Wie halten Sie Ihr Pferd im Winter bei Kräften?
Viele Pferde sind übergewichtig, nicht nur im Sommer, sondern auch im Winter. Aber es gibt auch Pferde, die im Winter zu viel Gewicht verlieren. Wie können Sie dafür sorgen, dass Ihr Pferd im Winter schön auf Gewicht bleibt? Wir möchten Ihnen gerne einige Tipps geben!
Gewicht
Ernährung
5 Dezember '24 • 4 Min Lesezeit
Im Winter abnehmen ist normal!
Viele Pferdebesitzer werden „ängstlich“, wenn sie sehen, dass ihr Pferd abnimmt. Häufig wird sofort zu zusätzlichem Futter, Ergänzungen und anderen Maßnahmen gegriffen. Die Marketingstrategien von Futtermittelherstellern greifen das natürlich direkt auf! Aber wusstest du, dass es völlig normal ist, dass dein Pferd im Winter abnimmt? In der Natur nehmen Pferde im Sommer nämlich stark zu, da dies die Zeit des Überflusses ist. Pferde legen dann Reserven an, und es ist daher auch nicht ungewöhnlich, dass Pferde im Sommer so leicht zunehmen. Das ist auch kein Problem, solange Pferde im Winter die Möglichkeit haben, diese Reserven wieder abzubauen. Der Winter ist die Zeit der Knappheit, in der die Reserven aufgebraucht werden. Abnehmen im Winter ist daher eine natürliche Detox-Phase (eingelagerte Giftstoffe im Fettgewebe werden gelöst und abtransportiert) und sorgt dafür, dass das Pferd nicht zu schwer ins neue Frühjahr startet.
Ganzjähriges Übergewicht
Wir als Pferdebesitzer tun uns jedoch schwer, wenn unsere Pferde abnehmen. Wir sehen unser Pferd lieber etwas runder und fühlen uns unwohl, wenn wir die Rippen spüren können. Das ist unsere Emotion, die spricht. Dies hat jedoch zur Folge, dass Pferde heutzutage das ganze Jahr über Übergewicht haben. Wir füttern großzügig, sorgen für warme Decken, komfortable Ställe, reichlich Raufutter und tun im Grunde das Gegenteil von dem, was in der Natur passieren würde. Pferde nehmen im Sommer zu (was natürlich ist), verlieren aber im Winter kaum noch Gewicht. Dadurch entfällt die natürliche Detox-Phase, und die Pferde starten bereits mit Übergewicht in den Frühling. Das erhöht zum Beispiel das Risiko für Hufrehe, Insulinresistenz und Juckreizprobleme.
Tipps, um dein Pferd abnehmen zu lassen
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Sorge für ausreichend Bewegung! Bewegung ist enorm wichtig, um Pferde auf ihrem Idealgewicht zu halten. Pferde sollten viele Kilometer pro Tag zurücklegen. Dies ist nicht nur wichtig für die Verdauung, sondern auch für den gesamten Organismus. Es geht dabei nicht um intensives Reiten oder Longieren für eine halbe Stunde oder eine Stunde täglich, sondern um ruhige, stressfreie Bewegung wie Spazierengehen und zügiges Schrittreiten. So wird die Fettverbrennung unterstützt! Gehe zum Beispiel mit deinem Pferd spazieren und lege dabei viele Kilometer in konstantem Tempo zurück.
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Sorge für mageres Raufutter Dies ist wirklich die Basis! Gutes, mageres (unverpacktes) Heu bestimmt, ob dein Pferd sein Gewicht halten kann. Viele Heusorten sind für Pferde zu nährstoffreich, was zu Gewichtszunahme oder zumindest dazu führt, dass sie nicht abnehmen. Der Zuckergehalt sollte unter 8 % liegen, das Heu sollte ballaststoffreich sein und eine grobe Struktur haben. Je grober das Heu, desto mehr muss das Pferd kauen, und desto schneller fühlt es sich satt. Sei daher kritisch bei der Wahl des Raufutters und lass das Heu immer analysieren. Ein Teil des Heus kann auch durch Äste oder Gerstenstroh ersetzt werden. Bist du auf der Suche nach zuckerarmem Heu? Schau mal auf www.tophooi.nl.
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Sorge für ausreichend Vitamine und Mineralien Wenn ein Pferd abnehmen soll, wird es oft auf Diät gesetzt, manchmal sogar sehr drastisch. Doch das hat oft den gegenteiligen Effekt. Pferde haben eine sehr effiziente Verdauung, die bei Knappheit noch effizienter wird. Häufig sehen wir, dass Pferde auf Diät zunehmen, weil sie noch mehr speichern. Eine Diät muss daher mit Bedacht erfolgen, und bei Vitaminen und Mineralien darf nicht gespart werden. Gib immer ein hochwertiges Mineralfutter, das wenig Energie, aber viele Vitamine und Mineralien enthält. Ergänze gegebenenfalls mit flüssigen Mineralien aus der Beringsee, da ein Mineralmangel zusätzliche Gesundheitsprobleme verursachen kann.
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Unterstütze mit der Kräutermischung Triphala
Manchmal braucht man einen zusätzlichen Schub, um das Pferd beim Abnehmen zu unterstützen. Es gibt kein Wundermittel zum Abnehmen, aber Kräuter können den Stoffwechsel unterstützen und anregen. Die Kräutermischung Triphala ist dabei sehr wichtig, da sie den allgemeinen Stoffwechsel fördert. Sie wirkt auch leicht reinigend, unterstützt die Darmreinigung und hilft so beim Abnehmen. Natürlich funktioniert ein Supplement oder Kraut nur, wenn auch die anderen Punkte berücksichtigt werden.
Tipps, um dein Pferd zunehmen zu lassen
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Biete unbegrenztes Raufutter an
Ein Pferd zunehmen zu lassen, kann manchmal schwieriger sein, als es abnehmen zu lassen. Wichtig ist, diesen Pferden Zugang zu unbegrenztem, hochwertigem unverpacktem Heu zu geben. Dieses Heu sollte ebenfalls zuckerarm sein, kann aber oft einen höheren Eiweißgehalt aufweisen. Die Kombination aus niedrigem Zuckergehalt und höherem Eiweiß ist jedoch schwer zu finden. Falls nicht verfügbar, wähle zuckerarmes und eiweißarmes unverpacktes Heu und ergänze das Eiweiß über Zusatzfuttermittel. -
Wähle die richtige Zusatzfütterung Um Pferde zunehmen zu lassen, greifen viele zu Rübenschnitzeln. An sich ist das nicht schlecht, aber es sättigt nur, ohne wirklich zu nähren. Um Pferde zunehmen zu lassen, solltest du den Eiweißgehalt erhöhen. Produkte wie Agrobs Myo Proteine Flakes oder Coolstance Copra sind dafür besser geeignet. Füttere in kleinen Portionen, denn eine große Menge auf einmal kann nicht optimal verdaut werden.
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Decken verwenden Bei Pferden, die leicht abnehmen, sind Decken oft ein Muss. Durch die Nutzung von Decken bleibt Energie erhalten, die dann für die Gewichtszunahme genutzt werden kann.
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Arbeit anpassen Reduziere im Winter die Arbeitsbelastung, falls dein Pferd leicht abnimmt und du dies mit Fütterung schwer kompensieren kannst.
Medizinische Ursachen immer ausschließen!
Starker Gewichtsverlust kann durch medizinische Ursachen wie Darm- oder Zahnprobleme verursacht werden. Konsultiere daher immer einen Tierarzt.