Warum haben es Pferde mit Arthrose im Winter schwieriger?

Im Winter haben manche Pferde einen schwierigeren Start, brauchen mehr Zeit, um sich für das Training aufzuwärmen, und laufen manchmal steif auf der Koppel oder wenn sie aus dem Stall kommen. Woran liegt das? Und was können Sie tun, um Ihr steifes Pferd im Winter zu unterstützen?

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5 November '24 3 Min Lesezeit

Steifheit und ‘schwer in Gang kommen’ werden oft durch Arthrose verursacht, besonders bei älteren Pferden. Bei Arthrose ist der Knorpel in den Gelenken deines Pferdes beschädigt. Das kann ‘gewöhnlicher’ Verschleiß sein, aber auch durch abweichende Bewegungsmuster entstehen, wenn das Pferd Schmerzen an anderer Stelle kompensiert, oder durch zu schwere oder einseitige Trainingsarbeit. Auch Verletzungen oder Stürze können Knorpelverschleiß verursachen. Knorpel regeneriert sich nur schwer, und wenn die Knorpelkissen zu dünn werden, geht die dämpfende Wirkung in den Gelenken (teilweise) verloren. Das bedeutet, dass Knochen aufeinandertreffen. Dies hat oft schmerzhafte Folgen wie Entzündungen, Flüssigkeitsansammlungen, Steifheit und Schwellungen.

Natürlicher Prozess oder Verletzung?

Bei einem alternden Pferd ist der Knorpelverschleiß ein natürlicher Prozess. Bei jüngeren Pferden kann sich der Knorpel durch ungleiche Belastung, Unfälle oder einen Mangel an wichtigen Mineralien verschlechtern. Arthrose geht oft mit Entzündungen in den Gelenken einher, die chronisch werden können. Ein Pferd mit Arthrose in den Beinen hat oft Schwierigkeiten, in Gang zu kommen, und bewegt sich meist steif und kurz. Arthrose kann nicht nur in den Beinen, sondern auch zum Beispiel im Hals, Rücken und im SI-Gelenk entstehen.

Kälte und Feuchtigkeit

Wenn es draußen warm ist, sind Pferde mit Arthrose oft viel weniger steif als bei Kälte und Feuchtigkeit. Kälte verringert die Durchblutung und verstärkt dadurch die Steifheit der Gelenke. Feuchtigkeit kann zu aufflammenden Entzündungen führen. Wenn ein Pferd auf einer nassen und rutschigen Weide steht, ist die Belastung der Gelenke zudem größer, und es wird mehr ‘ungewöhnliche Bewegungen’ machen. Dies kann zusätzliche Irritationen verursachen. Der Winter ist für Pferde mit Arthrose daher meist eine weniger günstige Jahreszeit. Beim Training solltest du darauf achten, dass du zum Beispiel länger im Schritt aufwärmst.

Silizium und Nelken

Das Mineral Silizium ist äußerst wichtig für die Bildung von Knorpel und Gelenkflüssigkeit: die Stoßdämpfer und das Schmiermittel der Gelenke. Gut resorbierbares Silizium ist daher das erste empfohlene Supplement für Pferde mit Gelenkproblemen. Hydrolysiertes, flüssiges Silizium wird von Pferden gut aufgenommen, wirkt jedoch erst auf längere Sicht und bekämpft den Schmerz nicht direkt. Um Schmerzen und Steifheit entgegenzuwirken, sind Cannabinoide daher eine gute Ergänzung. Diese Signalmoleküle wirken direkt auf Rezeptoren im Knorpel und in den Gelenkköpfen. Dort bekämpfen die Cannabinoide die Entzündungen und Schmerzen. Pflanzliche Cannabinoide aus der Nelkenpflanze eignen sich sehr gut als Supplement für Pferde.

Bei Überbelastung

Wenn die Schmerzen und die Steifheit deines Pferdes (auch) durch schwere Trainingsarbeit oder sogar Überbelastung verursacht werden, kannst du außerdem erwägen, deinem Pferd eine Kräuterkur zu geben. Bei schwerer Arbeit sammelt sich nämlich Harnsäure in den Gelenken an, in Form von kleinen, scharfen Kristallen. Diese Kristalle verursachen Schmerzen und Steifheit. Ein Kräuterextrakt, das diese Kristalle auflöst und abtransportiert, kann dann nützlich sein. Kurkuma, Boswellia, Schwarze Johannisbeere, Schachtelhalm und Bambus bilden eine gute Kombination hierfür und wirken auch präventiv. Darüber hinaus fördern diese Kräuter die Produktion des Schmiermittels der Gelenke: Synovialflüssigkeit.

Tipps bei Arthrose

Wenn dein Pferd etwas steif ist und durch Arthrose schwer in Gang kommt, kannst du einiges tun. Nicht nur die oben genannten Ergänzungen, sondern auch ausreichende Bewegung und eine angemessene Trainingsintensität sind wichtig. Hier sind die besten Methoden, um dein Pferd geschmeidig zu halten:

  • Ausreichende freie Bewegung, um die Gelenke geschmeidig zu halten;
  • Passendes Training, weder zu schwer und wiederholend, noch zu leicht;
  • Aufbau von Knorpel durch das Futter (Silizium);
  • Schmerzlinderung und Entzündungshemmung mit Cannabinoiden aus Nelken;
  • Eine qualitativ hochwertige Ration mit ausreichend Vitaminen, Mineralien und Omega-3-Fettsäuren;
  • Eine (Therapie-)Decke kann helfen, Pferde warm zu halten oder die Muskeln vor dem Training bereits etwas aufzuwärmen.

Informationsquelle:

Miagkoff L, Girard CA, St-Jean G, Richard H, Beauchamp G, Laverty S. Cannabinoid receptors are expressed in equine synovium and upregulated with synovitis. Equine Vet J. 2023 Jul;55(4):681-695. doi: 10.1111/evj.13860. Epub 2022 Aug 13. https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/35836386/

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