Ob bei Wettbewerben, wenn dein Pferd es stressig findet?

Wenn du Dressur reitest oder mit deinem Pferd springst, kann es manchmal ganz schön sein, an einem Turnier teilzunehmen. Zumindest für dich als Reiter oder Reiterin. Turniere sind eine gute Gelegenheit, zu überprüfen, wie weit du in deinem Training bist und dich mit anderen Paaren zu messen. Aber findet dein Pferd das auch so toll? Und was kannst du tun, um die Erfahrung für dein Pferd so positiv wie möglich zu gestalten? Hier ein paar Tipps und Tricks, auch wenn dein Pferd vielleicht noch nicht so begeistert davon ist.

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Stress

6 Oktober '22 4 Min Lesezeit

Belastbares Pferd

Bevor du an einem Turnier teilnimmst, ist es wichtig, dass dein Pferd mit den Situationen umgehen kann, die auf ihn zukommen werden. Mit anderen Worten: Dein Pferd muss ausreichend belastbar sein. Es gibt mehrere Dinge, die du tun kannst, um die Wahrscheinlichkeit zu erhöhen, dass dein Pferd mental mit einem Turnier umgehen kann. Zuerst: Achte darauf, dass nicht alles fremd für ihn ist. Flechtest du dein Pferd öfter mal ein? Übe das und reite danach in deinem gewohnten Reitplatz. Ohne Stress. Sorge auch dafür, dass andere Handlungen in der Vorbereitung auf ein Turnier normal sind, wie zum Beispiel das Waschen des Schweifs oder das Scheren der Beine. Das Verladen und den Transport im Anhänger kannst du auch separat üben. Fahre einfach mal eine Runde in der Umgebung und lade dein Pferd zu Hause wieder aus. Viele Pferde finden den Anhänger anfangs beängstigend, weil sie ihn mit einem Umzug und völlig fremden Umständen verbinden. Wenn der Anhänger nicht mehr beängstigend ist und dein Pferd weiß, dass es wieder nach Hause kommt, reduziert das den Stress, auch wenn du zu einem Turnier fährst. Übe außerdem das Reiten auf fremdem Gelände. Miete irgendwo eine Reithalle und reite dort. Oder nimm mal auf fremdem Gelände Unterricht. Erst wenn dein Pferd auf fremdem Terrain reitbar ist, kannst du an Turniere denken. Es ist auch hilfreich, das Vorlesen und Reiten der Prüfung zu üben. Manche Pferde erschrecken sich vor laut vorlesenden Personen. Du kannst dich dann auch entscheiden, die Prüfung auswendig zu reiten. Bodenarbeit kann deinem Pferd ebenfalls helfen, mit aufregenden Situationen umzugehen. Die Methode von Tristan Tucker ist dafür zum Beispiel geeignet, aber auch andere Bodenarbeitsübungen helfen deinem Pferd, bei sich zu bleiben, ruhig zu atmen und seine Muskeln zu entspannen. Diese Übungen kannst du auch machen, bevor du auf deinem Pferd auf fremdem Gelände aufsteigst.

Bereite dich selbst gut vor

Wenn du zu einem Turnier gehst, ist immer ein wenig Aufregung dabei. Das ist fast unvermeidlich. Sorge in jedem Fall dafür, dass du rechtzeitig mit allem fertig bist. Und dass dein Pferd nicht stundenlang im Stall steht, um eingeflochten und gepimpt zu werden, dadurch enorm urinieren muss, seit Stunden kein Heu mehr gefressen hat und völlig aus seinem Rhythmus ist. Versuche, die Änderungen im normalen Tagesablauf für dein Pferd so gering wie möglich zu halten, und sorge dafür, dass es ausreichend Ruhe und Raufutter in den Stunden vor dem Turnier bekommt. Erledige deine eigenen Vorbereitungen anderswo und belaste dein Pferd nicht damit. Besonders wenn du selbst auch etwas nervös bist. Putze deine Ausrüstung woanders und hänge nicht endlos aufgeregt plappernd bei deinem Pferd herum. Du musst das natürlich nicht alles direkt vor dem Turnier machen. Beine scheren, den Bart trimmen und die Haare aus den Ohren entfernen kannst du prima ein oder zwei Tage vorher erledigen. Ebenso wie das Reinigen deines Sattels und Zaumzeugs.

Der menschliche Faktor

Bist du selbst nervös oder sehr ehrgeizig? Sowohl Nervosität beim Reiter als auch der Ehrgeiz, so gut wie möglich zu reiten, werden von deinem Pferd als Spannung beim Reiter empfunden. Und dein Pferd übernimmt diese Spannung. Es versteht nicht, dass du einfach dein Bestes geben möchtest oder es aufregend findest, dass Leute dich beurteilen. Es denkt nur: Es ist etwas anders an meinem Reiter, es ist spannend, es droht Gefahr. Dann werden sie schreckhaft, springen herum oder verschließen sich den Hilfen. Viele Menschen ziehen zum Beispiel ihre Oberschenkel an, halten ihren Rücken hohl oder spannen ihre Arme an, wenn sie „ordentlich“ vor der Jury sitzen wollen. Nicht tun! Versuche einfach entspannt mit deinem Pferd mitzuschwingen, dann wird es auch viel „normaler“ reagieren. Sage dir selbst, dass du nicht zum Turnier gehst, um so gut wie möglich zu sein. Du bist da, um dein Pferd zu begleiten und sicherzustellen, dass es sich bestmöglich präsentieren kann. Das machst du am besten, indem du es beruhigst, eventuelle Fehler nicht gedanklich in die nächste Übung mitnimmst und entspannt weiterreitest. Wenn es wirklich nicht geht, grüße in deiner ersten Prüfung oder Runde ab und frage die Jury, ob du noch kurz in der Arena bleiben darfst, um die gruselige Ecke zu üben oder noch ein Hindernis für das Vertrauen zu springen. Dann beendest du es ruhig und kannst in der zweiten Prüfung vielleicht besser abschneiden.

Zusätzliche Unterstützung mit Ergänzungsmitteln

Ergänzungsmittel können zusätzlich helfen, dein Pferd besser durch den Turniertag zu bringen. Beachte zunächst, dass dein Pferd bei größerer körperlicher Anstrengung und in stressigen Situationen zusätzliches Magnesium benötigt. Dieses Mineral ist nämlich wichtig für die Muskeln und das Nervensystem. Stelle daher sicher, dass ausreichend gut absorbierbares Magnesium in der Ration enthalten ist und gib in den Tagen rund um das Turnier etwas extra. Dann bekommt dein Pferd weniger Muskelkater und weniger Stress. Für aufregende Situationen kannst du zusätzlich ein flüssiges Kräuterergänzungsmittel verwenden, beispielsweise aus Mönchspfeffer, Passionsblume und Kamille. Du beginnst 48 Stunden vorher mit diesem Extrakt und gibst es bis zum Turniertag. Die Kräuter sorgen dafür, dass dein Pferd weniger gestresst ist, ohne es schläfrig oder weniger aufmerksam zu machen. Achte hierbei jedoch immer darauf, dass das Ergänzungsmittel garantiert dopingfrei ist!

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