Verhält sich dein Pferd normal?

Beobachtest du dein Pferd manchmal auf der Wiese, im Paddock oder im Stall? Worauf achtest du dann? Und was fällt dir auf? Weißt du, was für dein Pferd „normal“ ist? Kleine Abweichungen im Verhalten eines Pferdes können Anzeichen für beginnendes Unbehagen, Krankheit oder soziale Probleme sein. Mach es dir daher zur Gewohnheit, dein Pferd regelmäßig zu beobachten.

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12 Januar '23 3 Min Lesezeit

Als Pferdebesitzer möchtest du natürlich das Beste für dein Tier. Es ist daher gut, eine Vorstellung davon zu haben, welches Verhalten für dein Pferd „normal“ ist. Ist das Tier dominant oder eher niedriger in der Rangordnung? Spielt es gerne, hat es Freunde, liegt es oft im Paddock oder im Stall? Auch Fressverhalten und wie oft dein Pferd trinkt, sind interessante Informationen. Und natürlich ist es auch wichtig zu sehen, ob dein Pferd Sand frisst oder Löcher gräbt.

Herdenverhalten

Wie sich ein Pferd in der Herde verhält, ist ein wichtiger Hinweis darauf, wie es sich fühlt. Wenn ein Pferd Freunde hat und oft gemeinsam mit anderen steht, grast oder spielt, dann sind das Zeichen gesunder sozialer Beziehungen. Wenn sich dein Pferd plötzlich von den anderen Tieren isoliert, kann das ein Zeichen von Unbehagen oder Schmerz sein. Auch Müdigkeit, träges Verhalten oder im Gegensatz dazu Hyperaktivität und überreiztes Verhalten sind Signale, auf die du achten solltest.

Rosse

Wenn dein Pferd in der Herde steht, kannst du auch gut beobachten, wie es um die Hormone bestellt ist. Besonders im frühen Frühjahr haben viele Pferde „Probleme“ mit aufkommenden Sexualhormonen wie Testosteron und Östrogen. In gemischten Herden sieht man das oft sehr gut. Nicht nur bei den Stuten, sondern auch bei den Wallachen, besonders wenn sie zu einem späteren Zeitpunkt kastriert wurden. Bei Stuten kann eine starke Rosse nicht nur für schlechte Laune oder Kuschelbedürftigkeit sorgen, sondern sogar Bauchschmerzen, Krämpfe und Steifheit beim Gehen verursachen. Es ist daher gut zu wissen, ob die Rosse ein Thema ist. Beim Tierarzt kannst du Hormone bekommen, um schwere Symptome und Schmerzen zu bekämpfen, aber es gibt auch Kräuter wie Mönchspfeffer, die eine regulierende Wirkung auf den Hormonspiegel haben. Darüber hinaus spielen Omega-3-Fettsäuren eine wichtige Rolle im Hormonhaushalt von Pferden und Menschen. Ausreichend ungesättigte mehrfach ungesättigte Fettsäuren im Futter helfen, eine gesunde Hormonfunktion zu unterstützen, das zeigen mehrere wissenschaftliche Studien. Für Pferde ist Lachsöl eine gute Quelle für Omega-3-Fettsäuren (EPA und DHA). Auch Vitamin E ist wichtig für einen gesunden Hormonzyklus.

Fressverhalten

Ein weiterer interessanter Punkt, den du im Auge behalten solltest, ist das Fressverhalten deines Pferdes. Ein Pferd, das sehr gierig auf sein Raufutter ist und immer schlingt, bekommt vielleicht im Laufe des Tages zu wenig Volumen und Fasern. Es ist ratsam, einem solchen Pferd mehr und/oder öfter – am besten unbegrenzt – Raufutter anzubieten. Ein Pferd, das hingegen wenig oder langsam frisst, könnte ein Problem mit seinen Zähnen haben. Älter werdende Pferde haben zudem oft weniger kräftige Kaumuskeln und brauchen daher länger für ihr Futter. Ein Pferd, das plötzlich sein Futter stehen lässt, könnte ein Problem im Mund haben, aber es kann auch sein, dass etwas im Magen-Darm-Trakt nicht in Ordnung ist, beispielsweise eine leichte Kolik. Achte darauf, ob du andere Anzeichen dafür siehst, wie Unruhe, Schweifschlagen, in den Bauch beißen, wälzen oder schwitzen.

Kot

Es ist auf jeden Fall gut, immer einen Blick auf den Kot deines Pferdes zu werfen. Dieser sollte aus festen, aber nicht staubtrockenen Ballen bestehen. Weicher Kot, Würmer im Kot, Sand im Kot oder Kotwasser deuten auf Probleme im Darm hin.

Sand fressen

Ein Pferd, das in einem Sandpaddock Sand leckt oder Löcher gräbt, kann damit zeigen, dass ihm langweilig ist, aber es kann auch sein, dass mehr dahinter steckt. Ein Mangel an Mineralstoffen wie Spurenelementen oder Silizium zum Beispiel. Oder schmerzhafte Magengeschwüre.

Wasserbedarf und Trinkverhalten

Es kann schwierig sein zu wissen, ob dein Pferd genug trinkt oder plötzlich mehr oder weniger trinkt. Wenn dein Pferd in deiner Anwesenheit uriniert, schau immer, wie der Urin aussieht. Dieser sollte hellgelb sein. Dunkler Urin oder sogar brauner Urin kann auf Dehydrierung, Leberprobleme und Nierenerkrankungen hinweisen. Bei Hitze oder starker Anstrengung kannst du zusätzlich Wasser mit einem angenehmen Geschmack und/oder Elektrolyte anbieten, um dein Pferd mehr trinken zu lassen und die ausgeschwitzten Salze zu ersetzen. Es ist auch interessant und sinnvoll, deinem Pferd regelmäßig selbst entscheiden zu lassen, was es trinken möchte. Du kannst dafür ein Mineralbuffet erstellen, mit Eimern Wasser, in denen verschiedene Zusätze enthalten sind. Denke zum Beispiel an Hagebuttenextrakt (Vitamin C), flüssiges Silizium, Spurenelemente und Mineralien aus der Beringsee und Brennnesselextrakt (milde Entschlackung).

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