Wie erkennt man Leberprobleme bei einem Hund?
Leberprobleme kommen leider regelmäßig bei Hunden vor. Es beginnt oft mit einigen „vagen“ Beschwerden, kann aber ernsthafte Formen annehmen. Warum bekommt ein Hund Leberprobleme und wie erkennst du diese Erkrankungen? Welche Möglichkeiten gibt es, um die Leber deines Hundes gesund zu halten?
Detox
Organe
14 August '23 • 4 Min Lesezeit
Die Leber ist ein wichtiges Organ. Sie bildet die erste Verteidigungslinie, die dein Hund gegen Verunreinigungen und giftige Stoffe aus Nahrungsmitteln oder Wasser hat. Wenn Nahrung im Darm aufgenommen wird, passieren die Stoffe zuerst die Leber. Dort werden schädliche Substanzen herausgefiltert, damit sie nicht einfach über das Blut im ganzen Körper verteilt werden. Zu viele Abfallstoffe oder eine Vergiftung können zu Leberschäden führen.
Speicher für Vitamine und Mineralien
Die Leber ist nicht nur ein Filter gegen unerwünschte Stoffe, sondern auch ein Speicherort für Mineralien und Vitamine. Unter anderem werden Vitamin C, Vitamin D3, Vitamin E und Vitamin B12 in der Leber gespeichert. Die Leber eines Hundes produziert selbst Vitamin C aus Glucose oder Galactose. Auch Vitamin D3 wird in der Leber umgewandelt, mit Hilfe von Vitamin C. Bei Leberproblemen verlaufen diese Umwandlungen langsamer, und es gibt weniger Speicherung von Vitamin D3 und Freisetzung von Vitamin C. Dadurch können Mängel entstehen.
Ursachen für Leberprobleme
Es gibt vier wichtige Lebererkrankungen bei Hunden:
- Gelbsucht, also Hepatitis. Dabei ist die Leber entzündet. Dies kann durch Viren, Parasiten wie Würmer, Bakterien, toxische Stoffe oder Autoimmunerkrankungen verursacht werden.
- Leberkrebs: Ein bösartiger Tumor in der Leber.
- Leberverfettung: Fett lagert sich in der Leber ab und führt zu Entzündungen und letztlich zu Leberversagen.
- Leberversagen: Dabei funktioniert die Leber nicht mehr richtig. Die Filterfunktion nimmt ab, und es werden weniger Vitamine und Mineralien gespeichert.
Wurminfektionen, Viren, Bakterien und giftige Stoffe oder verdorbene Zutaten im Futter können also alle Leberprobleme verursachen. Daher ist es gut, darauf bei deinem Hund zu achten.
Leberprobleme erkennen
Man sieht nicht immer sofort, wenn die Leberfunktion eines Hundes nicht optimal ist. Die Symptome einer Leberüberlastung oder -schädigung können oft vage sein. Wenn die Situation schlimmer wird, kannst du oft klarere Symptome erkennen.
Häufige Symptome von Leberproblemen bei Hunden sind:
- Verminderter Appetit und Gewichtsverlust
- Durchfall, Erbrechen und Fieber
- Viel Trinken und Urinieren
- Gelbsucht (gelbe Haut und Augen)
- Aufgeblähter, geschwollener Bauch
- Flüssigkeit in der Bauchhöhle
- Lustloses Verhalten
Wenn dein Hund gelbe Augenweiß statt weißem Augenweiß oder gelbliches Zahnfleisch hat, sind das deutliche Anzeichen für Leberprobleme. Auch die Haut kann gelb sein, aber das siehst du nicht immer wegen des Fells.
Weiterführende Untersuchungen
Wenn dein Hund krank ist, gehst du natürlich zum Tierarzt. Lass bei deutlichen Symptomen eines Leberproblems, wie gelben Augenweiß oder Gewichtsverlust, den Tierarzt deinen Hund untersuchen. Wahrscheinlich wird dein Tierarzt eine Blutuntersuchung durchführen und möglicherweise eine Ultraschalluntersuchung des Bauches oder eine Urinanalyse machen. Manchmal nimmt der Tierarzt eine Probe der Leber, eine Biopsie.
Behandlung von Leberproblemen bei Hunden
Die Behandlung von Leberproblemen hängt von der Ursache und dem Schweregrad der Krankheit ab. Einige Leberprobleme können durch eine angepasste Diät oder Supplements verhindert oder gelindert werden. Eine Diätumstellung oder Supplements können die Leberfunktion unterstützen und das Risiko von Leberproblemen verringern. Eine spezialisierte Diät für Hunde mit Leberproblemen enthält normalerweise weniger Eiweiß und mehr essentielle Fettsäuren. Einige Supplements enthalten auch Antioxidantien, Vitamine und Mineralien, die die Leber schützen und Mängel ausgleichen können. Zum Beispiel Vitamin C. Das ist ein Antioxidans und kann helfen, Entzündungen zu bekämpfen. Auch Vitamin E kann die Leberfunktion unterstützen.
Leberprobleme vorbeugen
Um Leberprobleme bei deinem Hund zu verhindern, kannst du einige Dinge tun:
- Sorge für eine gesunde Ernährung;
- Sorge für ausreichendes Vitamin E und Vitamin C in der Ernährung deines Hundes
- Vermeide Kontakt mit giftigen Pflanzen, Chemikalien, verschmutztem Wasser und Medikamenten.
- Gib deinem Hund zweimal im Jahr eine Detox-Kur
Detox für Hunde?
Eine Detox-Kur ist eine Woche lang ein Kräuterextrakt, den du gibst. Das Extrakt enthält meistens Kurkuma, Fenchel, Artischocke, Boldo und Mariendistel. Verschiedene wissenschaftliche Studien haben gezeigt, dass diese Kräuter – in der richtigen Dosierung – die reinigende Wirkung der Leber unterstützen. Sie sorgen auch für eine bessere Fettverdauung (Gallentätigkeit) und gut funktionierende Nieren. Achtung: Nur gesunde Hunde sollten eine Detox-Kur erhalten. Es kostet nämlich einiges an Energie, alle Abfallstoffe, die bei einer Detox-Kur freigesetzt werden, abzutransportieren. Gib einem kranken Hund daher niemals eine Detox-Kur. Wenn dein Hund gerade entwurmt wurde, warte ebenfalls einige Wochen mit der Detox-Kur. Bei Zweifeln kontaktiere uns, um zu besprechen, was sinnvoll ist. Für gesunde Hunde empfehlen wir zweimal im Jahr eine Detox-Kur: im Frühling und im Herbst.
Bronnen:
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