Hast du ein `saures` Pferd?

Wir sprechen hier nicht über eine saure Stute im Verhalten, sondern buchstäblich über ein Pferd mit einem zu hohen Säuregrad im Körper. Denn wusstest du, dass ein übersäuertes Pferd langfristig alle möglichen körperlichen Beschwerden entwickeln kann? Und dass du Übersäuerung im Körper verhindern kannst, indem du dafür sorgst, dass die Grundlagen gut sind? Lies in diesem Blog, was wir mit einem sauren Pferd meinen, wie du es erkennst und auch, wie du es vermeiden kannst.

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Ernährung

31 August '21 4 Min Lesezeit

Alles steht oder fällt mit dem richtigen pH-Wert

Den Säuregrad drücken wir durch den pH-Wert aus. Ein hoher Säuregrad, also sauer, bedeutet einen niedrigen pH-Wert. Ein niedriger Säuregrad, also basisch, bedeutet einen hohen pH-Wert. Der pH-Wert liegt zwischen 0 und 14. Je niedriger die Zahl, desto saurer, wobei 7 neutral ist.

Jede Zelle und jedes Organ im Körper hat einen bestimmten pH-Wert, bei dem sie am optimalsten funktionieren. Der Magen hat zum Beispiel einen niedrigeren pH-Wert, um auch Krankheitserreger abtöten zu können, während andere Organe einen höheren pH-Wert benötigen. Besonders wichtig ist jedoch der pH-Wert des Blutes; bei Pferden ist dieser Bereich minimal und sollte zwischen 7,34 und 7,48 liegen. Sobald der Wert außerhalb dieses Bereichs liegt, wird der Körper sein Bestes tun, um ihn wieder ins Gleichgewicht zu bringen.

Was passiert in einem sauren Körper?

Wenn der ideale pH-Wert zu niedrig wird, spricht man von Übersäuerung. Eine vorübergehende Störung, z.B. durch zusätzliche körperliche Anstrengung eines Pferdes, kann der Körper noch ausgleichen, aber bei einer langanhaltenden Störung des pH-Werts geraten die Dinge aus dem Gleichgewicht im Körper. Der Körper wird dann buchstäblich übersäuert, was Auswirkungen auf die Organfunktion und viele Prozesse im Körper hat. Bei Übersäuerung sucht der Körper nach Quellen, um den Säuregehalt zu reduzieren und den pH-Wert zu erhöhen. Mineralien sind basisch und somit die beste verfügbare Quelle im Körper, um den Säuregehalt zu senken und den pH-Wert zu erhöhen. Und wo befinden sich diese Mineralien im Pferdekörper? In Knochen, Muskeln, Sehnen, Bändern und Organen.

Bei einer langanhaltenden Übersäuerung, wenn die Reserven im Körper nicht aufgefüllt werden, wird die Qualität von Knochenmaterial, Sehnen, Muskeln und die Funktion verschiedener Organe schließlich beeinträchtigt.

Wie erkennt man Übersäuerung?

Übersäuerung beim Pferd ist nicht immer leicht zu erkennen. Hat dein Pferd leicht Verletzungen? Leidet dein Pferd unter chronischem Stress? Ist es immer steif in den Muskeln? Dann könnte es sein, dass dein Pferd unter einem übersäuerten Körper leidet. Wenn Mineralien aus den Knochen entnommen werden, können diese anfälliger für Verletzungen werden.

Das Schwierige dabei ist, dass oft ein Dominoeffekt auftritt. Es beginnt mit einer Übersäuerung des Körpers, wodurch andere Teile des Körpers anfälliger werden. Oft wird dies jedoch nicht erkannt und die Ursache bleibt unentdeckt. Daher werden oft "Notlösungen" verwendet, um die Beschwerden zu lindern, aber das eigentliche Problem, die Übersäuerung, bleibt bestehen.

Ein übersäuertes Pferd hat weniger Energie. Zur Kompensation werden Sportfutter (mit Getreide) gefüttert, aber gerade dieses Getreide wirkt zusätzlich übersäuernd, wodurch das Pferd immer weiter in die Übersäuerung abrutscht.

Wie vermeidet man Übersäuerung?

Übersäuerung ist nicht immer zu vermeiden. Jedes Pferd kann einmal durch Stress übersäuert sein oder sich etwas zu sehr auf der Koppel/Wiese ausgetobt haben, wodurch die Muskeln übersäuern. Es ist jedoch wichtig, die Grundlagen in Ordnung zu haben, damit das Pferd basische Reserven im Körper hat, um sich zu erholen. Sind diese Reserven nicht vorhanden, werden Mineralien aus den Teilen des Körpers entnommen, wo man sie nicht entnehmen möchte.

Aber was ist eine gute Grundlage? Hier sind einige Tipps, um Übersäuerung zu vermeiden:

  • Bei Pferden beginnt es immer mit der Ernährung. Vorgetrocknetes Heu (Silage) ist leider immer übersäuernd; Pferde, die dies fressen, haben immer Probleme mit gestörtem pH-Wert. Wähle daher immer unverpacktes Heu, das ist basisch (neutral). Auch frisches Gras ist basisch.
  • Vermeide Getreide und Zucker. Getreide und Zucker sind auch übersäuernd, daher vermeide Produkte mit Getreide (lies die Zutatenliste von Futtermitteln genau!), Melasse und anderen stärkehaltigen Produkten. Bist du unsicher über die Zutaten? Wir helfen dir gerne!
  • Füttere ausreichend Mineralien und Spurenelemente. Wähle dafür einen qualitativ hochwertigen Vitaminbrocken/Balancer, z.B. Agrobs Naturmineral, Equilin, Metazoa Superfit oder Vitalbix Daily Complete.
  • Vermeide Stress durch richtige Unterkunft, ausreichend sozialen Kontakt und das richtige Training. Gib deinem Pferd auch nach dem Training ausreichend Erholungsmöglichkeiten.
  • Gib viermal im Jahr eine Kur mit flüssiger Brennnessel. Brennnesseln haben einen neutralen pH-Wert und sind zusätzlich entgiftend. Pferde mögen sie auch sehr gerne!
  • Stelle eine separate Trinkwasserstelle mit flüssigen Mineralien in die Koppel und/oder die Weide. So können Pferde nach Bedarf diese neutralen Mineralien aufnehmen.

Ist dein Pferd übersäuert?

Beginne dann sofort mit der Zufuhr von ausreichend Mineralien, z.B. flüssige Meeresmineralien. Diese sind basisch und in den richtigen Verhältnissen für das Pferd, und sie stören den pH-Wert des Magens nicht. Auch frische Brennnessel (oder Tinktur) wird helfen; sie entgiften, sind basisch und reich an Mineralien. Schau dann kritisch auf die Grundlage.

  • Erhält dein Pferd die richtige Ernährung oder ist sie durch viel Getreide oder verpacktes Heu übersäuert?
  • Steht dein Pferd genug draußen mit Artgenossen, um Stress zu vermeiden?
  • Passt das Training zu deinem Pferd oder muss es über seine Leistungsgrenze hinaus arbeiten?

Wenn diese Punkte nicht gelöst werden, wird die Übersäuerung weiter bestehen bleiben und der gesamte Körper wird aus dem Gleichgewicht geraten und anfälliger werden. Daher ist es wirklich wichtig, dass die Grundlage deines Pferdes gut ist, denn das sorgt für ein gutes Säure-Basen-Gleichgewicht.

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