Wie verhindert man Störungen im Darmtrakt des Pferdes?

Wässriger Kot, Durchfall, Blähungen, Speiseröhrenverstopfung, Magengeschwüre oder andere Verdauungsprobleme – vielleicht gehören diese zu den häufigsten Problemen bei Pferden, die das Magen- und Darmsystem betreffen. Das Verdauungssystem von Pferden ist sehr komplex und extrem empfindlich. Lies in diesem Blog, wie du Störungen im Darmtrakt deines Pferdes vorbeugen kannst.

Brennessel

Verdauung

Ernährung

31 März '22 4 Min Lesezeit

Verdauung = Widerstand

Der Darm ist das wichtigste Organ des Pferdes. Wenn die Darmgesundheit und Verdauung in Ordnung sind, ist auch die Widerstandsfähigkeit des Pferdes gut. Verdauung und Widerstand sind eng miteinander verbunden. Deshalb sieht man oft, dass wenn Pferde ein Widerstandsproblem bekommen, dies auch die Verdauung beeinträchtigt.

Ein gut funktionierendes Darmystem wird die Widerstandsfähigkeit deines Pferdes optimieren. Es ist daher enorm wichtig, sorgfältig mit dem Magen und Darm deines Pferdes umzugehen.

Beginne bei den Grundlagen

In Bezug auf die Verdauung stehen Pferde der Natur noch sehr nahe. Wir züchten Pferde für bestimmte Zwecke und wählen sie aufgrund bestimmter physischer Qualitäten aus, aber genetisch sind Pferde noch sehr eng mit ihrer ursprünglichen Form verbunden. Der Nahrungsbedarf hat sich im Vergleich zu Pferden von vor Hunderten von Jahren kaum verändert!

Die Grundlage für ein Pferd sollte daher immer hochwertiges Raufutter sein. Trockenes, unverpacktes Heu ist das Beste für Pferde. Es sollte natürlich nicht staubig sein oder Schimmelsporen enthalten. Grobstängeliges Heu, das wenig Zucker enthält und aus verschiedenen Gräsern und Kräutern besteht, ist am optimalsten. Andere gute Quellen für Raufutter sind: Zweige, (Gersten-)Stroh, Schilf und kräuterreiches Gras.

Versuche, Heulage/Silage bei Pferden wirklich zu vermeiden. Dieses Raufutter stört den Säuregehalt des Körpers. Dadurch werden Mineralien schlechter aufgenommen und die Darmflora wird gestört. Bei vielen Pferden führt dies zu wässrigem Kot und einer allgemeinen Übersäuerung des Körpers.

Vergiss nicht, dass Pferde von Natur aus fast den ganzen Tag fressen. Der Magen ist im Vergleich zum Körper nämlich sehr klein. Pferde sollten daher niemals länger als 4 Stunden ohne Raufutter stehen, und für viele Pferde ist dies sogar schon zu lang, was zu Magengeschwüren und unerwünschtem Verhalten (z. B. Sandfressen) führen kann.

Vermeide Getreide und große Mengen Zucker

Getreide sind eine große Stärkequelle, die im Körper in reinen Zucker umgewandelt wird. Zucker geben schnelle Energie, aber auch schnell wieder einen Einbruch danach. Außerdem stören große Mengen Zucker die Darmflora und können im schlimmsten Fall zu Hufrehe oder Insulinresistenz führen.

Pferde nehmen auch Zucker über Raufutter auf, bei unbegrenztem Weidegang sogar bis zu 1 kg pro Tag. Diese Zucker sind jedoch über den Tag verteilt, sodass das Pferd sie auf natürliche Weise verarbeiten kann. Dadurch entstehen keine Hypo- oder Hyperglykämien.

