Umgang mit Fellproblemen bei Pferden mit PPID
Pferde mit PPID entwickeln häufig ein langes, dichtes und lockiges Fell. Medikamente gegen PPID können das Haarwachstum manchmal etwas bremsen, doch meist nur begrenzt. Muss man etwas gegen dieses Fell tun – und wenn ja, was?
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Krankheiten

24 August '25 • 2 Min Lesezeit
Das typische PPID-Fell ist sehr warm und kann zu starkem Juckreiz führen. Gerade in den zunehmend heißen Sommermonaten ist das sehr unangenehm für das Pferd. Zudem heilen Wunden bei PPID-Pferden langsamer, und in einem langen Fell werden Verletzungen oft später entdeckt und sind schwerer zu pflegen. Viele Pferdebesitzer entscheiden sich daher dafür, ihre PPID-Pferde ganz oder teilweise zu scheren.
Vorbereitung
Das Scheren eines PPID-Pferdes kann viel Zeit in Anspruch nehmen – nicht nur wegen des dichten Fells, sondern auch, weil das Pferd eine empfindliche Haut hat und empfindlicher reagieren kann. Teile den Prozess ggf. in Etappen auf und gewöhne dein Pferd behutsam an die Schermaschine. Verwende eine leistungsstarke Maschine mit sauberen, scharfen Klingen. Teilweise werden sogar Rinderschermesser empfohlen, da diese besser mit langem Fell zurechtkommen und oft in normale Pferdeschermaschinen passen. Ein Haarschneider (Tondeuse) ist ungeeignet, da er hängen bleibt, reißt und Kratzer verursachen kann. Vor dem Scheren sollte das Fell sauber (gewaschen oder gründlich gebürstet) und trocken sein.
Komplett- oder Teilschur
Du kannst dich dafür entscheiden, nur die Bereiche zu scheren, an denen sich Wärme besonders staut oder Juckreiz auftritt. Wärmeregulierung findet vor allem über Brust und Hals statt – beginne daher dort. Belohne dein Pferd für ruhiges Verhalten und arbeite in kleinen Schritten. Reinige die Klingen zwischendurch und öle die Maschine regelmäßig. Stoppe, wenn das Gerät zu heiß wird – das ist unangenehm für dein Pferd.
Nachsorge
Überprüfe nach dem Scheren sorgfältig, ob Kratzer oder kleine Wunden entstanden sind, und behandle diese mit einem Desinfektionsmittel und z. B. Honigsalbe. Da PPID-Pferde Wunden langsamer heilen, ist dieser Schritt besonders wichtig.
Alternativen und Unterstützung
Wenn du dein Pferd nicht scheren möchtest, ist es wichtig, das Fell regelmäßig gründlich zu reinigen, damit es nicht zu stark juckt. Bei Juckreiz oder Scheuerstellen hilft eine Spraylösung mit guten Bakterien, um das Hautmikrobiom zu stärken – auch zur Wundpflege geeignet. Achte außerdem darauf, dass dein Pferd nicht überhitzt: Kalte Wassergüsse an warmen Tagen, gute Belüftung im Stall und Schatten auf der Weide sind entscheidend. Zur Unterstützung von Fell und Haut kann auch Lachsöl oder DHA aus Algen als Futterzusatz gegeben werden – ob du nun scherst oder nicht.