Pferd im Zug - Problem oder nicht?

Häufig hört man, dass Pferde nicht im Zug stehen sollten. Aber wann spricht man eigentlich von Zug? Und wie schlimm ist Zug wirklich? Wir stellen die Fakten für dich zusammen.

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20 November '23 2 Min Lesezeit

Mit dem Wort 'Zug' meinen wir, dass es in einem Innenraum zieht. Manchmal ist es eine leichte Briese, manchmal gibt es ziemlich viel 'Zug'. Die Grenze zwischen Belüftung mit frischer Luft und lästigem Zug ist eigentlich schwer zu bestimmen und oft auch persönlich. Es gibt keine harte Definition für Zug.

Viren als Hauptursache für Krankheit

Zug wird oft als Ursache von Krankheiten, insbesondere von Erkältungen, angesehen. Das ist nicht ganz korrekt. Krankheiten und Erkältungen werden durch Viren verursacht, nicht durch Luftzirkulation oder kalte Temperaturen. Aber das ist nicht die ganze Geschichte. Es kann nämlich passieren, dass ein Pferd (oder Mensch) anfälliger für Viren wird, wenn es im Zug sitzt oder kalt ist.

Zug beeinträchtigt die Abwehrkräfte

Das funktioniert so: Bei Kälte verengen sich die Blutgefäße im Schleimhaut der Nase und des Halses. Dann fließt weniger Blut in diese Bereiche und somit auch weniger Abwehrstoffe. Dadurch verringert sich der lokale Widerstand in Nase und Hals. Viren werden dann weniger gehemmt und können sich vermehren. Wenn kalte Luft über einen längeren Zeitraum eingeatmet wird, bricht auch die Abwehr in den oberen Atemwegen zusammen. Die Schleimhaut kann dann Eindringlinge weniger effizient beseitigen und es gibt weniger aktive weiße Blutkörperchen (Teil des Immunsystems). Auch Bakterien in der Nase könnten eine Rolle spielen. Wenn die Abwehr in der Nase bereits geschwächt ist, können mehr Bakterien in der Nase vorhanden sein, die zusammen mit eindringenden Viren die Schleimhaut schwächer machen. Alles in allem kann Zug daher dazu führen, dass die Schleimhäute in Nase und Hals empfindlicher für eine Infektion werden.

Kalte Viren

Außerdem bleiben Erkältungsviren bei niedrigen Temperaturen am längsten aktiv. Das ist auch ein Grund, warum Menschen und Tiere im Herbst und Winter schneller krank werden. Der letzte Grund, weshalb Zug manchmal ein Problem sein kann, ist, dass ein kalter Luftzug entlang des Pferdekörpers dazu führt, dass ein Pferd mehr Aufwand betreiben muss, um warm zu bleiben. Das kostet Energie, und diese Energie kann dann nicht mehr dazu verwendet werden, die Abwehr aufrechtzuerhalten und Viren zu bekämpfen.

Belüftung ist wichtig!

Zu viel Zug ist also nicht gut. Aber eine schlechte Belüftung könnte noch schlimmer sein. In einem geschlossenen Pferdestall sammeln sich nämlich Staub und Ammoniak schnell an. Das kann die Atemwege reizen und sie noch viel anfälliger für Viren machen. Achte daher darauf, dass du gut belüftest, aber dein Pferd nicht im Zug steht. Das kann erreicht werden, indem du zumindest auf einer Seite des Stalls eine Tür offen hältst, aber keine Türen und Klappen gegenüber geöffnet hast. Die Belüftung wird besser funktionieren, wenn die Längsrichtung des Stalls (die Firstrichtung) senkrecht zur vorherrschenden Windrichtung steht. Achte auch auf kalte 'Fallwinde' aus höher gelegenen Belüftungsschlitzen oder Fenstern, die auf dein eingestelltes Pferd fallen könnten. Das Hochhalten eines feuchten Fingers ist oft eine ausgezeichnete Möglichkeit, um die Windrichtung in deinem Stall zu messen.

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