Die Zucker in Kraftfutter (und auch viele Ergänzungsmittel haben Zucker als Basis, zum Beispiel Dextrose) stammen oft aus Getreide, Melasse und anderen Zuckerprodukten. Ein Sportfutter hat schnell einen Stärke/Zucker-Gehalt von rund 40%. Wenn dein Pferd 2 kg Sportfutter bekommt, muss es also 800 Gramm Zucker verarbeiten!! Diese Zucker werden plötzlich freigesetzt, wodurch das Pferd einen enorm hohen Blutzuckerspiegel bekommt, aber nach der Verarbeitung der Zucker einen extrem niedrigen Blutzuckerspiegel.

Es ist daher immer vorzuziehen, ein getreidefreies Produkt zu füttern! Dein Pferd sollte seine Energie aus Raufutter gewinnen. Die Fettverdauung liefert nämlich mehr und länger Energie als die Zuckerverdauung. Auch bekommt dein Pferd keinen Zuckerabfall, wodurch die Energie länger erhalten bleibt und dein Pferd länger leisten kann. Wenn du dein Pferd von einem getreidereichen Futter auf ein getreidefreies Futter umstellst, kann es anfangs einen Energieabfall erleben. Die Umstellung von der Zucker- auf die Fettverbrennung dauert eine Weile, danach wird dein Pferd jedoch mehr Energie haben!

Weidegang/neues Futter langsam aufbauen

Die Darmflora des Pferdes ist sehr empfindlich gegenüber Veränderungen. Die Bakterien im Darm sind auf die Nahrung abgestimmt, die das Pferd frisst. Für Gras werden andere Bakterien benötigt als für Heu. Die Umstellung von Heu auf Gras sollte daher vorsichtig erfolgen. Setze dein Pferd nach der Winterzeit nicht plötzlich für mehrere Stunden auf die Weide. Beginne mit maximal einer halben Stunde und erhöhe dies im Laufe der Wochen langsam.

Auch bei neuem Futter ist es ratsam, dies langsam einzuführen. Besonders wenn du mehr als 1 kg Kraftfutter gibst. Mische zunächst das alte Futter mit dem neuen Futter und erhöhe allmählich den Anteil des neuen Futters.

Fazit: Gib die richtige Nahrung

Leider werden viele Verdauungsprobleme durch falsches Futtermanagement verursacht. Ungeschickte Entscheidungen können die Darmflora und den pH-Wert des Körpers erheblich stören, was zu Gesundheitsproblemen führt. Wähle daher immer unverpacktes Heu und ein Kraftfutter (oder Balancer), das getreidefrei und zuckerarm ist.

Füttere dein Pferd so, wie es in der Natur fressen würde. Kleine Portionen Raufutter, verteilt über den Tag, mit einer Abwechslung von Kräutern, Gräsern, Zweigen und beispielsweise Baumrinde.

Wusstest du, dass:

  • Flüssige Brennnessel die Darmflora unterstützt?
  • Weißdorn, Gelber Enzian, Wermut und Katzenkralle (in Kombination) ebenfalls positive Effekte auf die Verdauung haben?
  • Sand im Darm auch nassen Kot verursachen kann? Und dass Sandfressen auch zu einer schlechten Angewohnheit werden kann, wenn Pferde zu lange ohne Futter stehen?

Auch interesting:

Verdauung

Die Verdauung spielt eine entscheidende Rolle für die Widerstandsfähigkeit des Hundes. Etwa 75% der Immunität stammen tatsächlich aus dem Darm. Das bedeutet, dass wenn dein Hund Verdauungsprobleme hat, die Immunität automatisch unter Druck gerät.

Verringerte Verdauung = verringerte Widerstandsfähigkeit

Die Verdauung spielt eine entscheidende Rolle für die Widerstandsfähigkeit des Hundes. Etwa 75% der Immunität stammen tatsächlich aus dem Darm. Das bedeutet, dass wenn dein Hund Verdauungsprobleme hat, die Immunität automatisch unter Druck gerät.. Magensäure tötet einen Großteil der Krankheitserreger Der Magen kann als eines der ersten großen Hindernisse angesehen werden, das Krankheitserreger (Bakterien, Pilze, Viren usw.) überwinden müssen. Der Magen enthält Magensäure mit einem pH-Wert von etwa 1-2. Dies ist fast genauso sauer wie Salzsäure und deshalb können Hunde unter anderem auch Knochen verdauen, aber ein weiterer Vorteil ist, dass dies auch so sauer ist, dass ein großer Teil der Bakterien und Viren abgetötet wird. Därme verbunden...

