welchen Situationen ist es eine gute Idee, Elektrolyte zu ergänzen? Und wann und wie ist es am besten, Elektrolyte vor oder nach der Anstrengung zu geben?
Elektrolyten
20 Mai '20 • 4 Min Lesezeit
Ein schwitzendes Pferd verliert sehr viele Salze und andere Mineralien. An warmen Tagen kann ein Pferd bei harter Arbeit bis zu 10 bis 15 Liter Schweiß pro Stunde produzieren. Pferdeschweiß ist außerdem sehr salzig. Während Menschen sich an warmes Wetter gewöhnen und weniger salzigen Schweiß ausscheiden, ist dies bei Pferden nicht der Fall. Diese verlieren weiterhin große Mengen an Mineralien über ihren Schweiß. Um all diese verlorenen Mineralien wieder aufzufüllen, können Sie Ihrem Pferd (flüssige) Elektrolyte geben.
Was bewirken Elektrolyte?
Elektrolyte umfassen unter anderem: Natrium, Kalium, Chlorid, Calcium, Magnesium, Phosphat und Bicarbonat. Diese Mineralien sind von entscheidender Bedeutung für das Nervensystem und die Muskeln. Darüber hinaus benötigt der Körper Elektrolyte für verschiedene Prozesse, einschließlich des Säure-Basen-Gleichgewichts und des Flüssigkeitshaushalts. Elektrolyte werden in Sportgetränken für Menschen in Kombination mit etwas leicht absorbierbaren Zuckerarten wie Dextrose verwendet. Diese Kombination findet sich auch in Elektrolyten für Pferde. Diese Zusammensetzung ist wichtig. Die Verwendung solcher 'Sportgetränke' kann während und nach der Anstrengung den Blutzuckerspiegel (und damit den Energiepegel) aufrechterhalten und das Risiko von Dehydration und Salzmangel verringern.
Optimale Aufnahme von Elektrolyten
Ein Elektrolyt-Supplement muss gut und schnell aufgenommen werden können, daher sollte es in flüssiger Form verabreicht werden. Die Elektrolyte werden dann schnell in den Blutkreislauf Ihres Pferdes aufgenommen. Am besten sind flüssige Ergänzungen, die speziell für Pferde gemischt sind. Die Aufnahme von Mineralstoffen ist am effizientesten, wenn die Anzahl der gelösten Partikel pro Liter der im Blut Ihres Pferdes entspricht. Es ist auch ratsam, ein Elektrolytensupplement zu verwenden, das mit Vitamin B2 angereichert ist. Vitamin B2 ermöglicht eine noch bessere Aufnahme der Elektrolyte.
Der Körper lagert keine Reserven
Da der Körper von Säugetieren wie Pferden und Menschen keine Reserven von Mineralien bildet, ist es unerlässlich, dass diese vor einer schweren Leistung vollständig aufgefüllt sind. Auch bei menschlichen Athleten zeigt die Forschung, dass es wichtig ist, vor einer großen Anstrengung unter warmen Bedingungen den Flüssigkeitshaushalt in Ordnung zu haben. Dies bedeutet, dass bereits ein oder zwei Tage vorher, bis zu maximal vier Stunden vorher, ausreichend Flüssigkeit und Elektrolyte zugeführt werden sollten. Dies gilt auch für Pferde. Elektrolytensupplemente können den Flüssigkeitshaushalt und den Elektrolytspiegel aufrechterhalten und verbessern. Sie sorgen so für bessere Leistungen, insbesondere bei anhaltender Anstrengung wie einem mehrere Tage dauernden Wettbewerb oder einer langen Ausritt. Elektrolyte ersetzen nicht nur die Mineralien, die mit dem Schweiß ausgeschieden werden, sondern sie regen auch das Durstgefühl an, wodurch das Pferd besser trinkt.
Durstreflex stimulieren
Studien an Menschen zeigen, dass Flüssigkeits- und Elektrolytniveaus für optimale Leistungen entscheidend sind. Streben Sie daher danach, dass Ihr Pferd in einem vollständig hydratisierten Zustand zum Wettbewerb oder Training antritt. Dies gelingt nur, wenn er vorher mehr getrunken hat und mehr Elektrolyte aufgenommen hat als er durch Schwitzen verlieren wird. Auch menschliche Athleten müssen oft lernen, vor und nach der Anstrengung zusätzlich zu trinken. Dasselbe gilt für Pferde. Wenn Sie sie also dazu ermutigen können, ist das eine gute Idee. Das Stimulieren des Durstreflexes durch Elektrolytensupplemente ist also sehr wichtig.
Erholung nach dem Training fördern
Forschungsergebnisse zeigen auch, dass die Verwendung von Elektrolyten nach der Anstrengung zu einer besseren Erholung der Leistungsfähigkeit führt als wenn nur Wasser angeboten wird. Ein Pferd wird dann weniger Muskelkater verspüren und weniger müde sein. Es wird daher empfohlen, bei anstrengenden Anstrengungen bei warmem Wetter die Elektrolyte sowohl vor als auch nach der Anstrengung zu verwenden! Beginnen Sie zum Beispiel ein oder zwei Tage vorher mit der Ergänzung und geben Sie diese auch direkt nach der Anstrengung, zusammen mit etwas Kraftfutter zur Ergänzung der Energie.
Fazit: Beides!
Pferde verlieren bei Trainingseinheiten und Wettkämpfen unter warmen Wetterbedingungen viele Salze und andere Mineralien. Da der Körper von Pferden keine Vorräte dieser Salze und Mineralien bildet, ist es ratsam, diese vor dem Training aufzufüllen. Dadurch werden Sie sicherstellen, dass Ihr Pferd nicht mit einem Mangel beginnt. Beginnen Sie daher einen Tag vor der Arbeit bei warmem Wetter mit Elektrolyten und geben Sie diese auch nach dem Training. Während des Trainings verbraucht das Pferd nämlich diese Salze und Mineralien. Daher ist es immer ratsam, diese auch nach dem Training wieder aufzufüllen. Die Verabreichung von Elektrolyten nach dem Training oder Wettkampf führt zu einer schnelleren und besseren Erholung, mit weniger Muskelkater.
Es ist wichtig, ein gut auf Pferde abgestimmtes Supplement zu geben, das schnell aufgenommen wird. Die richtige Konzentration von Mineralien ist dafür wichtig. Untersuchungen zeigen auch, dass Elektrolyte in Kombination mit Vitamin B2 besser aufgenommen werden. Wählen Sie daher ein Elektrolytensupplement, das für Pferde entwickelt wurde und Vitamin B2 enthält.
Quellen:
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Rehrer, N.J.. Fluid and electrolyte balance in ultra-endurance sport. 2001. Journal of Sports Medicine.
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/11547892 -
Maughan, R.J., J.B. Leiper, S.M. Shirreffs. 1997. Factors influencing the restoration of fluid and electrolyte balance after exercise in the heat. British Journal of Sports Medicine.
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/9298549