# 10 Tipps, um Atemwegsprobleme im Winter zu vermeiden
Pferde, die im Winter husten, sehen wir regelmäßig. Was sind die Ursachen für das Husten? Was kannst du dagegen tun? Und wie verhinderst du, dass Atemwegsreizungen zu einem ernsthaften Problem werden? Lies unsere 10 Tipps!
Atemwege
12 März '21 • 5 Min Lesezeit
Es gibt mehrere Ursachen für Husten bei deinem Pferd. Ein gelegentlicher Husten muss kein Problem sein, genauso wie wir manchmal unseren Hals kratzen, ohne dass etwas Ernsthaftes vorliegt. Eine vorbeiziehende Staubwolke oder ein stecken gebliebenes Pellet können einen gelegentlichen - harmlosen - Husten bei deinem Pferd verursachen. Auch wenn du bei kaltem Wetter mit dem Training beginnst, kann dein Pferd gelegentlich husten, ohne dass du dir sofort ernsthafte Sorgen machen musst.
Nimm Husten ernst
Abgesehen von den oben genannten Ausnahmen möchtest du im Allgemeinen nicht, dass dein Pferd hustet. Husten, der von Fieber begleitet wird, ist auf jeden Fall immer ein Grund, den Tierarzt anzurufen. Auch gelb oder grünlich gefärbter Nasenausfluss ist eine klare Warnung. Ist dein Pferd träge und lustlos oder frisst es weniger? Husten mehrere Pferde im Stall? All diese Dinge sind Anlass, an ein Virus oder eine Bakterie zu denken. Konsultiere in solchen Fällen einen Tierarzt.
Allergien können Husten verursachen
Hustet nur ein Pferd im Stall? Und hat dieses Pferd kein Fieber oder gelb/grünen Schleim? Dann ist eine Allergie gegen Staub und/oder Schimmelpilze wahrscheinlicher. Staub enthält oft Schimmelpilze, Pilzsporen und Toxine (Endotoxine), die die Atemwege reizen können. Dies kann zu einer Entzündung der Bronchiolen führen, bei der zäher Schleim für dein Pferd schwer zu husten ist. Es kann auch zu einer Verengung der Atemwege kommen, wobei die Kontraktion der Lungenmuskulatur zu Atemnot führt. Darüber hinaus kann Ammoniak in einem schmutzigen oder schlecht belüfteten Stall Atemwegsreizungen verursachen oder die Beschwerden einer Allergie verschlimmern.
Wenn dein Pferd hustet, wenn du nach dem Stalltraining anfängst zu reiten, aber das Husten sich danach schnell verbessert, ist eine Allergie wahrscheinlich. Zum Beispiel eine Allergie gegen Staub oder Schimmelpilze im Heu. Eine solche Allergie kann langfristig chronische Atemwegserkrankungen verursachen. Chronischer Husten kann die Lungen dauerhaft schädigen. Chronische Atemwegsbeschwerden bei Pferden werden als Pferde-Asthma bezeichnet.
Hat mein Pferd Asthma?
Pferde-Asthma ist vor allem durch ein pumptes Atmen zu erkennen, das heißt, ein Bauch, der sich stark bewegt. Stelle dich seitlich hinter dein Pferd, um die Flanken sehen zu können. Der Bauch sollte sich etwas bewegen, aber ein quetschender Bewegung oder mehr als 14 Atemzüge pro Minute in Ruhe können auf Asthma hinweisen. Auch weite Nasenflügel und Geräusche beim Atmen sind kein gutes Zeichen. Bei einigen Pferden siehst du sogar, wie sich der Anus beim "Pumpen" der Atmung öffnet und schließt. Für Asthma stehen verschiedene Medikamente zur Verfügung, aber auch eine gute Stallhaltung ist von größter Bedeutung.
Hilfe, mein Pferd hustet!
Was solltest du jetzt tun, wenn dein Pferd hustet? Wir geben dir zehn praktische Tipps.
Tipp 1: Rufe den Tierarzt an, wenn du eine Infektion vermutest
Hustet dein Pferd und hat es außerdem Fieber oder eine gelbe Schnupfnase? Oder husten mehrere Pferde? Dann kann eine Infektion mit einem Virus (wie EHV oder Influenza) die Ursache sein. Lass deinen Tierarzt kommen, um dies zu untersuchen und zu behandeln.
