Es mag vielleicht ein wenig seltsam klingen, aber Fettansammlungen im Körper können mehr oder weniger ein Eigenleben entwickeln. Fettreserven beeinflussen nämlich das Hormonsystem. Wenn ein Tier viel Fettgewebe hat, werden auch ziemlich viele Hormone freigesetzt. Aus Studien an Menschen wissen wir, dass diese zusätzlichen Hormone die Ursache für hohen Blutdruck, Entzündungen und Arteriosklerose sind. Fettreserven entzünden sich außerdem oft spontan. Dies geschieht beispielsweise bei Pferden bei Fettansammlungen in der Mähnenkammm und am Schweif. Diese entzündliche Reaktion kann zur Produktion noch mehr Hormone führen, die zum Beispiel auch Insulinresistenz verursachen können. So verschlimmert sich die Situation von Mal zu Mal.

Entzündungen

Wenn eine entzündliche Reaktion in einer Fettansammlung an der Mähnenkammm oder am Schweif entsteht, beginnt es zu jucken. Das Pferd wird dann anfangen zu scheuern, die Haut aufzubrechen und so die Entzündungen zu verschlimmern. Um Juckreiz zu vermeiden, ist es wichtig, dass dein Pferd nicht übergewichtig ist oder verantwortungsvoll abnimmt, wenn es sich in der Gefahrenzone befindet.

Zucker und Insulinresistenz

Pferde, die zu dick sind, bekommen wahrscheinlich zu viel zu essen. Vor allem Zucker in der Fütterung ist eine Ursache für Übergewicht. Zucker können außerdem Juckreiz verursachen. Wenn ständig ein Überschuss an Zucker vorhanden ist, treten Veränderungen in der Verdauung und im Hormonhaushalt auf. Ein Pferd kann dann insulinresistent werden oder die ersten Anzeichen dafür zeigen. Oft bekommt ein Pferd dann eine verhärtete, dicke und faltige Mähnenkammm. Diese Pferde fangen oft an, ihre Mähne zu scheuern. Insulinresistenz verursacht Fettansammlungen in der Mähnenkammm, am Schweif und hinter der Schulter. Durch diese Fettansammlungen entstehen dann wieder Entzündungen und Juckreiz.

Behandlung von Juckreiz

Die Lösung für Juckreiz, der mit Übergewicht zusammenhängt, besteht natürlich darin, dein Pferd abnehmen zu lassen. Das bedeutet oft, dass du zuckerärmer füttern solltest: trockenes und unverpacktes Heu (kein Vorgetrocknetes oder Silage), kaum oder keine Pellets und ein Ausgleich für Vitamine und Mineralstoffe. Weidegang kann schwierig sein, da Gras viel Zucker enthält. Längeres Gras, Grasarten, die für Pferde geeignet sind, Streifenbeweidung oder sogar eine Weidemaske können helfen. Wenn dein Pferd seine Haut bereits aufgerieben hat, kannst du die Wunden mit einer beruhigenden Salbe behandeln und gegebenenfalls eine Decke darauf legen. Aber vor allem sorge dafür, dass dein Pferd - langsam und verantwortungsbewusst - abnimmt. Auch Training kann dabei helfen. Baue dies jedoch allmählich auf, denn plötzlich viel zu trainieren ist auch nicht gesund.