Welche Hautprobleme treten an den Beinen von Pferden auf?
Schorf, Flecken, Wunden und Schuppen: Pferde haben regelmäßig juckende Beine. Die Frage ist dann: Was könnte es sein? Und vor allem: Was kann man dagegen tun? Ein Überblick.
Haut
Lymphatisches System
Milben
13 August '24 • 4 Min Lesezeit
Ob du nun ein KWPN-Pferd mit weißen Beinen hast oder einen Tinker mit dicken Socken, jedes Pferd kann Stellen an den Beinen haben. Es gibt verschiedene Ursachen für Juckreiz, Krusten und Wunden an Pferdebeinen:
- Mauke
- Milben
- Rasp
- Pilze und Bakterien
- Regensporen
Mauke
Mauke ist eine allgemeine Bezeichnung für Hautirritationen oder -entzündungen, meist in der Kronenfurche oder an den Unterbeinen. Symptome sind Rötung, Schuppen, Wunden, Krusten, Schwellung, Juckreiz und/oder Schmerzen. Mauke kann durch Bakterien und Pilze oder durch Parasiten wie Milben verursacht werden. Wir unterscheiden in der Regel zwischen trockener und feuchter Mauke.
Feuchte Mauke
Bei feuchter Mauke sieht man Bläschen und Wundflüssigkeit. Meistens ist eine Bakterie die Ursache für die Entzündungen, und Feuchtigkeit und Schmutz im Stall und auf der Koppel verschärfen die Situation. Feuchte Mauke sollte so weit wie möglich ausgetrocknet werden. Reinige diese Stellen einmalig mit Seife oder Shampoo und entferne die Krusten. Lasse sie gut trocknen und sprühe die Stellen anschließend mit einem Spray mit effektiven Mikroorganismen (EM) ein. Dies gibt der Heilung einen Schub. Effektive Mikroorganismen sind „gute“ Bakterien, Pilze und Hefen, die die Gesundheit von Haut und Fell unterstützen. Ein Extrakt aus Nelken als Nahrungsergänzungsmittel kann zusätzlich zur Heilung beitragen: Nelken wirken gut gegen Entzündungen und Schmerzen.
Trockene Mauke
Trockene Mauke erkennst du an Hautschuppen und Rissen. Bei trockener Mauke kann es auch hilfreich sein, die Beine einmalig zu waschen (nicht öfter, da dies den natürlichen Schutz beeinträchtigen könnte). Entferne die Krusten bei trockener Mauke nicht, sie fallen von selbst ab, wenn die Haut darunter heilt. Du kannst Mauken-Salbe verwenden. Wenn die Mauke sehr hartnäckig ist, ist eine Antibiotikasalbe vom Tierarzt eine Option. Beachte jedoch, dass du damit auch die guten Hautbakterien entfernst, daher kann nach einer Antibiotikabehandlung ein Spray mit effektiven Mikroorganismen helfen, die Haut wiederherzustellen.
Milben
Milben sind winzige Parasiten. Die Weibchen beißen und saugen Blut und legen dann ihre Eier an den Beinen ab. Aus diesen Eiern entwickeln sich Larven, die in die Epidermis des Pferdes kriechen, um Hautschuppen zu fressen. Die Nymphen der Milbe (das Lebensstadium nach Ei und Larve) graben sogar Gänge in die oberste Hautschicht. Das Graben und Kriechen der Milben an den Pferdebeinen verursacht Juckreiz und kleine Hautschäden. Wenn diese Wunden entzündet werden, sieht es aus wie (trockene) Mauke.
Bei einer Milbeninfektion musst du normalerweise dreimal mit einem Intervall von zehn Tagen waschen, um den Zyklus der Parasiten zu durchbrechen und alle Stadien (Ei, Larve, Nymphe, Milbe) zu entfernen. Beginne immer oben, da Milben nach oben laufen, wenn sie sich bedroht fühlen. Durch Arbeiten von oben nach unten erfasst du sie alle. Behandle die durch Milben verursachten Stellen auf dieselbe Weise wie trockene Mauke. Die Krusten müssen nicht entfernt werden. Du kannst dein Pferd weniger attraktiv für Milben machen, indem du ein Nahrungsergänzungsmittel mit Thymian, Fenchel und Citronella gibst. Zur Bekämpfung von Hautentzündungen ist ein Nelkenextrakt sehr effektiv.
Dicke Falten an den Beinen?
Wenn neben Mauke und/oder Milben dicke, harte Hautfalten an den Unterbeinen entstehen, hast du wahrscheinlich mit CPL (Chronische Progressive Lymphangitis) zu tun. Dies ist eine Erkrankung des Lymphsystems, die besonders bei Kaltblütern und Friesen vorkommt.
Rasp
Rasp ist eine Form von (trockener) Mauke, die sich höher am Bein befindet, oft an der Vorderseite des Sprunggelenks. Auch schwere Milbeninfektionen können höher an den Beinen vorkommen.
Regensporen
Regensporen werden durch das Bakterium Dermatophilus verursacht. Regensporen treten häufiger bei älteren Pferden oder bei Pferden mit schwacher Immunabwehr auf. Sie können auch durch übermäßiges Waschen eines Pferdes entstehen. Das Bakterium kann die Haut eindringen, wenn es Schäden gibt, die natürliche Fettschicht gestört ist oder die Haut lange feucht bleibt. Bei Regensporen entstehen Krusten, die noch mehr „Feuchtigkeit“ auf der Haut verursachen und so zur weiteren Ausbreitung führen. Regensporen treten hauptsächlich am Rücken und Nacken von Pferden auf, können aber auch an den Unterbeinen vorkommen. Die Unterstützung der Immunabwehr, die Verbesserung des Stoffwechsels und die Unterstützung der natürlichen Hautabwehr mit effektiven Mikroorganismen sind alle Teil der Bekämpfung von Regensporen.
Auch Immunabwehr und Stoffwechsel ansprechen!
Obwohl du immer etwas gegen die äußeren Stellen, Wunden und Juckreiz tun musst, die Hautprobleme an den Pferdebeinen verursachen, ist es ebenso wichtig, auch die inneren Prozesse anzugehen, die Hautprobleme verschärfen. Dazu gehören: eine verringerte Immunabwehr, ein schlechter (Zucker-)Stoffwechsel und die Ansammlung von Abfallstoffen. Zwei Mal im Jahr eine Kur mit Brennnessel ist ein guter Anfang, um Abfallstoffe abzubauen, das Immunsystem zu stärken und die Verdauung zu unterstützen. Auch ein Extrakt aus Löwenzahn kann hierzu beitragen. Außerdem ist das Mineral Silicium wichtig für die Produktion von Kollagen und damit für die Hautgesundheit und Elastizität. Dies kann als flüssiges Supplement über das Futter gegeben werden.