Was ist die Heilwirkung von Löwenzahn?
Im Frühjahr stehen viele Weiden voller Löwenzahn. Ein fröhlicher Anblick, aber wusstest du, dass diese Pflanze auch starke heilende Eigenschaften hat? Die Blätter und Wurzeln des Löwenzahns enthalten Tannine und andere „bittere Stoffe“, die unter anderem gut für die Verdauung und die Leberfunktion sind – sowohl bei Menschen als auch bei Pferden.
Löwenzahn
7 August '23 • 3 Min Lesezeit
Die Löwenzahn (Taraxacum officinale) sieht wie eine ganz gewöhnliche Pflanze aus und wird oft sogar als Unkraut betrachtet, aber eigentlich ist es eine ganz besondere Blume. Sowohl die Blätter als auch die Wurzel werden seit Jahrhunderten aufgrund ihrer heilenden Wirkung verwendet.
Löwenzahn für die Verdauung
Löwenzahn gibt der Verdauung deines Pferdes einen echten Schub. Bei einem ausgewachsenen Pferd ist der Magen-Darm-Trakt etwa 40 Meter lang und hat ein Volumen von bis zu 200 Litern! Dieses riesige Organ ist entscheidend für die Gesundheit eines Pferdes. Löwenzahn unterstützt die Funktion von Magen und Darm. Außerdem hat es eine stimulierende Wirkung auf die Gallentätigkeit. Menschen haben eine Gallenblase, in der die Galle produziert wird, die Fette abbaut. Pferde haben keine Gallenblase; bei ihnen wird die Gallentätigkeit von den Därmen selbst übernommen. Daher ist es besonders wichtig, dass dieses System gut funktioniert. Löwenzahn hilft dabei. In Studien bei Menschen mit Verdauungsproblemen wurde zudem eine Verbesserung des Stuhlgangs und eine Verringerung der Bauchschmerzen festgestellt.
Löwenzahn vertreibt Harnsäure
Löwenzahn hilft auch dabei, Harnsäure abzubauen. Dies ist ein Abfallprodukt des Eiweißstoffwechsels. Harnsäure wird bei körperlicher Anstrengung und Stress produziert. Normalerweise verlässt Harnsäure den Körper über die Nieren, aber bei intensiver Arbeit oder viel Stress kann eine Überproduktion von Harnsäure auftreten. Wenn zu viel von dieser Säure im Blut vorhanden ist, wandelt der Körper einen Teil in Kristalle um, die sich in den Gelenken ansammeln. Diese Harnsäurekristalle können mit ihren scharfen Spitzen Schmerzen und Steifheit verursachen. Ein hoher Harnsäurespiegel im Blut wird außerdem mit Übergewicht und einer schlechten Stoffwechselfunktion in Verbindung gebracht. Auch gibt es eine Beziehung zu Insulinresistenz und Diabetes. Es ist daher wichtig für Pferde, Harnsäure schnell abzubauen, um Steifheit zu vermeiden und metabolischen Erkrankungen wie EMS, Hufrehe und Insulinresistenz vorzubeugen. Löwenzahn unterstützt den Körper beim Abbau von Harnsäure, was letztendlich auch den Blutzuckerspiegel senkt.
Löwenzahn für Leber und Nieren
Wissenschaftliche Untersuchungen haben auch gezeigt, dass Löwenzahn eine schützende Wirkung auf Nieren und Leber hat. Sowohl die Leber als auch die Nieren sind verantwortlich für das Entfernen von Abfallstoffen aus dem Körper. Durch die Gabe von Löwenzahnextrakt wird die Leber besser gegen toxische Substanzen geschützt und kann eventuell bereits aufgenommene Abfallstoffe besser abtransportieren. Leberschäden werden durch die Gabe von Löwenzahnextrakt verringert. Auch die Nierenfunktion kann sich durch Löwenzahn verbessern. Nieren und Leber können toxische Stoffe also besser mit Hilfe von Löwenzahn abtransportieren. Der Körper wird quasi gereinigt.
Löwenzahn zufüttern?
Wenn dein Pferd im Frühling zwischen den Löwenzahnpflanzen steht, wird es sicherlich einiges davon fressen. Aber im Rest des Jahres kannst du ab und zu eine Kur mit Löwenzahnextrakt geben. Das Extrakt wird nicht nur aus den Blättern, sondern auch aus der kraftvollen Wurzel der Löwenzahnpflanze hergestellt. Da ein Extrakt flüssig ist, wird es zudem sehr leicht im Darm aufgenommen.
Bronnen:
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