Wie unterstützt man die Leber seines Pferdes?

Für Pferde ist die Leber ein wichtiges Organ. Die Leber ist entscheidend für die Entsorgung von Abfallstoffen, die Verdauung und die Produktion sowie Speicherung von unter anderem Vitamin C. Wenn deine Leber nicht optimal funktioniert, ist das nicht immer leicht bei einem Pferd zu erkennen. Die Ansammlung von Abfallstoffen und die verringerte Freisetzung von Vitaminen führen meist zu eher unspezifischen Beschwerden.

Organe

Hagebutte

9 Februar '22 4 Min Lesezeit

Die Leber ist die erste Verteidigungslinie gegen Verunreinigungen und giftige Stoffe, die im Futter enthalten sein können. Von den Därmen aus werden die aufgenommenen Stoffe zuerst durch die Leber geleitet, damit schädliche Substanzen nicht unbeobachtet in den gesamten Körper gelangen können. Die Leber filtert diese toxischen Substanzen aus dem Blut. Deshalb führt beispielsweise eine Vergiftung durch Jakobskreuzkraut hauptsächlich zu Leberschäden. Die Leber deines Pferdes fängt die Schläge auf.

Leber wichtig für Vitamin C

Die Leber ist die größte Drüse im Körper des Pferdes. Neben der Filterung unerwünschter Stoffe ist die Leber deines Pferdes auch ein wichtiger Speicherort für Mineralien und Vitamine. Unter anderem werden Vitamin C, Vitamin D3, Vitamin E und Vitamin B12 in der Leber gespeichert. Die Leber produziert selbst Vitamin C, und auch Vitamin D3 wird in der Leber mit Hilfe von Vitamin C umgewandelt. Bei Leberproblemen verringert sich daher die Umwandlung und Speicherung von Vitamin D3 sowie die Freisetzung von Vitamin C. Es entsteht ein Mangel.

Gallenfunktion der Leber

Die Leber eines Pferdes hat mehr als 100 verschiedene Funktionen. Auch in der Verdauung spielt die Leber eine Rolle. Pferde haben keine Gallenblase wie Menschen. Bei Pferden gibt es eine kontinuierliche kleine Zufuhr von Galle direkt von der Leber zum Zwölffingerdarm. Das liegt daran, dass Pferde von Natur aus keine Mahlzeiten essen und nicht zwischendurch fasten. Sie sind ständig am Scharren und Grasen, daher muss die Galle nicht gespeichert werden, sondern wird kontinuierlich abgegeben. Das funktioniert nur, wenn die Leber gut funktioniert. Galle enthält Gallensalze, die die Fette, die natürlich im Futter vorkommen, in kleine Tröpfchen aufteilen. Dadurch können die Verdauungsenzyme ihre Arbeit besser verrichten.

Ursachen für Leberprobleme

Die Leber kann durch folgende Ursachen überlastet oder geschädigt werden:

  • Würmer im Magen-Darm-Trakt
  • Verunreinigungen im Futter oder Trinkwasser (z.B. Jakobskreuzkraut oder Pestizide)
  • Mykotoxine (Schimmelpilze im Raufutter oder Gras)
  • Virusinfektionen
  • Bakterielle Infektionen
  • Impfungen
  • Gallensteine
  • Schwaches Immunsystem
  • Schwere Arbeit und starke Muskelübersäuerung
  • PSSM und andere Erkrankungen

Wie erkenne ich Leberprobleme bei meinem Pferd?

Leider bemerkt man die eingeschränkte Leberfunktion bei seinem Pferd nicht so schnell. Die Symptome einer Leberüberlastung oder -schädigung fallen oft in die Kategorie "unspezifische Beschwerden". Wenn die Leber wirklich Probleme hat, hat dein Pferd gelbe Schleimhäute im Mund. Das ist ein deutliches Zeichen, aber oft ist es dann schon ziemlich schlimm. Ein Bluttest kann auch Aufschluss über die Gesundheit der Leber geben: In der Regel werden dabei verschiedene Leberwerte überprüft.

