Dämpfigkeit: Ursache, Symptome und Behandlung
Man hört den Begriff oft: 'Dämpfigkeit'. Es klingt nicht so aufregend oder schwerwiegend, und viele Menschen wissen auch nicht genau, was das Wort bedeutet. Ein dämpfiges Pferd hat Probleme mit seinen Lungen, aber hustet nicht jeder mal? Dämpfigkeit ist jedoch eine ernste Erkrankung, vergleichbar mit Lungenemphysem bei Menschen. Diese Lungenerkrankung kann durch gutes Management, Stallhygiene und rechtzeitiges Eingreifen bei den ersten Anzeichen verhindert werden.
Dämpfigkeit oder chronischer Husten aufgrund von chronischer Bronchitis oder Asthma ist die häufigste Atemwegserkrankung bei Pferden in den Niederlanden. Dabei sind die Atemwege langfristig entzündet. Es entsteht viel Schleim, das Pferd hustet und die Muskeln um die Lungenbläschen verkrampfen, wodurch die Lungen weniger Luft aufnehmen können. Besonders das Ausatmen fällt schwer. Dies kann man an den Bauchmuskeln des Pferdes erkennen, die sich beim Ausatmen deutlich zusammenziehen. Oft sieht man ein dämpfiges Pferd zweimal ausatmen, zuerst den einfachen Teil, der passiv ist, und dann aktiv den Rest des Ausatmens, indem die Bauchmuskeln angespannt werden. Das nennt man einen 'Doppelschlag'.
Von Reizung zu chronischer Entzündung
Chronische Entzündungen der Atemwege können durch ein Erkältungsvirus, aber auch durch Reizung der Atemwege durch viel Staub, Schimmel oder Ammoniak in der Umgebung entstehen. Staub aus Heu und Stroh sowie Ammoniak aus einem schmutzigen Stall reizen die Lungen. Auch Schimmelpilze, die eingeatmet werden, beispielsweise aus minderwertigem Raufutter, können Reizungen und Entzündungsreaktionen verursachen. Darüber hinaus können Bakterien, wie zum Beispiel das Drüsenfieber-Bakterium, für den Beginn einer Atemwegsinfektion verantwortlich sein. Ist eine solche Infektion erst einmal im Gange, entzündet sich das Lungengewebe und bildet viel Schleim. Wenn dieser Schleim hängen bleibt, bleiben auch die Entzündungen bestehen. Wenn dies länger als ein paar Wochen dauert, liegt eine chronische Atemwegsentzündung vor.
Dämpfigkeit: Narbengewebe in den Lungen
Wenn eine Entzündung länger anhält, entsteht viel Druck auf die entzündeten Lungenbläschen. Es gelangt beim Einatmen mehr Luft hinein als beim Ausatmen wieder herausgepresst werden kann. Dadurch werden die Lungenbläschen überfüllt und können platzen. Wenn viele Lungenbläschen platzen, spricht man von Lungenemphysem. Bei Pferden wird diese Erkrankung als Dämpfigkeit bezeichnet. Solche Schäden an den Lungenbläschen sind irreparabel. Ein Pferd kann seine ursprüngliche Lungenkapazität nicht wiedererlangen. Aufgrund der Dämpfigkeit hat ein solches Pferd eine geringere Ausdauer, und oft tritt chronischer Husten und Schleim aus der Nase auf.
Behandlung von Atemwegsreizungen
Wenn dein Pferd hustet, frage immer deinen Tierarzt um Rat. In einigen Fällen sind Antibiotika und/oder entzündungshemmende Medikamente erforderlich. Je früher du eingreifst, desto besser. Stelle auf jeden Fall sicher, dass die Atemwege nicht weiter gereizt werden. Dies erreichst du durch gute Stallhygiene, viel Belüftung und gegebenenfalls das Abspülen des Heus.
Verhinderung von Dämpfigkeit
Noch besser ist es, Atemwegsreizungen und Dämpfigkeit zu verhindern. Du kannst Atemwegsproblemen (teilweise) vorbeugen, indem du auf gute Hygiene, Belüftung und gutes Raufutter achtest. Heu und Stroh werden immer Staub enthalten, aber Silage oder feuchtes Heu mit Schimmel solltest du Pferden nicht geben. Ammoniakbildung verhinderst du, indem du den Stall sauber hältst, da diese ätzende Substanz entsteht, wenn Mist und Urin miteinander in Kontakt kommen. Es gibt auch Ergänzungsmittel, um die Widerstandsfähigkeit deines Pferdes zu unterstützen und ihm zu helfen, schädliche Substanzen aus den Lungen zu entfernen.
Tipps zur Vorbeugung von Atemwegsproblemen und Dämpfigkeit:
- Lasse dein Pferd so viel wie möglich an der frischen Luft
- Miste den Stall jeden Tag aus
- Streue sauberes Stroh nur, wenn dein Pferd nicht im Stall ist
- Mache staubiges Heu feucht
- Gib deinem Pferd
kein verschimmeltes Heu oder Stroh
- Belüfte gut, aber vermeide Zugluft
- Lasse dein Pferd nach der Arbeit gut trocknen, zum Beispiel mit einer Abschwitzdecke
- Greife sofort ein, wenn du eine Atemwegsreizung vermutest
- Unterstütze den Widerstand zum Beispiel mit schwarzem Kümmel und/oder Cannabinoiden aus Nelken
- Gib deinem Pferd ein Kräuterergänzungsmittel für eine gesunde Schleimbildung in den Lungen
Widerstand aufbauen und Filterfunktion unterstützen
In gesunden Lungen sorgen Flimmerhärchen und Schleim dafür, dass Staubpartikel aus der Luft gefiltert werden. Dadurch bleiben die Lungen sauber. Wenn die Umgebung eines Pferdes sehr staubig ist, kann die Funktion dieser Flimmerhärchen unzureichend sein. Das führt dazu, dass das Pferd Kratzen im Hals verspürt und zu husten beginnt. Wenn dies zu lange anhält, kann eine Lungenreizung entstehen. Einige Kräuter haben eine beruhigende Wirkung auf die Atemwege und ergänzen die Schleimstoffe, die zur ordnungsgemäßen Filterung der Luft benötigt werden. Dazu gehören Eukalyptus, Sonnenhut (Echinacea), Weidenrinde und Schisandra. Diese Kräuter können also gut vorbeugend eingesetzt werden. Um dein Pferd gesund zu halten, kannst du außerdem sein Immunsystem mit einem Ergänzungsmittel unterstützen. Für Pferde sind pflanzliche Cannabinoide, zum Beispiel aus Nelken, ein ausgezeichnetes Produkt. Diese Substanzen sorgen für Gleichgewicht und stärken den natürlichen Widerstand. Der Wirkstoff Thymochinon aus schwarzem Kümmel wirkt auch entzündungshemmend und bildet eine gute Kombination mit Cannabinoiden.