Welche Bausteine braucht eine Stute für ein Fohlen?

Wenn du ein Fohlen züchten möchtest, wählst du selbstverständlich einen großartigen Hengst, der perfekt zu deiner Stute passt. Ob diese fantastischen Gene jedoch zu dem perfekten Fohlen führen, hängt größtenteils von der Stute und den Bedingungen während der Trächtigkeit ab. Die richtige Unterbringung, Ernährung und Nahrungsergänzungsmittel für deine Stute sind von großer Bedeutung für die Entwicklung eines gesunden und starken Fohlens.

Ernährung

26 April '21 5 Min Lesezeit

Ohne die richtigen Bausteine ist es unmöglich, ein Qualitätsfohlen „zu machen“. Selbst wenn du eine fantastische Stute und den schönsten Hengst aus dem Katalog gewählt hast, wird in der Gebärmutter bestimmt, ob ein gesundes, starkes und vitales Fohlen aus deiner Stute hervorgeht. Wie gut auch immer die Abstammung des Hengstes ist, wenn die Stute während der Trächtigkeit nicht die richtige Ernährung und Bewegung erhält, startet dein Fohlen bereits mit einem Nachteil, den es nie wieder aufholen kann.

Ist Stutenfutter notwendig?

Viele Leute nehmen an, dass Stutenfutter für eine trächtige Stute ausreicht. Leider sind viele Marken von Stutenfutter voller Getreide (Stärke) wie Weizen, Mais, Roggen und Gerste. Natürlich enthält dieses spezielle Futter auch extra Kalzium, Magnesium und Proteine, aber die Fütterung von viel Getreide an Pferde ist nicht wünschenswert. Getreide enthält viel Phytinsäure, eine Substanz, die die Aufnahme von Mineralien wie Magnesium und Kalzium behindert. Auch andere Mineralien werden weniger gut aufgenommen, wenn das Futter viel Phytinsäure enthält. Das Getreide „raubt“ sozusagen die Mineralien, die auch im Futter enthalten sind. Diese wichtigen Bausteine sind dann nicht mehr als Bausteine für das Fohlen verfügbar. Auch viele Zucker in normalem Futter und Stutenfutter können Probleme verursachen. Trächtige Stuten sind oft empfindlicher für Störungen im Glukose- und Protein-Stoffwechsel, da ihr Hormonhaushalt anders ist. Wähle daher ein Mineralfutter, in dem alle Mineralien, die Bausteine, für die Stute enthalten sind und das so wenig wie möglich Getreide/Stärke enthält. Du kannst hierfür einen Standard-Balancer geben (Vitalbix, Equilin, Agrobs, Metazoa, Pavo Vital), den du in den letzten zwei Monaten durch ein getreidefreies Stutenfutter wie Vitalbix Breed & Grow ersetzt.

Vitamine und Mineralien: die Bausteine eines Fohlens

Deine Stute benötigt Vitamine wie Vitamin E und Vitamin A (enthalten in Gras und Karotten). Zudem sind Mineralien wichtig: Kalzium, Phosphor, Magnesium und Silizium arbeiten zusammen an der Entwicklung starker Knochen, Muskeln und Sehnen. Auch Spurenelemente sind essentiell. Das sind Stoffe, die dein Pferd in sehr kleinen Mengen benötigt, wie zum Beispiel Selen und Jod. Oft sind Spurenelemente in großen Mengen sogar schlecht für dein Pferd. Ein guter Balancer ist daher sehr praktisch zu füttern, da in diesen Bröckchen die richtigen Spurenelemente, Vitamine und Mineralien im richtigen Verhältnis enthalten sind. Wenn dein Pferd nicht oder wenig auf Gras steht, ist es eine gute Idee, auch Vitamin E zu ergänzen. Gesunde Fette (Omega-3), zum Beispiel aus Lachsöl, helfen bei der Entwicklung des Nervensystems und des Gehirns.

Was ist eine gute Ration für eine Zuchtstute?

Wir empfehlen als Futter für Zuchtstuten:

  • Ausreichend unverpacktes Raufutter, das nicht zu reichhaltig ist
  • Kein stärke- und getreidebasiertes Stutenfutter, sondern einen Balancer mit hochkonzentrierten Vitaminen und Mineralien. In den ersten Monaten reicht ein normaler Balancer aus (Vitalbix, Metazoa, Equilin, Agrobs, Pavo Vital). In den letzten zwei Monaten einen Balancer für trächtige Stuten, z. B. Vitalbix Breed & Grow.
  • Eventuell ergänzt mit Mineralien aus konzentriertem Beringsee-Wasser, da Meeresmineralien alle auf der Erde verfügbaren Mineralien enthalten.
  • Das Mineral Silizium (für stärkere Knochen und Gelenke)
  • Vitamin E (natürlich oder naturnah)
  • Omega-3-Fettsäuren (Olivenöl oder Lachsöl)
  • Mineralbuffet: Keltisches Meersalz, Himalaya-Salz, weiße Salzlecksteine. Verwende keine Lecksteine mit Geschmack (Likit-Produkte oder „Frucht“-Aromen), da diese oft viel Zucker enthalten.
  • Lege eventuell einige frische Weidenzweige in den Paddock oder mache eine Snackmauer daraus. Ideal zum Einstecken von getrockneter Brennnessel oder Hagebutte.
  • Füttere diese Kräuter nicht an deine trächtige Stute: Teufelskralle, Bockshornklee, Salbei, Mönchspfeffer, Schafgarbe, Kamille und Süßholz.

Überfüttere deine Stute nicht, nur weil sie trächtig ist! Besonders in den ersten acht Monaten der Trächtigkeit benötigt ein Pferd nur wenig zusätzliche Energie und Proteine. Wenn deine Stute zu dick ist, kann dies sogar nachteilig für die Entwicklung des Fohlens sein. Das Allerwichtigste ist, dass deine Stute ausgewogen gefüttert wird, mit den richtigen Vitaminen, Mineralien und Spurenelementen. Das sind nämlich die Bausteine eines gesunden Fohlens, nicht das Getreide/Stärke und Melasse.

Bronnen:
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