Andere Symptome, an denen man eine überlastete Leber erkennen kann, sind:

  • Plötzlich auftretende Mauke oder Juckreiz am Körper
  • Wenig Energie
  • Appetitlosigkeit (kann durch einen Vitamin C-Mangel verursacht werden)

Unterstützung der Leber deines Pferdes

Als Pferdebesitzer denken wir bei unspezifischen Beschwerden unseres Pferdes nicht sofort an die Leber. Es ist daher gut zu wissen, wie wichtig dieses Organ ist. Häufig hören wir von Menschen, dass Blutuntersuchungen bei ihrem Pferd erhöhte Leberwerte zeigen. Sie fragen sich dann, was sie tun können, um ihr Pferd zu unterstützen, und möchten wissen, ob eine Entgiftung eine gute Idee ist. Tun Sie dies nicht einfach so, sondern prüfen Sie zunächst, wie es Ihrem Pferd sonst geht. Denn wenn die Leber bereits überlastet ist, ist eine Entgiftung nicht immer sofort das Beste. Eine Entgiftung regt die Leber nämlich an, Abfallstoffe zu verarbeiten und auszuscheiden. Das kann manchmal zusätzlich belastend sein. Daher ist es ratsam, es vorsichtig anzugehen. Sie können damit beginnen, Brennnesselextrakt zu geben. Dies hilft, die Abfallstoffe sanft auszuscheiden. Die Brennnessel wirkt blutreinigend, belastet jedoch weder Leber noch Nieren. Da bei Leberproblemen auch weniger Vitamin C produziert wird, ist es klug, dies vorübergehend zu ergänzen. Vitamin C ist ebenso wie bei Menschen für die tägliche Gesundheit von Pferden unerlässlich. Geben Sie einem Pferd besser kein Vitamin C in Form von Ascorbinsäure, da es nicht so gut aufgenommen wird und etwas Übersäuerung verursachen kann. Besser ist Vitamin C, das an Magnesium oder Calcium gebunden ist.

Was gebe ich meinem Pferd bei Leberproblemen?

Wenn Ihr Pferd eine überlastete Leber hat, kann eine Entgiftung zu stark sein. Bei Pferden mit Leberproblemen ist es daher besser, sicherzustellen, dass sie zunächst Brennnessel und Vitamin C bekommen. Wenn sich das Pferd etwas erholt hat, können Sie anschließend vorsichtig eine Entgiftung durchführen. Mariendistel ist eines der Kräuter, die häufig bei einer Entgiftung verwendet werden, aber dies kann in der akuten Phase von Leberproblemen zu stark sein. Bei einer überlasteten Leber sollten Sie auch keine großen Mengen Öl oder Fette über das Futter geben, da auch die Gallenfunktion der Leber dann etwas eingeschränkt ist. Kräuter in einer Entgiftung regen oft auch die Gallenfunktion an, daher können sie nach der akuten Phase sicherlich zur Genesung beitragen.

Fazit: Wie kümmere ich mich um die Leber meines Pferdes?

Die Leber eines Pferdes ist ein äußerst wichtiges Organ, das für die Entsorgung von Abfallstoffen, die Verdauung und die Umwandlung und Speicherung von Vitamin C und Vitamin D3 verantwortlich ist. Ein Pferd, das anfällig für Leberüberlastung ist, kann beispielsweise einmal im Monat eine Woche lang eine Brennnesselkur erhalten. Auf diese Weise vermeiden Sie, dass sich die Abfallstoffe zu sehr im Körper des Pferdes ansammeln. Wenn Ihr Pferd wieder vollständig im Gleichgewicht ist, können Sie auch wählen, eine separate Tränke mit Brennnesselextrakt anzubieten. Die Pferde können dann selbst davon trinken, wenn sie es brauchen. Solange ein Pferd jedoch eine Leberüberlastung hat, möchten Sie sicherstellen, dass es Brennnessel und Vitamin C direkt über das Futter erhält.

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