Tipp 2: Überlege, wann dein Pferd hustet
Hat dein Pferd keine Schnupfnase und kein Fieber und hustet es besonders, wenn du mit dem Reiten beginnst, nachdem es ein paar Stunden im Stall gestanden hat? Dann kann eine Staub- oder Heuallergie die Ursache sein.
Tipp 3: Ausreichende Belüftung
Stelle sicher, dass ausreichende Belüftung im Stall vorhanden ist. Öffne nicht alles auf einmal, da Zugluft für Pferde unangenehm ist, aber eine etwas niedrigere Temperatur ist normalerweise kein Problem. Sorge daher besonders dafür, dass frische Luft in den Stall gelangt, wenn die Pferde im Stall sind.
Tipp 4: Pferde so viel wie möglich draußen lassen
Im Allgemeinen ist es für Pferde, die empfindlich auf Atemwegsreizungen reagieren, gut, so viel wie möglich draußen an der frischen Luft zu stehen. Auch im Winter.
Tipp 5: Die Widerstandsfähigkeit deines Pferdes so gut wie möglich aufrechterhalten
Ein gesundes Immunsystem ist die beste Verteidigung gegen Atemwegsinfektionen. Stelle sicher, dass dein Pferd ausreichend Bewegung bekommt, gesund isst und alle notwendigen Vitamine und Mineralstoffe erhält. Gegebenenfalls kannst du sein Immunsystem mit einer halbjährlichen Entgiftung oder einem speziellen Nahrungsergänzungsmittel mit Cannabinoiden unterstützen.
Tipp 6: Schimmel und Staub im Heu vermeiden
Verpacktes Heu enthält häufig Schimmelsporen. Ungeschütztes Heu kann staubig sein. Um zu verhindern, dass dein Pferd Staub oder Schimmel aus seinem Futter einatmet, kannst du das Heu anfeuchten oder dämpfen.
Tipp 7: Verwende Flachs oder Holzspäne für dein Pferd
In Stroh befinden sich oft viel Staub und manchmal auch Schimmelpilze. Wenn dein Pferd anfällig für Allergien ist, versuche, es auf Flachs oder groben Holzspänen zu halten. Zu feine Sägespäne sind ebenfalls staubig, daher sind grobe Holzspäne besser geeignet.
Tipp 8: Lasse dein Pferd während staubiger Arbeiten nicht im Stall
Beim Ausmisten, Einstreuen und Fegen entsteht Staub in der Luft. Führe diese Arbeiten daher durch, wenn dein Pferd draußen ist. Benutze keinen Laubbläser im Stallgang. Lasse dein Pferd erst wieder hinein, wenn die Stallungen gut belüftet sind und möglicherweise der Staub verweht ist. Das ist normalerweise nach etwa zwei Stunden der Fall.
Tipp 9: Halte auch die Reitbahn staubfrei
Besprühe die Reitbahn rechtzeitig, um das Einatmen von Staub beim Reiten zu vermeiden.
Tipp 10: Verwende ein Supplement, das die Schleimbildung unterstützt
Bei normaler Atmung sorgen die Flimmerhärchen in den Lungen zusammen mit dem vorhandenen Schleim für die Filterung von Staubpartikeln in der Luft. Wenn der Schleim zu zäh wird und nicht mehr von den Flimmerhärchen abtransportiert wird, entstehen Probleme und das Pferd fängt an zu husten.
Fazit: Ergreife die richtigen Maßnahmen bei einem hustenden Pferd
Husten bei Pferden kann also durch eine Infektion mit einem Virus oder Bakterien verursacht werden. In diesem Fall zeigen sich oft eine laufende Nase und möglicherweise hat das Pferd Fieber, ist träge oder frisst schlecht. Ein weiterer Grund für Husten kann eine Allergie sein, gegen Staub oder Schimmelpilze im Heu oder Stroh. In diesem Fall solltest du vermeiden, dass es chronisch wird. Chronische allergische Atemwegserkrankungen werden auch als Pferdeasthma bezeichnet. Wenn dein Pferd allergisch auf Staub und/oder Schimmelpilze reagiert, sorge für eine gute Haltung mit ausreichend Zeit im Freien, guter Belüftung und einem staubfreien Stall. Füttere gegebenenfalls gedämpftes oder eingeweichtes Heu. Du kannst das Immunsystem deines Pferdes mit einer Entgiftung unterstützen oder ihm ein Nahrungsergänzungsmittel geben, das die Atemwege unterstützt.