Du hast bestimmt schon einmal gehört, dass es gesunde und ungesunde Fette gibt. Das gilt sowohl für Menschen als auch für Pferde. Omega-3-Fettsäuren sind essenziell für die Gesundheit unserer Pferde und haben zahlreiche gesundheitsfördernde Eigenschaften. Sie spielen zum Beispiel eine Rolle bei der Augenfunktion, Herzfunktion, Blutzirkulation, Blutdruck, Fettstoffwechsel, Gefäßfunktion und dem Triglyceridspiegel (Fettgehalt im Blut) von Pferden.

Die bekanntesten Omega-3-Fettsäuren sind Alpha-Linolensäure (ALA), Eicosapentaensäure (EPA) und Docosahexaensäure (DHA).

Leinöl enthält ALA, kein DHA

ALA ist eine pflanzliche Omega-3-Fettsäure, die zum Beispiel in Leinsamen vorkommt, aber auch in frischem Gras. EPA und DHA sind vor allem als Fischfettsäuren bekannt und finden sich beispielsweise in Lachsöl. DHA wird auch von Algen produziert, die von vielen Fischen gefressen werden. EPA und DHA sind die wichtigsten Omega-3-Fettsäuren für die Gesundheit. Menschen und Pferde können ALA selbst in EPA und DHA umwandeln, aber das ist ein mühsamer Prozess. Wenn ein Pferd nicht (ausreichend) auf frischem Gras steht, liefert diese Umwandlung nicht genug. Die einzige Möglichkeit, wie ein Pferd, das nicht (viel) auf der Weide steht, ausreichend DHA erhalten kann, ist über ein Supplement. Da Leinsamen nur ALA enthält, ist dies nicht immer die beste Wahl, da diese Umwandlung nicht immer gut funktioniert. Bei Pferden mit Gesundheitsproblemen wie Insulinresistenz, Übergewicht, Hufrehe und Allergien ist es besser, sich für direkt aufnehmbares DHA & EPA zu entscheiden, da diese Pferde Schwierigkeiten mit der Umwandlung von ALA in EPA und DHA haben. Wenn diese Umwandlung nicht gut verläuft, hat das Pferd nichts von ALA; erst nach der Umwandlung in EPA und DHA profitiert das Pferd von diesen Omega-3-Fettsäuren.

Nur in Fisch- und Lachsöl ist direkt aufnehmbares EPA & DHA enthalten. Aber wenn du deinem Pferd DHA aus Algen gibst, wandelt der Pferdekörper etwa 12% davon selbst in EPA um. Daher ist Algenpulver eine gute pflanzliche Alternative zu Lachsöl.

Wirkung von DHA

Eine kürzlich durchgeführte Studie hat gezeigt, dass die Fütterung von Omega-3 aus Algen oder Fisch 71% mehr EPA und 57% mehr DHA in den Skelettmuskeln von Pferden bewirkt. Dies hat also einen direkten Einfluss auf die Zusammensetzung der Fettsäuren in den Muskeln. Es ist auch bewiesen, dass die Zufütterung von Omega-3-Fettsäuren hilft, Entzündungsreaktionen bei Pferden zu verringern und das Immunsystem zu aktivieren. Die Ergänzung von DHA-Omega-3-Fettsäuren bei Pferden trägt zudem zur Bewältigung chronischer Entzündungsreaktionen wie bei Arthrose, EMS und Hufrehe bei. Daher ist DHA wichtig für die langfristige Gesundheit von (Sport-)Pferden. Auch verbessert sich die Insulinreaktion bei Pferden, die zuckerempfindlich sind oder an EMS (Equines Metabolisches Syndrom) leiden, dank der Omega-3-Fettsäuren in der Ration. Hat dein Pferd also eine Erkrankung? Dann wähle direkt verfügbares DHA! Dann wirkt Omega-3 entzündungshemmend, solange es ALA ist, wird Omega-3 keine Funktion im Körper haben.

Vorteile von DHA auf einen Blick

Es wurden also viele Vorteile der Fütterung von gesunden Omega-3-Fettsäuren wie DHA an Pferde entdeckt. Hier sind die wichtigsten Vorteile auf einen Blick:

• Gesunder Fell, weniger Juckreiz bei Hautallergien
• Verbesserte Muskelgesundheit und Vorbeugung von Muskelkater bei empfindlichen Pferden
• Gesunde Gelenke
• Gute Reizweiterleitung im Nervensystem
• Mehr Energie ohne "heißes" Verhalten
• Verbesserung bei Husten und Atemwegsproblemen
• Verbesserung chronischer Entzündungen wie bei Arthrose und Hufrehe
• Reduzierung der Insulinresistenz und des Equinen Metabolischen Syndroms
• Verbesserung der Durchblutung, auch in den Organen
• Bessere Kondition, Trainierbarkeit und Fokus

Extra wichtig für zuckerempfindliche Pferde

DHA ist besonders wichtig für zuckerempfindliche Pferde. Das liegt daran, dass diese Pferde ein besonders aktives Immunsystem haben und daher viel anfälliger für Entzündungsprozesse im Körper sind. Für die Umwandlung von ALA-Fettsäuren in EPA und DHA ist ein Enzym erforderlich: Delta-6-Desaturase. Aber bei hohen Blutzuckerspiegeln ist dieses Enzym weniger aktiv, wodurch die ALA-Fettsäuren weniger gut umgewandelt werden. Da diese Umwandlung nicht (gut) stattfindet, entsteht eine Anhäufung von ALA, die keine Funktion haben. Dies führt zu einem Anstieg der Entzündungsprozesse, da sie nicht von DHA gehemmt werden, was du bei IR-Pferden nicht möchtest. Daher ist direkt verfügbares DHA besonders wichtig für Pferde mit zum Beispiel Insulinresistenz oder Sommerekzem.

Fazit: DHA gehört in die Ration

Eine direkt aufnehmbare Quelle von Omega-3-Fettsäuren – und vor allem DHA – sollte in der täglichen Standardration deines Pferdes enthalten sein. Besonders wenn es kein frisches Gras bekommt oder gesundheitliche Beschwerden hat. Direkt aufnehmbare Quellen sind Lachsöl und Algen. Du kannst deinem Pferd Lachsöl geben, oft mögen sie das sehr, aber es gibt immer wählerische Esser. In Island ist es ganz normal, Fisch zu füttern. Dennoch gibt es auch Pferdebesitzer, die es seltsam finden, ihrem Pferd Fisch zu füttern und lieber ein veganes Produkt geben. Algenpulver ist eine gute Alternative, es enthält mehr als 17% direkt aufnehmbares DHA. Dein Pferd wandelt dieses DHA selbst teilweise in EPA um, wodurch dieses Supplement den Bedarf an den wichtigsten beiden Omega-3-Fettsäuren gut deckt.