Mein Pferd nimmt im Winter ab - woher kommt das?

Der Sommer ist vorbei, die Pferde bilden wieder Winterfell aus und die ersten Regendecken kommen drauf. Viele Pferde stehen im Herbst und Winter wieder mehr im Stall, besonders solche, die viel draußen sind, werden in den kommenden Monaten etwas abnehmen. Wie hält sich ein Pferd im Winter warm? Sollte man zusätzlich füttern, um dieses Abnehmen zu verhindern? Oder ist der Gewichtsverlust eigentlich gar nicht so schlimm?

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Ernährung

7 Oktober '21 4 Min Lesezeit

Hier ist die Übersetzung ins Deutsche in der du-Form:

Pferde halten keinen Winterschlaf wie Eichhörnchen oder Igel, aber sie haben von Natur aus einen Stoffwechsel, der an die Jahreszeiten angepasst ist. Forschungen zeigen, dass die Körpertemperatur und der Herzschlag von Pferden im Winter sinken, besonders wenn das Futter knapp ist. Wenn es kalt ist, bewegen sich Pferde, die draußen gehalten werden, auch weniger, um Energie zu sparen.

Sommerstoffwechsel und Winterstoffwechsel

Alle unsere Pferde haben immer noch eine innere Uhr, die aus der Zeit stammt, als sie noch wild lebten. Im Sommer läuft der "Sommerstoffwechsel", der sich im Herbst ändert. Unter dem Einfluss des kürzeren Tageslichts verändert sich der Hormonhaushalt. Dein Pferd beginnt Winterfell zu entwickeln und wechselt in den "Winterstoffwechsel". Dieser natürliche Prozess ist für viele Vorgänge im Körper wichtig. Daher ist es wichtig, dies bei der Fütterung und im Management deines Pferdes zu berücksichtigen.

Sommerzeit: Reserven aufbauen

Im Sommer ist die Körpertemperatur und der Herzschlag von Pferden etwas höher. Das Gras ist reichhaltig, es ist lange hell und Pferde fressen viele Stunden am Tag. Sie bauen Reserven auf: Die Zucker und andere Kohlenhydrate aus dem Gras werden als Fett gespeichert. Auch fettlösliche Vitamine wie Vitamin E und A aus dem Gras werden im Fettgewebe und in der Leber gespeichert. Auf diese Weise hat das Pferd einen Vorrat für den Winter.

Wärmeerzeugung aus Raufutter

Wenn Menschen frieren, trinken wir heiße Schokolade mit viel Zucker. Bei Pferden funktioniert das ganz anders, sie haben ein ganz anderes Verdauungssystem als wir. Bei Pferden wird Wärme hauptsächlich im Dickdarm erzeugt. Dort gibt es ein ganzes Ökosystem aus Pilzen und Bakterien (Darmflora), die deinem Pferd helfen, Cellulose (pflanzliche Zellwände) aus Raufutter umzuwandeln. Ballaststoffe halten dein Pferd warm: Je grober, trockener und stängeliger das Heu ist, desto härter müssen die Darmflora arbeiten. Dabei entsteht Wärme. Daher ist es im Winter überhaupt keine schlechte Idee, gerade weniger reichhaltiges Heu zu füttern, auch wenn das gegen deine Intuition gehen mag. Aber diese Strategie ist viel natürlicher. In der Wildnis finden Pferde im Winter auch meist kein reichhaltiges Gras, sondern Rohr, trockene Stängel und Baumzweige. Und daraus machen ihre Därme dann Wärme. Es macht also keinen Sinn, einem Pferd (zusätzliches) Kraftfutter, Müsli oder Mash zu geben, wenn du denkst, dass ihm kalt ist... sie brauchen Ballaststoffe!

Wann zusätzlich füttern, um warm zu bleiben?

Ein gesundes erwachsenes Pferd kann sich selbst bis etwa -15 Grad Celsius warm halten. Wenn es noch kälter ist, solltest du vielleicht etwas zusätzlich füttern. Solche Bedingungen treten in den Niederlanden fast nie auf, insbesondere nicht für Pferde, die nachts im Stall stehen. Für Fohlen ist das anders, sie haben eine viel höhere "kritische Temperatur", also können frühe Fohlen manchmal eine Decke brauchen. Bei Einjährigen liegt die Untergrenze bei etwa -11 Grad Celsius. Die meisten Pferde können sich also gut selbst warm halten, ohne zusätzliches Futter. Bei alten Pferden verschiebt sich diese Grenze oft etwas und du musst vielleicht früher eine Decke anziehen oder etwas mehr Heu geben. Das variiert von Pferd zu Pferd.

Winterstoffwechsel klug nutzen

Eigentlich wissen wir alle: Viele unserer Pferde sind zu dick. Wenn sie also im Winter auf natürliche Weise etwas abnehmen, ist das eigentlich nur praktisch. Du musst dir keine Sorgen machen, dass dein Pferd zu kalt bekommt, das passiert bei den meisten gesunden Pferden erst bei Temperaturen weit unter dem Gefrierpunkt. Wenn es sehr nass ist und stark windet, kann ein Regenschutz für einige Pferde angenehm sein. Aber grundsätzlich verbraucht dein Pferd im Winter die Reserven, die es im Sommer angelegt hat. Dabei werden gespeicherte Vitamine aus dem Fettgewebe freigesetzt und auch Abfallstoffe ausgeschieden. Das Abnehmen sorgt also für eine natürliche "Großreinigung". Wenn der Frühling beginnt, schaltet dein Pferd wieder in den Sommerstoffwechsel um und beginnt erneut, Reserven anzulegen. Dann wird es von selbst wieder etwas kräftiger.

Fazit: Abnehmen ist nicht schlimm, solange es im Rahmen bleibt

Der Sommerstoffwechsel eines Pferdes sorgt für die Speicherung von Energie in Form von Fettgewebe. Es werden auch Vorräte an verschiedenen Vitaminen angelegt. Diese Vorräte verwendet das Pferd im Winter. Der Winterstoffwechsel eines Pferdes zielt auf ärmere und faserigere Nahrung ab. Ein Pferd hält sich warm, indem es grobe Ballaststoffe verdaut, nicht indem es viele Kalorien verdaut. Moderne Pferde sind oft etwas zu dick, besonders nach einer reichen und wachstumsreichen Weidesaison. Der Winter ist daher eine günstige Zeit, um dein Pferd wieder auf ein angemessenes Gewicht zu bringen. Für sehr junge, alte und kranke Pferde gelten Ausnahmen von diesem Standard.

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