Verdauung

Die Speiseröhre verbindet den Mund mit dem Magen. Bei Pferden, die lange Hälse haben, ist die Speiseröhre etwa 1,20 m lang und flexibel, aber auch sehr dünn. Ein flexibler Schlauch, so dünn wie ein Filzstift, der das Nahrungsmittel nach dem Kauen in den Magen transportiert. Die Speiseröhre des Pferdes kann sich auf etwa 3 cm im Durchmesser ausdehnen, aber dann ist Schluss. Große Nahrungsmittelstücke können dort also nicht durchgehen.

Wusstest du, dass die Speiseröhre von Pferden den Durchmesser eines Filzstifts hat?

Die Speiseröhre verbindet den Mund mit dem Magen. Bei Pferden, die lange Hälse haben, ist die Speiseröhre etwa 1,20 m lang und flexibel, aber auch sehr dünn. Ein flexibler Schlauch, so dünn wie ein Filzstift, der das Nahrungsmittel nach dem Kauen in den Magen transportiert. Die Speiseröhre des Pferdes kann sich auf etwa 3 cm im Durchmesser ausdehnen, aber dann ist Schluss. Große Nahrungsmittelstücke können dort also nicht durchgehen.. Ein Pferd produziert kontinuierlich Speichel und kaut sein Futter sehr gründlich. Das ist auch notwendig, da es sonst nicht durch diese dünne Speiseröhre passt. Gutes Kauen ist außerdem für die Verdauung wichtig, da es das Futter zu einer geschmeidigen Masse macht, die leichter verdaut werden kann. Funktionsweise der Speiseröhre Nachdem das Futter gekaut und geschluckt wurde, wird es durch die Speiseröhre in den Magen transportiert. Kleine Muskeln um die Speiseröhre herum ziehen sich zusammen un...

Verdauung

Ernährung

Vermutlich haben Sie sich bisher noch nicht mit dem Unterschied zwischen Pro- und Präbiotika befasst. Oft werden Pro- und Präbiotika gemeinsam genannt, aber der Unterschied zwischen den beiden ist dennoch groß. Es ist wichtig zu wissen, was dieser Unterschied genau bedeutet und wie sich beide auf die Darmflora von Pferden (aber auch Menschen) auswirken.

Was ist der Unterschied zwischen Pro- und Präbiotika? Und hat es eine Auswirkung auf die Darmgesundheit von Pferden?

Vermutlich haben Sie sich bisher noch nicht mit dem Unterschied zwischen Pro- und Präbiotika befasst. Oft werden Pro- und Präbiotika gemeinsam genannt, aber der Unterschied zwischen den beiden ist dennoch groß. Es ist wichtig zu wissen, was dieser Unterschied genau bedeutet und wie sich beide auf die Darmflora von Pferden (aber auch Menschen) auswirken.. Was ist der Unterschied zwischen Prä- und Probiotika Ein Probiotikum wird offiziell als lebendes mikrobiologisches Nahrungsergänzungsmittel definiert, das das mikrobielle Gleichgewicht im Darm beeinflussen kann. Probiotika können bei gestörter Darmflora eingesetzt werden. Bei einer gestörten Darmflora haben schädliche Mikroorganismen die Möglichkeit, sich im Darm auszubreiten, was zu verschiedenen Krankheiten führen kann. Probiotika werden auch präventiv eingesetzt, um eine mögliche Störung der...

Fragen? Frag HELTIE!

Suchst du nach Ratschlägen für deinen Hund oder dein Pferd? Oder möchtest du mehr über Erkrankungen oder Inhaltsstoffe erfahren? Kontaktiere gerne AskHELTIE, und wir helfen dir gerne weiter! .