# Warum ein Pferd niemals mit leerem Magen trainieren sollte

Paarden haben eine besondere Verdauung, die nicht mit der von Menschen vergleichbar ist. Sie produzieren kontinuierlich Magensaft, weil sie in der Natur etwa sechzehn Stunden am Tag fressen. Wenn ein Pferd einige Stunden lang nichts gegessen hat, kann der Magen daher viel Magensäure enthalten. Wenn du dann trainierst, riskierst du die Entstehung schmerzhafter Magengeschwüre.

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Ernährung

15 Februar '22 3 Min Lesezeit

Für Pferde sind Magengeschwüre immer noch häufig. Sie entstehen meistens, wenn Pferde zu lange ohne Raufutter stehen, gestresst sind oder auf nüchternen Magen trainieren müssen. Oder durch eine Kombination dieser drei Ursachen.

Speichel neutralisiert Magensäure beim Pferd

Pferde produzieren kontinuierlich Magensäure, weil sie dazu gemacht sind, fast ständig kleine Mengen Raufutter zu fressen. Ein Pferd produziert viel Speichel beim Kauen, besonders wenn es faserreiches Raufutter wie gutes unverpacktes Heu frisst. Dieser Speichel neutralisiert dann das saure Magensaft. Wenn ein Pferd eine Weile nichts frisst, entsteht ein Überschuss an Magensäure im Magen. Der untere Teil des Pferdemagens ist gegen diese Magensäure geschützt, also ist ein kleiner Vorrat an Magensäure dort kein Problem. Aber im oberen Teil des Magens ist die Schleimhaut sehr empfindlich gegenüber Säure. Wenn der Magen zu lange leer bleibt, kann die Säure aus dem unteren Teil des Magens aufspritzen oder nach oben kommen und die empfindliche obere Magenwand angreifen. Das führt zu Wunden und Geschwüren in der oberen Magenwand, die für das Pferd sehr schmerzhaft sind. Du könntest dies zum Beispiel bemerken, wenn dein Pferd beim Satteln oder Gurten protestiert. Auch Empfindlichkeit in der Flanke beim Bürsten kann auf Magengeschwüre hinweisen.

Fasern, um den Magen zu füllen

Trainiere ein Pferd niemals auf nüchternen Magen! Das verhindert, dass Magensäure aus dem unteren Teil des Magens aufspritzt und Probleme in der empfindlichen Schleimhaut im oberen Teil verursacht. Wenn du dein Pferd zum Beispiel aus der Koppel holst, um zu reiten, sorge dafür, dass es immer zuerst etwas Heu fressen kann. Das Heu sorgt für eine 'Matte' aus Fasern im Magen, und das Kauen neutralisiert den Magensaft, der sich während der Zeit ohne Raufutter gebildet hat. Dein Pferd muss übrigens nicht stundenlang fressen, bevor du reitest. Wenn du dein Pferd Heu fressen lässt, während du es putzt und sattelst, bist du schon auf einem guten Weg.

Kein Kraftfutter vor dem Reiten!

Raufen vor dem Reiten zu geben ist also eine gute Idee. Leider geben einige Leute ihrem Pferd kurz vor dem Reiten Kraftfutter. Das ist eine sehr schlechte Idee! Kraftfutter belastet den Magen schwer und enthält oft viele Getreide, Zucker und Stärke. Ein Pferd kaut Kraftfutter viel schlechter als Raufutter und produziert dabei viel weniger Speichel. Wenn du kurz vor dem Reiten Kraftfutter gibst, ist das nicht nur unangenehm für dein Pferd, sondern erhöht auch das Risiko von Magengeschwüren! Also nicht machen. Gib etwas Raufutter und geh dann schön trainieren. Wenn du intensiv trainiert hast, kannst du danach die entstandenen Defizite mit erst wieder Heu und dann möglicherweise Elektrolyten und einem Vitamin- und Mineralstoffbalancer oder zum Beispiel einem Produkt für die Muskeln ausgleichen.

Aber was ist mit dem Spitzensport?

Vielleicht hast du schon einmal gehört, dass Reiter im Spitzensport ihren Pferden manchmal kurz vor einer großen Leistung Kraftfutter geben. Das stimmt, aber das Füttern erfolgt nicht unmittelbar vor dem Reiten, sondern etwa zwei Stunden vorher. Man glaubt, dass dies dem Pferd einen Glukoseanstieg gibt, wenn es seine Grand Prix Dressurprüfung reiten muss oder einen 1,60 m hohen Parcours springen muss. Zu diesem Zeitpunkt ist das Kraftfutter bereits aus dem Magen draußen und die Zucker sind im Blut. Diese Pferde haben vor und nach dem Füttern ihres Kraftfutters immer Zugang zu Heu. Für normales Training und bei den meisten niederländischen Pferden ist dies überhaupt nicht notwendig. Pferde bekommen genug Energie aus Raufutter, um ihre normale Arbeit zu tun. Du solltest vor allem verhindern, dass sie es auf einem Magen ohne Raufutter tun!

Fazit: Magengeschwüre vermeiden

Schmerzhafte Magengeschwüre sind schwer zu heilen und die Medikamente sind sehr teuer. Es ist für dein Pferd und dein Portemonnaie also viel besser, Magengeschwüre bei deinem Pferd so weit wie möglich zu vermeiden.

Tipps zur Vermeidung von Magengeschwüren:

  • Gib mehrmals täglich oder sogar kontinuierlich faserreiches Raufutter von guter Qualität.
  • Lass dein Pferd niemals länger als 4 Stunden ohne Raufutter stehen.
  • Trainiere dein Pferd nie, wenn es einen leeren Magen hat.
  • Gib deinem Pferd kein Kraftfutter innerhalb von zwei Stunden vor dem Training.
  • Vermeide Stress durch gutes Management. Das bedeutet: Kontakt zu anderen Pferden, ausreichend freie Bewegung und Training, das den Möglichkeiten und dem Alter des Pferdes entspricht.

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