Zecken bei Pferden: Wie funktioniert das?
Zecken erscheinen im Sommer, wenn es warm und trocken ist. Sie befinden sich hauptsächlich in hohem Gras und Gebüsch. Eine Zecke kann bis zu einem Jahr ohne Nahrung überleben und einfach darauf warten, bis eine Kuh, ein Pferd oder ein Mensch vorbeikommt. Dann beißt sich die Zecke fest und saugt Blut, das bis zu 600 Mal ihr eigenes Gewicht ausmachen kann! Einige Zecken übertragen Krankheiten. Es ist ziemlich schwierig, dein Pferd vor Zecken zu schützen. Es ist ratsam, dein Pferd regelmäßig auf Zecken zu überprüfen. Darüber hinaus kannst du Kräuter und ätherische Öle dem Pferdefutter hinzufügen, um das Blut für diese lästigen Schädlinge unappetitlich zu machen.
Was ist eine Zecke?
Zecken sind spinnenähnliche Tiere mit acht Beinen. Bei uns ist die Schafzecke (Ixodus ricinus) am häufigsten anzutreffen. Diese Zecken beißen Menschen, Schafe, Kühe und auch Pferde. Zecken beißen, um Blut zu saugen, denn dieses Blut benötigen sie zum Wachsen. Zecken machen verschiedene Häutungen oder Metamorphosen durch, bei denen sie jedes Mal etwas größer werden. Für jedes Mal Häutung benötigen sie die Proteine aus dem Blut. Auch die erwachsenen Weibchen benötigen Blut, um Eier zu legen. Die Schafzecke kann beim Blutsaugen Krankheiten übertragen. Dies geschieht hauptsächlich, wenn die Zecke länger als 24 Stunden an ihrem 'Wirt' festhängt.
Lyme-Borreliose
Die Lyme-Borreliose ist die bekannteste Krankheit, die durch Zecken übertragen wird. Aber Zecken tragen manchmal auch weniger bekannte Erkrankungen wie Anaplasmose und Piroplasmose in sich. In den letzten Jahren hört man gelegentlich auch über 'exotische' Zeckenarten aus dem Mittelmeerraum, die auf Pferden gefunden werden. Durch den Klimawandel breiten sich diese Arten aus, sind jedoch in den Niederlanden und Belgien noch sehr selten. Die Schafzecke bleibt vorerst die wichtigste Zeckenart bei Pferden. Auch Pferde können - wie Menschen - die Lyme-Borreliose bekommen. Dies kann im Blut nachgewiesen werden, ist aber nicht immer direkt bei deinem Pferd bemerkbar. Manchmal treten die Symptome erst einige Zeit nach dem Zeckenbiss auf. Symptome der Lyme-Borreliose sind unter anderem: Fieber, Gewichtsverlust, Gelenkentzündung und Lahmheit, Muskelschmerzen, Trägheit, Mondblindheit, Meningitis und spontane Abtreibung bei trächtigen Stuten. Manchmal erhalten Pferdebesitzer die Diagnose 'Lyme', wenn das Pferd bereits seit einiger Zeit 'vage Symptome' zeigt. Eine kräftige Antibiotikakur ist die am häufigsten verwendete Behandlung.
Überprüfe dein Pferd
Einmal vollgesogen, ist eine Zecke in der Regel gut zu erkennen. Pferde, die in hohem Gras stehen oder in der Nähe von Bäumen sind, haben ein höheres Risiko eines Zeckenbisses. Auch bei einem Ausritt kann dein Pferd eine Zecke bekommen. Versuche daher am besten, dein Pferd täglich zu überprüfen. Glücklicherweise sind bei weitem nicht alle Zecken mit der Borrelien-Bakterie infiziert, die die Lyme-Krankheit überträgt. In den Niederlanden sind durchschnittlich 20% der Zecken infiziert. Es gibt jedoch große Unterschiede: An manchen Orten sind die Hälfte der Zecken mit Borrelien infiziert, an anderen Orten fast keine. Bei Menschen ist bekannt, dass ungefähr 2 von 100 Zeckenbissen zu Lyme-Borreliose führen. Auf www.tekenradar.nl kannst du sehen, wo in den Niederlanden kürzlich Zecken gefunden wurden und ob die Zecke infiziert war. Du kannst eine entfernte Zecke zur Untersuchung einsenden.
Entfernen einer Zecke vom Pferd
Wenn dein Pferd eine Zecke hat, ist es ratsam, diese so schnell wie möglich zu entfernen. Je kürzer die Zecke auf deinem Pferd sitzt, desto geringer ist die Wahrscheinlichkeit, dass Krankheitserreger übertragen werden. Du entfernst eine Zecke mit einer Pinzette oder einem speziellen Zeckenentferner. Wenn du lange Nägel hast, kannst du diese natürlich auch benutzen… Greife die Zecke so nah wie möglich an der Haut und ziehe vorsichtig. Es ist wichtig, den gesamten Kopf mitzubekommen. Du musst nicht drehen, wie manchmal angenommen wird. Behandle die Stelle, an der die Zecke saß, gegebenenfalls mit einem Desinfektionsmittel, aber mach das niemals, bevor du die Zecke entfernst. Die Zecke könnte als Reaktion auf das Desinfektionsmittel möglicherweise Schmutz in die Bisswunde spritzen. Desinfiziere also erst nach dem Entfernen!
Ticks verhindern?
Leider sind Zeckenbisse schwer zu verhindern. Für Pferde wurden bisher keine Sprays oder Tropfen zugelassen, die auf das Fell aufgetragen werden können. Da Zecken in ihren frühen Lebensphasen so winzig sind, ist es auch sehr schwierig, eine Zecke schnell bei einem Pferd zu entdecken. Glücklicherweise kannst du jedoch Kräuter verwenden, um Insekten und Zecken abzuwehren. Das Blut deines Pferdes wird dann für diese Schädlinge weniger attraktiv. Eine Kräutermischung mit unter anderem Bockshornklee, Sonnenhut, Thymian und Zitronengras macht dein Pferd unattraktiv.