Was sind Spurenelemente und welche Funktion haben sie?
Ein Hund benötigt täglich Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente in seiner Ernährung. Spurenelemente—auch als Mikromineralien bekannt—werden nur in sehr kleinen Mengen benötigt. Wichtige Spurenelemente für Hunde sind Kupfer, Jod, Eisen, Mangan, Selen und Zink. Diese Stoffe sind in minimalen Mengen essenziell für die korrekte Körperfunktion.
Ernährung
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17 August '25 • 3 Min Lesezeit
Kupfer
In den letzten Jahren wurden die Richtwerte für Kupfer in Hundefutter verschärft. In Europa gilt ein gesetzliches Maximum von 2,8 mg pro 100 g Trockenmasse. Kupfer ist beteiligt an vielen physiologischen Prozessen, zum Beispiel enzymatischen Reaktionen, der Bildung von Neurotransmittern, Kollagenproduktion und der Eisenaufnahme. Sowohl ein Mangel als auch ein Überschuss sollten vermieden werden. Die Kupferkonzentration im Körper hängt von der Aufnahme im Darm, der Ausscheidung und Wechselwirkungen mit anderen Nährstoffen ab. Bestimmte Rassen wie Labrador Retriever haben eine genetische Neigung zur Kupferansammlung in der Leber (kupferassoziierte Hepatose – CAH). Kupfermangel zeigt sich typischerweise durch Depigmentierung des Fells, reduzierte Fruchtbarkeit, geschwächtes Immunsystem und Bindegewebsprobleme. Kupfervergiftung (Überschuss) kann zu Leberfunktionsstörungen oder Hämolyse (Abbau roter Blutkörperchen) führen.
Jod
Jod ist wichtig für die Produktion von Schilddrüsenhormonen, welche Zellaktivität, Wachstum und Gehirnentwicklung steuern. Ein Mangel kann zu Schilddrüsenvergrößerung und Entwicklungsproblemen führen. Zu viel Jod kann jedoch ebenfalls Schilddrüsenstörungen auslösen. Daher ist auch hier eine gesetzliche Höchstmenge in Hundefutter festgelegt. Ohne komplettes Fertigfutter kann man den Bedarf mit Algenpräparaten ergänzen.
Eisen
Eisen ist ebenfalls ein wichtiges Spurenelement. Ein typisches Zeichen eines Mangels ist Anämie. Eisen ist natürlicherweise in Fleisch und Trinkwasser enthalten, sodass die meisten Hunde ausreichend versorgt sind. Bei vegetarisch ernährten Hunden sollte man jedoch achtsam sein. Blasse Schleimhäute und Müdigkeit können Hinweise auf einen Mangel sein—das können Sie beim Tierarzt durch eine Blutprobe testen lassen. Auch für Eisen gilt: zu viel ist ebenfalls schädlich.
Mangan
Mangan ist Bestandteil verschiedener Enzyme und spielt eine Rolle bei der Verstoffwechselung von Kohlenhydraten und Aminosäuren, beim Knochenaufbau und Wachstum. Es kommt in Vollkornprodukten und grünen Gemüsen vor. Ein Manganmangel kann Hautprobleme, Knochenschwäche, Stoffwechselstörungen oder Bluthochdruck zur Folge haben.
Selen
Säugetiere, einschließlich Hunde, benötigen eine ausreichende – aber nicht zu hohe – Selenzufuhr für normale Körperfunktionen. Selen wirkt antioxidativ, unterstützt die Schilddrüse und ist wichtig für die DNA-Synthese. Hinweise deuten darauf hin, dass Selen auch bei der Krebsprävention eine Rolle spielt. Überschüssiges Selen ist giftig, kommt in der Natur selten vor. Allerdings kann ein Überangebot durch Kombination mehrerer selenhaltiger Futtermittel oder Ergänzungen auftreten, da Mindest- und Höchstmengen dicht beieinanderliegen. Junge Tiere im Wachstum haben einen höheren Bedarf. Mangelerscheinungen sind oft unspezifisch, können aber zu Fruchtbarkeitsproblemen oder langsamerer Genesung von Wurminfektionen führen.
Zink
Zink unterstützt zahlreiche Prozesse – unter anderem gesunde Haut und Fell, Immunsystem, Verdauung, Fruchtbarkeit, Wachstum, Entwicklung und Wundheilung. Studien zeigen, dass handelsübliches Hundefutter in der Regel nicht unter dem empfohlenen Mindestwert liegt, während selbst zubereitetes Futter häufiger zu Zinkmangel führt. Auch für Zink gibt es eine Höchstgrenze im Futter, die leider nicht immer von allen Herstellern eingehalten wird. Ein Übermaß kann nämlich nicht nur dem Hund schaden, sondern auch Umweltbelastung verursachen (Boden, Oberflächenwasser).
Quellen:
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