Die beste Unterbringung für Pferde mit Atemproblemen
Pferde können verschiedene Atemwegserkrankungen bekommen, wie Husten oder Erkältungen. Aber auch chronische Beschwerden wie COPD, Asthma und Stauballergien kommen bei Pferden häufig vor. Wie können Sie Ihr Pferd am besten unterbringen, wenn es Atemwegsbeschwerden hat?
Atemwege
11 Juni '24 • 3 Min Lesezeit
Viele Menschen haben gelernt, dass es gut ist, warm zu bleiben, wenn wir krank sind. Fenster schließen, damit es nicht zieht, und sich warm anziehen. Für Pferde mit chronischer Atemnot, Husten oder einer Stauballergie ist jedoch ein geschlossener Stall keine gute Option. Frische Luft ist nämlich sehr wichtig.
Nach draußen!
Ein Pferd mit Atemwegsbeschwerden hält man daher am besten so viel wie möglich draußen. In einem Stall ist die Menge an reizenden Stoffen wie Staub und Ammoniak nämlich viel höher. Diese Stoffe reizen die Lungen, was dazu führt, dass ein Pferd hustet und gereizte oder sogar entzündete Atemwege bekommt. Wenn die Lungen gereizt sind, hat das zudem Auswirkungen auf die Abwehrkräfte deines Pferdes. Diese werden schwächer, und so haben Erkältungsviren eine Chance. Also raus an die frische Luft! Eine Ausnahme bildet ein Pferd mit einer Pollenallergie (Heuschnupfen). Für diese Pferde kann es an Tagen mit vielen Pollen in der Luft (Mai/Juni/Juli) vielleicht angenehmer sein, drinnen zu bleiben als draußen.
Stallmanagement
Wenn dein Pferd nicht rund um die Uhr draußen steht, kannst du auch Maßnahmen für die Stunden im Stall ergreifen, die helfen, Atemwegsbeschwerden zu verringern.
Maßnahmen im Stall:
- Füttere Raufutter/Heu mit wenig Staub und ohne Schimmel.
- Weiche oder dampfe das Heu von empfindlichen Pferden ein.
- Verwende kein Stroh, sondern Leinen (oder grobe Holzspäne) als Einstreu.
- Streue die Box nur ein, wenn das Pferd draußen ist.
- Kehre (oder blase) die Stallgasse nur, wenn das Pferd draußen ist.
- Sorge immer für Belüftung mit frischer Luft (aber vermeide übermäßigen Zug).
- Die Luftfeuchtigkeit im Stall sollte 60-80% betragen, dies erreichst du mit der richtigen Belüftung.
Allergie oder Asthma?
Fragst du dich, ob dein Pferd eine Stauballergie oder Asthma/COPD hat? Eine Allergie ist eine akute Reaktion auf reizende Stoffe wie Pollen, Staub oder Schimmel. Asthma hingegen ist eine chronische Atemwegserkrankung, die durch Schäden an den Lungen verursacht wird. Eine Allergie gegen beispielsweise Schimmel und Schimmelgifte (Endotoxine) kann zu Entzündungen und Verengungen der Atemwege führen. Dein Pferd kann dann weniger frei atmen. Ammoniak aus Mist und Urin kann in einem schlecht belüfteten Stall für zusätzliche Reizungen sorgen. Eine Stauballergie erkennst du daran, dass dein Pferd zu Beginn deines Ritts oder Trainings hustet. Sorge dafür, dass du dieses Problem mit gutem Management löst, denn durch langfristige Reizungen können letztlich chronische Atemwegserkrankungen entstehen!
Unterstützung
Um die Atemwege und das Immunsystem deines Pferdes bestmöglich zu unterstützen, solltest du neben einem guten Stallmanagement und der oben genannten Belüftung auch für gesunde Ernährung und ausreichend Bewegung sorgen. Sowohl freie Bewegung als auch passende Trainings sind dabei wichtig. Zur Unterstützung der Abwehrkräfte ist ein Ergänzungsmittel aus Nelken, das viele natürliche Cannabinoide enthält, eine gute Ergänzung. Wenn dein Pferd empfindliche Lungen hat, kannst du die Flimmerhärchen in den Lungen mit Hilfe eines Kräuterzusatzes in ihrer Filterfunktion unterstützen. In einer staubigen Umgebung arbeiten diese Flimmerhärchen nämlich nicht ausreichend. Dadurch kann es zu Reizungen der Atemwege kommen. Es gibt Kräuter mit einer beruhigenden Wirkung, die die Schleimstoffe ergänzen. So können die Flimmerhärchen die Luft wieder gut filtern. Geeignete Kräuter sind unter anderem Eukalyptus, Sonnenhut (Echinacea), Weiße Weide und Schisandra.
Wenn du eine maßgeschneiderte Beratung für dein Pferd möchtest, kannst du uns jederzeit für eine kostenlose und unverbindliche Beratung anrufen.
Bronnen:
Kaneez Fatima Shad, Wissam Soubra, Dennis John Cordato. The role of thymoquinone, a major constituent of Nigella sativa, in the treatment of inflammatory and infectious diseases CEPP. 2021. https://onlinelibrary.wiley.com/doi/abs/10.1111/1440-1681.13553
Ahmad A, Husain A, Mujeeb M, et al. A review on therapeutic potential of Nigella sativa: A miracle herb. Asian Pac J Trop Biomed. 2013;3(5):337-352. https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC3642442/
Salari, M.H., G. Amine, M.H. Shirazi, R. Hafezi en M. Mohammadypour. 2005. Antibacterial effects of Eucalyptus globulus leaf extract on pathogenic bacteria isolated from specimens of patients with respiratory tract disorders. Research Note, Tehran University of Medical Sciences. https://www.sciencedirect.com/science/article/pii/S1198743X14634091
Zili Zhai, Yi Liu, Lankun Wu, David S. Senchina, Eve S. Wurtele, Patricia A. Murphy, Marian L. Kohut, and Joan E. Cunnick. 2007. Enhancement of Innate and Adaptive Immune Functions by Multiple Echinacea Species. Journal of Medicinal Food. https://www.liebertpub.com/doi/abs/10.1089/jmf.2006.257
Het stalklimaat. Joyce de Hoogh. https://edepot.wur.nl/136936