Hufe wachsen langsam. Wenn sie einmal beschädigt sind, heilen sie also auch nur langsam. Die Kunst besteht darin, das Abbrechen der Hufe so weit wie möglich zu vermeiden. Das bedeutet, sowohl von außen als auch von innen Maßnahmen zu ergreifen, um die Hufe gesund zu halten. Ein bisschen Öl auf die Hufe zu schmieren, reicht leider nicht aus!

Tipp 1: Rechtzeitig zum Hufschmied

Stelle sicher, dass dein Pferd regelmäßig vom Hufschmied bearbeitet wird. Das verhindert, dass kleine Risse und Brüche größer werden und dass die Hufe schief abnutzen. Auch für die Pflege des Strahls ist eine regelmäßige Behandlung durch einen erfahrenen Hufschmied oder Hufpfleger wichtig. Im Sommer wächst die Hufwand schneller als im Winter, was auch das Abbrechen begünstigen kann. Für viele Pferde ist es daher ratsam, in den Sommermonaten häufiger beschlagen zu werden.

Tipp 2: Ein Mineralienpellet füttern

Für ein gesundes Hufwachstum benötigt ein Pferd Mineralien. Oft ist es besser, dein Pferd mit gutem, unverpacktem Raufutter und/oder Weidegang zu füttern und zusätzlich ein Mineralienpellet zu geben, als viel Kraftfutter zu füttern. Um den Mineralienbedarf deines Pferdes zu decken, müsstest du bei den meisten Sorten von Pellets mehrere Kilos pro Tag füttern. Kraftfutter enthält oft viele Getreide, die die Aufnahme von Mineralien einschränken und das Mineraliengleichgewicht stören. Besser ist es, ein Mineralienpellet (auch Balancer genannt) als Basis zu geben. So bekommt dein Pferd alle Vitamine und Mineralien, die es braucht, ohne die Getreide und Stärken, die der Körper in Zucker umwandelt. Beispiele für solche Mineralienpellets sind Vitalbix Dailyfit, Metazoa Superfitt, Equilin Balancer und Agrobs Naturmineral.

Tipp 3: Das Mineral Silizium für starke Hufe

Silizium ist ein wichtiges Mineral für dein Pferd, das dem Körper hilft, Baustoffe für Haare, Hufe, Sehnen, Bänder und Gelenke zu produzieren. Gut absorbierbares, flüssiges Silizium erhöht die Produktion von Gelenkflüssigkeit und Kollagen. Für die Hufe und das Fell deines Pferdes ist Kollagen ein wichtiger Baustoff. Wenn die Kollagenproduktion durch gut absorbierbares, flüssiges Silizium verbessert wird, werden die Hufe weniger brüchig und stärker sein.

Tipp 4: Verfügbare Fettsäuren

Omega-3-Fettsäuren sind ebenfalls wichtig in einer vollständigen Ernährung. Genau wie Silizium unterstützen sie das Hufwachstum und die Qualität der Hufe von innen heraus. Wenn dein Pferd vollständig auf der Weide steht, ist es unwahrscheinlich, dass es einen Mangel an Omega-3 hat. Aber wenn es keinen ausgedehnten Weidegang hat, kann ein Omega-3-Ergänzungsmittel, wie Lachsöl oder DHA-Algen, eine gute Alternative sein. Wusstest du, dass pflanzliches Omega-3 ALA enthält, welches der Pferdekörper selbst noch in DHA umwandeln muss?

Tipp 5: Öl oder Fett auf den Kronrand auftragen

Viele Menschen tragen Öl über die gesamte Hufwand ihres Pferdes auf, aber das hat nur Sinn, wenn der Huf gerade von deinem Hufpfleger gefeilt wurde. Danach schließt sich der Huf und das Fett oder Öl wird nicht mehr aufgenommen. Einfetten hat nur am Kronrand Sinn, oben am Huf. Das ist der lebende Teil, von dem aus das Hufwachstum stattfindet.

Tipp 6: Die Wassertränke umkippen

Stelle sicher, dass der Boden bei der Wassertränke (oder bei der Heuraufe) nass ist. Dann stehen die Pferde täglich mehrmals im nassen Sand oder Schlamm. Das hilft auch, das Austrocknen der Hufe zu verhindern. Lass die Wassertränke beim Auffüllen absichtlich überlaufen oder mache eine nasse Stelle bei der Heuraufe.

Tipp 7: Strahlgel mit Effektiven Mikroorganismen

Wenn dein Pferd Strahlfäule hat, ist auch die Qualität des Hufs nicht gut. Der Strahl des Pferdes zeigt dann Anzeichen von Fäulnis. Ungünstige Mikroorganismen (Bakterien, Pilze) kommen dann häufig im Huf vor. Um Strahlfäule zu bekämpfen, kannst du „Effektive Mikroorganismen“ (EM) verwenden. Das sind günstige Bakterien, Pilze und Hefen, die das Gleichgewicht im Strahl wiederherstellen. Ein gesunder Strahl ist wesentlich für einen gesunden Huf.

Dieses Gel kannst du auch gut in Rissen und auf abgebrochenen Teilen anwenden, um schlechte Pilze und Bakterien im Huf zu bekämpfen und dadurch andere Hufprobleme zu vermeiden.

Keine schnelle Lösung für trockene Hufe bei Pferden

Es gibt keine schnelle Lösung für trockene Hufe bei Pferden. Hufe sind nun mal langsam wachsende Gewebe, die Zeit brauchen, um Unterschiede zu zeigen. Sorge für die richtigen Baustoffe: ein Mineralienpellet und das Mineral Silizium. Vergiss nicht, dass ausreichend freie Bewegung ebenfalls wichtig ist, damit die Durchblutung gut bleibt. Und sorge in Trockenperioden dafür, dass es eine nasse Stelle bei der Wassertränke gibt, sodass du sicher sein kannst, dass dein Pferd immer mal wieder auf nassem Untergrund steht. Vorbeugen ist besser als heilen!