Gastblog Janneke von Worm & Co: Vorbeugend entwurmen im Winter oder nicht?

Janneke van der Wal von Worm&Co plädiert für maßgeschneiderte Lösungen bei jedem Pferd, wenn es um Wurmmanagement geht. Viele Menschen verabreichen jedes Jahr zu Beginn des Winters routinemäßig eine stärkere Entwurmung mit Moxidectin – gegen unter anderem rote Blutwürmer, Bandwürmer und Bremsen. Wir haben Janneke gefragt, ob das eigentlich notwendig ist und wie man das herausfinden kann.

Gastbeitrag

Verdauung

7 November '22 3 Min Lesezeit

„Standardmäßig alle paar Monate entwurmen ist wirklich unnötig“, erklärt Janneke. „Etwa 74% der Pferde in den Niederlanden werden unnötig entwurmt. Und jede Wurmkur, die wir unnötig verabreichen, führt zu Resistenzen bei den Würmern.“ Deshalb arbeitet Worm&Co mit Kotuntersuchungen und einem ausführlichen Fragebogen, damit jedes einzelne Pferd maßgeschneidert entwurmt werden kann. Entwurmen nur, wenn es auch wirklich notwendig ist. Janneke: „Jedes Pferd trägt Magen-Darm-Würmer in sich. Das ist nicht schlimm. Verschiedene Arten von Parasiten im Pferdekörper sorgen dafür, dass das Pferd Widerstand aufbaut.“ Ein Rückgang des Widerstands durch beispielsweise einen Umzug oder Stress kann dazu führen, dass die Wurmpopulation wächst und eine Wurminfektion entsteht, die behandelt werden muss, erklärt Janneke.

Widerstand gegen Würmer

„Die letzte Kotuntersuchung des Jahres findet zwischen Mitte Oktober und Mitte November statt. Kotuntersuchungen sind maßgeschneidert. Unsere Kunden füllen immer einen ausführlichen Fragebogen aus, der uns hilft, zu bestimmen, was das Pferd braucht. Wir möchten beispielsweise wissen, wann das Pferd zuletzt entwurmt wurde, mit welchem Mittel, ob es bei jungen Pferden steht und ob der Kot aus der Paddock oder der Wiese entfernt wird. Wir berücksichtigen immer das Alter des Pferdes, die Umgebung, seine Akte und frühere Empfehlungen. Das alles zusammen führt zum Endjahresrat. Wenn das betreffende Pferd beispielsweise nicht ganz fit ist oder eine bestimmte Erkrankung hat, werden wir nicht schnell eine Breitspektrum-Wurmkur empfehlen. Wenn wir bei einem weniger fitten Pferd eine Infektion feststellen, werden wir, in Absprache mit dem Besitzer, prüfen, was für das Pferd wünschenswert ist und einen maßgeschneiderten Plan erstellen. Wenn nötig, kannst du dann im frühen Frühjahr noch ein Breitspektrum-Mittel geben, aber vielleicht hat das Pferd die Infektion inzwischen selbst gelöst. Das kannst du durch Kotuntersuchung und maßgeschneiderte Behandlungen feststellen.“

Endjahreskur für Bandwürmer und Bremsen?

Auch die Endjahreskur basiert bei Worm&Co auf Untersuchungen und Aktenführung. Janneke: „Eine starke Kur ist nicht für jedes Pferd notwendig. Für Menschen, die lieber gar nicht vorbeugend entwurmen möchten, gibt es heutzutage einen Speicheltest für Bandwürmer. Das liegt daran, dass wir Bandwürmer nicht optimal durch Kotuntersuchung nachweisen können. Die meisten Pferde tragen keine Bandwürmer in sich, obwohl wir in den letzten Jahren in den Niederlanden etwas mehr Bandwurminfektionen gesehen haben. Das liegt unter anderem daran, dass Pferde häufiger ganzjährig draußen stehen und die Chance auf eine erneute Infektion größer ist. Aber wenn das Pferd negativ im Bandwurmspeicheltest ist, ist das ein Hinweis darauf, dass die starke Kur vielleicht nicht nötig ist.“ Die Endjahreskur wird auch oft wegen Bremsen verabreicht, die über die Eier im Fell in ein Pferd gelangen können und nicht durch Kotuntersuchung nachgewiesen werden können. Janneke: „Vorweg, Pferde können wirklich krank von Bremsen werden. Aber lass dich nicht in Angst versetzen. Der größte Teil der Pferde kann eine Bremseninfektion selbst lösen. Wir sehen auch immer mehr Pferdebesitzer, die sich entscheiden, nicht vorbeugend gegen Bremsenlarven zu entwurmen. Viele Besitzer entfernen auch die Eier, obwohl das keine Garantie ist. Man kann immer ein paar Eier übersehen, und wenn Pferde miteinander kuscheln, kann auch eine Übertragung stattfinden. Eine Breitspektrumkur wirkt gegen Bremsen, aber leichtere Wurmkuren mit Ivermectin tun das ebenfalls.“

Maßgeschneiderte Behandlungen

Was tun wir nun mit einem fitten Pferd, das schon lange keine Wurmkur erhalten hat? Trotzdem eine Standard-Endjahreskur? Janneke: „Du musst wirklich alles zusammenzählen, bevor du zu dem Schluss kommst, dass eine Endjahreskur gewünscht ist. Das bedeutet nicht standardmäßig so eine starke Kur zu geben, sondern jedes Jahr die Situation für jedes Pferd maßgeschneidert einzuschätzen. Das ist wirklich superwichtig.“ Sie rät außerdem dazu, die Endjahreskur grundsätzlich erst im Dezember oder Januar zu geben. „Im Herbst ist es oft noch warm und die Temperaturen schwanken ständig. Wenn Pferde im Oktober positiv testen, schauen wir, ob ein Breitspektrum-Mittel gewünscht ist. Wenn ja, dann entwurmst du natürlich nicht am Ende des Jahres noch einmal. Aber ansonsten kannst du besser warten, bis es wirklich etwas winterlicher ist. Bei Worm&Co erhältst du immer eine passende Empfehlung und Erinnerung, wann der beste Zeitpunkt für die Endjahreskur ist. Wurmmanagement ist und bleibt maßgeschneidert. Niemand möchte seinem Pferd unnötig Medikamente geben“, schließt Janneke.

www.wormenco.nl

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