# HOPE für Pferde: Respekt zahlt sich immer aus

"So das Leid namens Feuerwerk" ist wieder für eine Weile vorbei. Wie sehr du auch deine Pferde vorbereitest, es bleibt nicht ihr Lieblingstag.

Verhalten

Gastbeitrag

2 Januar '24 6 Min Lesezeit

Respekt vor dem Anführer

Seit dem Wegfall des Anführers ist der neue Leiter (Trustful) unsicher während Silvester. Er rennt hin und her und möchte alle zusammenhalten. Wenn ein anderes Pferd Stress verspürt, will er dabei sein. Da es für uns nicht so praktisch ist, alle Pferde draußen zu lassen, ist dies der einzige Moment im Jahr, in dem eine Tür in den Stall kommt. Übrigens stehen nicht alle drinnen, einige Pferde vertrauen auf die Fähigkeiten des neuen Anführers. Diese sind nämlich genauso ruhig wie Trustful früher war.

Der Respekt vor dem Anführer ist an einem solchen Abend groß. Sehr groß! Er bekommt an solchen Tagen wirklich einen Pluspunkt auf seinem Konto.

Nun solltest du mich als Pferdehalter nicht fragen, was ich von Feuerwerk halte, wenn du gerne welches zünden möchtest. ;) . Ich verstehe, dass Menschen von 00.00 bis ungefähr 01.00 Uhr gerne genießen möchten. Das ist für die meisten Pferdebesitzer noch zu verkraften. Aber ein ganzer Tag mit Feuerwerkskörpern und großem Knall, nein, das kommt für mich nicht in Frage und auch nicht für die Pferde übrigens.... Der Stress war dieses Jahr also nicht lustig! Glücklicherweise verwenden wir Homöopathie, die dem Körper hilft, den Stress abzubauen. Dadurch gibt es Gott sei Dank keine Nachwirkungen des Feuerwerks.

Gegenseitiger Respekt zwischen den Pferden

In einem so stressigen Moment ist es so schön zu sehen, was eine Herde gemeinsam erreicht. Wie sie zusammenarbeitet und wie alles auf Respekt basiert. Respekt voneinander, von und zu uns Menschen. Die Bindung zu deinem Pferd bedeutet wirklich viel für sie. Aber die Bindung, die sie untereinander aufgebaut haben, vielleicht noch viel mehr ;)!

Respekt vor dem Charakter des Pferdes

Legend, das Pferd meiner Tochter, steht an Silvester drinnen, weil er in Angst/Stress gefährlich wird. Als er dieses Mal in den Stall gebracht werden musste, hätte ich fast meine Tochter verloren. Er hat mega lange Beine, die in einem solchen Moment knapp an einem vorbeifliegen.
Das Hineinbringen dient also seiner Sicherheit, aber vor allem auch unserer eigenen. Das bedeutet auch, Respekt vor ihm und seinem Stress zu haben. Ja, komisch, sein Pferd drinnen zu lassen und das Respekt zu nennen... Aber wir wissen, dass er sich selbst noch nicht unter Kontrolle hat und dass er wie eine Katze in der Falle verrückte Sprünge machen wird. In seinem Herzen ist er wirklich lieb, also helfen wir ihm ein wenig, um seiner "Mama" (denn er ist verrückt nach meiner Tochter) keinen Schaden zuzufügen. Nach dem sehr heftigen (unserer Meinung nach illegalen) Feuerwerk, das dieses Jahr viel zu lange dauerte, durfte Legend um 02.30 Uhr seinen Stall wieder verlassen. Da wurde sofort deutlich, wie viel Respekt er vor dem Anführer Trustful hat... und auch... wie viel Ruhe er aus seiner Anwesenheit schöpft!

Die Ruhe ist mittlerweile ziemlich zurückgekehrt und sie holen jetzt gerne ihre verlorenen Schlafstunden nach.

Respekt zwischen Tierarten

Ein schönes Beispiel für Respekt erlebte ich heute Morgen bei einem Spaziergang mit meinen beiden schönen Hovawart-Jungs (Hunden) mit.

Ich lasse meine Hunde los, wenn ich das Gefühl habe, dass sie gehorchen, aber auch gerne mal an der Leine, wenn sie sehr an den Gerüchen interessiert sind. Der Wald beherbergt Rehe und andere köstliche Gerüche, und obwohl ein Hovawart kein Jagdhund ist, sind sie definitiv mit einer sehr guten Nase ausgestattet ^_^.

Heute Morgen steckten sie fest und ich ging durch einen dichten Waldweg, also konnten wir nicht weit sehen. Ich biege um die Ecke und sehe einem jungen Rehbock, einem Männchen, direkt in die Augen. Er steht keine zwanzig Meter von mir entfernt und auch von meinen Hunden entfernt. Er schaut zur Seite und ich sehe, dass ein junges Weibchen auf einem Heidekraut neben ihm liegt. Ich mache mich ein wenig kleiner und drehe mich ein wenig von ihnen weg. Meine Hunde hatten sie auch gesehen,

aber weil sie festsaßen (und wussten, dass es nicht erlaubt ist), blieben sie schön bei mir. Diese beiden Rehe sehe ich öfter. Ich gebe ihnen immer Platz, rufe meine Hunde immer zu mir und bin mir sicher, dass sie mich heute Morgen erkannt haben.
Als ich einen anderen Weg einschlug, schaute ich zurück und sah, wie der Bock einen Seufzer machte und wieder zu fressen begann! Ich war wirklich gerührt, dass sie stehen/liegen blieben und dass sie in uns keine Bedrohung sahen. Wie schön, dass sie bemerkt haben, dass jedes Mal, wenn ich mich von ihnen entfernt habe, anstatt auf sie zuzugehen, wir keine Bedrohung für sie sind! Der Wolf läuft auch durch diesen Wald, also hätten sie auch sehr unterschiedlich auf die Anwesenheit von zwei großen Hunden reagieren können!
So sieht man, das Geben von Respekt bedeutet auch, das Vertrauen zu verdienen <3.

Raum geben, aber mit Grenzen

In gewisser Weise ist das Respektieren der Rehe dasselbe wie der Umgang mit deinem Pferd. Du gibst ihnen Raum, du sorgst für sie, aber du greifst ein, wenn es nötig ist. Wie zum Beispiel, indem du ein gefährliches Pferd in den Stall sperrst. Ein Pferd, das in der Rangordnung niedrig steht, lässt du stehen, damit es sich sicher fühlen kann, oder stellst es an einen Ort hinter den Anführer. Damit meine ich, dass der Anführer zwischen dem Feuerwerk und dem etwas niedriger in der Rangordnung stehenden Pferd steht. Den unsicheren Anführer unterstützen, auf eine Weise, die zu diesem Pferd passt.
In diesem Fall habe ich Trustful am Halfter bei mir behalten. Das Hin- und Herlaufen hat ihn noch mehr durcheinander gebracht. Ihn bei mir zu behalten und zu streicheln und sogar zu bürsten. Ihn bei mir zu behalten hat ihn sicherer fühlen lassen. Normalerweise ist es schön, wenn ein Pferd "es herauslassen" kann, aber nicht immer! Herauslassen kann auch schiefgehen. Vielleicht hast du selbst die Beiträge in sozialen Medien gelesen, bei denen Pferde vor Stress durch alle Drähte gerannt sind. Dann ist Einsperren eine bessere Idee zur Sicherheit aller. Es ist so persönlich für jedes Pferd. Es gibt auch Pferde, die vor Stress hufrehe werden, wenn sie nicht laufen können (in einem Stall eingesperrt sind).

Trustful brauchte Hilfe bei seinem Stress, indem ich ihn berührte, bekam er etwas Vertrauen zurück. Er liebt es immer berührt zu werden. Auch in ruhigen Momenten. Das zeigt schon, dass er damit geholfen werden kann. Ein Pferd, das Berührungen nie als besonders angenehm empfindet, wird es dann sicherlich nicht schätzen.
Denken Sie beim Berühren/Bürsten immer an Ihre eigene Sicherheit!!! In unserem Unterstand haben wir einen Platz, an dem Sie stehen können, ohne direkt neben dem Pferd zu stehen. Das war/ist bei Pferden in Panik/Stress wirklich wichtig. Sie können doch (etwas) unberechenbar werden.

Schaue auf das Pferd!

Legend schätzt es jedoch überhaupt nicht, berührt zu werden, man kann ihn in einem solchen Moment nicht einmal berühren. Lustigerweise war Legend in dem Moment, als er eingesperrt wurde, so ruhig wie möglich! Sein Freund Troy suchte super ruhig nach etwas leckererem Heu als sonst in seinem Heunetz und die Shetlandponys Koen und Jakie dösten vor seiner Box. Die Damen standen eng beieinander und obwohl die eine Dame wirklich sehr hitzig ist, war die andere ihr Gewicht in Gold wert. Allesamt Unterstützung von und zueinander! Das machen sie, indem sie Respekt voneinander haben. Einschließlich von und zu uns. Wir gehören schließlich einfach zur Herde.

Also schau auf dein Pferd, wisse, was ihm oder ihr in Stresssituationen helfen kann. Und achte darauf, dass du Respekt vor seinem oder ihrem Raum/Wünschen/Bedürfnissen hast.

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